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So war Weihnachten 2015

Weihnachten war wie immer, nur anders.

Es war unser erstes Weihnachten im neuen zu Hause. Und es war das erste Weihnachten ohne den Opa (Papa vom Herrn Papa).
Wenn ein zentrales Bindeglied der Familie geht, sortieren sich oft die großen Feste neu. So habe ich es erlebt, als meine Oma (väterlicherseits) starb. Wir hatten uns immer alle Heiligabend bei ihr getroffen. Nach ihrem Tod zerfiel diese Tradition. Die Familie „zersplitterte“. Es war einerseits seltsam ungewohnt, jedoch, wenn man bedenkt dass mittlerweile schon Urenkel existierten und die Familie immer größer wurde, so war es nur zu natürlich, dass sich neue Runden bildeten und der „alte“ Clan so nicht mehr funktionierte. Es bilden sich also immer wieder neue große Familienrunden.

Bei diesem Opa gab es noch keine Urenkel. Die Runde ist durchaus vereinbar. Jedoch hatte dieser Opa am 2. Weihnachtsfeiertag Geburtstag und war der Magnet für alle, am 2. Weihnachtsfeiertag zusammen zu kommen.
Dieses Jahr teilten wir uns neu auf. Jeder hatte gute Gründe. Wir trafen alle mit der Oma zusammen, aber an unterschiedlichen Tagen.
Wir besuchten sie, wie gewohnt, am 2. Weihnachtsfeiertag. Wir blieben unter uns und ich empfand es als sehr gemütlich und kuschelig. Die Kinder und die Oma hatten richtig Zeit miteinander. Dafür sahen wir die Cousinen, Tanten und Onkel nicht. Die hatten Heiligabend und den 1. Weihnachtsfeiertag bei der Oma verbracht.

Heiligabend und den 1. Weihnachtsfeiertag verbrachten wir bei meinen Eltern. Dort ist der gleichaltrige Cousin vom Sohn auch zugegen und die Kinder spielen immer super miteinander. Leider sehen wir uns auch viel zu selten. Aber so ist das, wenn man in unterschiedlichen Städten lebt.
Heiligabend startete alles andere als besinnlich. Die Kinder waren schon die Tage im Vorfeld furchtbar aufgedreht gewesen. Ich weiß nicht in wie fern der nahende Vollmond da mitmischte. Wahnsinn. Heiligabend war die erste Frage, wann denn das Christkind, der Weihnachtsmann und das Christuskind kämen. (Willkommen in der globalisierten Welt und Kinderphantasie. Das Christkind ist der Engel mit den goldenen Flügeln. Und das Christuskind ist der „Typ“ aus der Krippe. So definiert es der Sohn!)
Ich erklärte, dass es ja nunmal „Heiligabend“ und nicht „Heiligmorgen“ heißt und konnte damit die Geschenkefrage schon mal puffern. Dann ging das Gequengel los, wann wir zu Oma und Opa führen und ob der Cousin auch schon da sei. Die Frage beantwortete ich gefühlte 100mal gleich mit: „ Wir fahren, wenn wir mit dem Frühstück fertig sind und die Waschmaschine fertig ist.“ Die hatte ