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Schwangerschaft

Die 3. Schwangerschaft

…stellte alles auf den Kopf

 

Mein Beitrag zur Blogparade Meine Wahrheit übers Kinderkriegen vom Blog Phinabelle.

Da kamen ein paar Dinge zusammen.

Die dritte Schwangerschaft kam auch schneller als gedacht, vor allem kam sie irgendwie sehr…wie soll ich sagen: ungeplant.  Das zweite Kind war 10 Monate alt und auch gerade erst richtig abgestillt.

Den Test machte ich mit zitternden Händen. Das Ergebnis zeigte sich wieder gewohnt schnell. Ich hatte Angst.

Es brachte unsere Lebensplanung für die nächsten Jahre irgendwie ziemlich durcheinander.

Als wir uns dann berappelt und einen Plan B ausgearbeitet hatten, machte die Gynäkologin Sorge. Es gab noch eine Blutblase in oder an oder hinter der Plazenta. Keine Ahnung. Ich hab´s verdrängt, weil es war unwichtig. Es hätte bedeuten können, dass es eine Fehlgeburt geben könnte. Somit musste ich diese Blase immer kontrollieren lassen. Sie wurde aber kleiner und die Achterbahn der Gefühle beruhigte sich etwas. Aber eine Heulsuse war ich dennoch. Ich wusste nicht so recht, wie ich das alles schaffen sollte. 3 kleine Kinder!!!!! Es mag Leute geben, die das alles easy schaffen. Ich nicht.

Die dritte Schwangerschaft genoss ich auch überhaupt nicht. Ich kann mich zwar rational auch da nicht beschweren. Ich war recht fit. Aber wer schon mal schwanger war weiß, wie müde man ist, wie erschöpft, wie reizbar, wie sehr man seine Ruhe manchmal braucht…..mit zwei Kleinkindern: Fehlanzeige.

Im Kopf drehten sich Gedanken und Ängste. Wir hatten zwei gesunde Kinder bekommen. Wir hatten tolle Geburten. Würde das jetzt auch so sein? Würde die Schwangerschaft stabil verlaufen, dass ich für meine zwei noch sehr kleinen Kinder da sein könnte? Was wäre, wenn dieses Kind eine Behinderung hätte? Davor hatten wir nicht grundsätzlich Angst, aber ein drittes behindertes Kind, wäre nun doch eine zusätzliche sehr große Aufgabe. Vor allem in dem knappen Abstand. Hat man soviel Glück, dass auch die dritte Schwangerschaft gut verläuft, die dritte Geburt unkompliziert abläuft? Was macht das mit der Partnerschaft, 3 kleine Kinder? Fragen über Fragen. Und Ängste. Die Wohnung wurde auch zu klein. Das Auto musste auch in eines eingetauscht werden, in das 3 Kindersitze nebeneinander passen….

Da nun die beiden vorhergehenden Schwangerschaften sehr kurz zurücklagen, hatte ich zudem das Gefühl unten herum nicht mehr ganz stabil zu sein.

Mein Beckenboden war mal ganz gut in Schuss gewesen, aber mit wachsendem Bauch und den zwei Kleinkindern, die ich oft noch die Treppen hoch und runter schleppen musste, hatte ich das Gefühl der Beckenboden macht schlapp. Am liebsten hätte ich mir eine  Korsage zwischen den Beinen und rund um den unteren Bauch geschnallt. Ich besorgte mir einen Bauchgurt, der immerhin das mit dem unteren Bauch erfüllte. Ich fühlte mich damit besser.

Mein Rücken machte sich auch wieder bemerkbar und ich hinkte. Und im letzten Schwangerschaftsdrittel rannte mir mein Söhnchen voller Freude einmal so stürmisch entgegen und rammte mir seinen Dickschädel vor das Schambein, dass es nur so schepperte und das Ungeborene hin und her zappelte vor Schreck. Ich konnte mich seit dem Zusammenstoß kaum noch bewegen. Wirklich! Es knarzte und ächzte in der Hüfte. Ich hatte Schmerzen, vor allem beim Aufstehen, egal aus welcher Position.

Manchmal saß ich heulend im Treppenhaus auf der Bank vor unserer Wohnungstür. Nicht etwa nachdem wir unterwegs gewesen waren, sondern BEVOR. Die zwei wuseligen Kinder in die Winterkluft stopfen und mich dann selbst noch anziehen (Schuhe waren eine große Herausforderung), da war ich schon K.O.

 

Wenn ich aus dem Bett oder von der Couch aufstand (und zur Toilette muss man ja ständig) knackte es in der Hüfte…es war, als würde sich ständig etwas verhaken.

An Heilig Abend hatte ich morgens einen kurzen, aber sehr heftigen und für mich untypischen Kreislaufkollaps. Ich konnte mich berappeln, war aber den ganzen Tag etwas neben der Spur. Keine Ahnung was das war. Ich hatte kurz Angst. Aber dann war wieder alles gut und blieb stabil. Ich entschied mich gegen einen Arztbesuch. Ich vermutete, dass die Anstrengung und die ständigen Schmerzen Schuld waren.

Im letzten Schwangerschaftsmonat beschloss ich dann, dass ich so kein Kind bekommen könne. So war ich ja komplett bewegungsunfähig. Ich ging zu einer Ostheopathin, die auf Schwangere spezialisiert ist. Und es war die BESTE Entscheidung. Ich hatte eine Schambeinlockerung und bei dem Zusammenstoß mit meinem Sohn, gepaart mit einer Schiefhaltung durch einseitiges Kinderschleppen, hatte sich auch noch die Hüfte verrückt. Die Ostheopathin rückte alles mit viel Kraftaufwand wieder zurecht, so dass die Lockerung nicht mehr groß störte und ab da konnte ich mich wieder normal bewegen! Das war unglaublich. Eine Wunderheilung!!! Ich lief sofort einmal quer durch die Stadt nach Hause. Hatte ich beim Hinweg schon Schweißperlen auf der Stirn, beim Gedanken an das Stückchen Weg zur Bahn, so fühlte ich mich nun federleicht und nahezu athletisch.

Krampfadern, wo keiner sie je haben wollte, waren auch noch so ein Thema.  Die verschwanden  aber tatsächlich schnell nach der Geburt.

Nach den Schwangerschaften behielt ich eine Vorliebe für Stretchstoffe, Leggings, Strumpfhosen und Kleider und Röcke. Obwohl ich meine alte Figur annähernd zurück habe, mag ich meine knackigen Jeans nicht mehr gerne. Sie sind mir schlicht weg zu unbequem geworden.

Wie die Geburten waren kann man HIER nachlesen.

9 Antworten auf „Die 3. Schwangerschaft“

An dieser Stelle erst mal vielen Dank für die vielen wertvollen Informationen, die man in diesem Beitrag / Blog finden kann. Das Internet ist ja voll mit Informationen zum Thema Schwangerschaft und leider lassen sich viele werdende Mütter gerade beim ersten Kind total irre machen. Da ich selber einen Sohn habe, weiß ich nur zu gut, wie ein Kind das Leben schlagartig verändert. Wie gesagt, Daumen hoch für den Blogbetreiber / Blogbetreiberin für die Zeit bzw. Arbeit, die hier investiert wird. Gerade wenn man Kinder hat, ist es schon ein Kunststück sich für sowas Zeit zu nehmen. Liebe Grüße

Ich liebe deinen Blog und seit ich ihn vor einer Woche entdeckt habe, kann ich nicht mehr aufhören zu lesen. Wunderbar!
Ich habe zwei Kinder im Abstand von 18 Monaten und finde hier viele Dinge wieder.
Zweimal diesen Abstand drei Schwangerschaften Wahnsinn.

Oh, vielen Dank für deinen lieben Kommentar! 😊 Das ist meine Motivation, dass sich andere Mamas wieder finden, mitlachen oder einfach nur nicken! 🙂

Hi ihr,

ich bin 26+0 mit nummer 3. Unser drittes war nicht geplant von daher dauerte es eine Zeit bis wir uns gefreut haben. Aber nun ist es ok und wir sind gespannt wie das Leben mit 3 Rackern wird. Mein erster Sohn ist 4 Jahre alt und geht morgens in den Kindergarten. Meine Tochter ist von Oktober 2010 und ist noch zu Hause. Ich hab wohl ein wenig Angst das ich das mit den beiden kleinen nicht schaffe weil sie ja nicht wirklich weit auseinander sind und die kleine Maus extrem eifersüchtig ist. Aber wir schauen mal.

Hallo zusammen,
ich sehe mich genau in deiner Beschreibung. Habe vor drei Monaten mein drittes Kind entbunden. Die zwei „Großen“ waren bei der Geburt 3,5 und 1 Jahr. Haben den Geburtstag vom Mittleren Gott sei dank noch überstanden, sodass die Kleine 1 Jahr und 6 Tage jünger ist.
Die dritte Schwangerschaft war ein großes Schock für uns. Wir waren ja schon mit zwei Kindern am Limit. Vor allem weil der Mittlere sehr anstrengend war. Aber trotzdem hieß es dann für uns Bus- und vor allem Wohnungssuche. Die Schwangerschaft war bis zum Ende sehr anstrengend und ich betete auch jeden Tag, dass wir kein behindertes Kind bekommen. Ich weiß auch nicht warum man mit jedem Kind mehr Angst davor hat.
Lange Rede, kurzer Sinn, wir sind dankbar und meeeeeega stolz auf unsere drei kleinen Racker!!!!! Man glaubt gar nicht, zu was man alles fähig ist und vor allem wie auch die Kinder alles prima mitmachen.
Ihr schafft das auch!!

Ps. Dank Kaffee überstehe ich den Tag :-)))

Danke für deinen Kommentar! 🙂 Jaaaa, Kaffe ist ganz wichtig. Das ist ein gutes Stichwort. Ich hatte noch keinen zweiten heute. 😀 Es stimmt, man schafft eine ganze Menge und man möchte kein Einziges der Kinder missen. Im Gegenteil. Und die Mühen lohnen sich allemal.

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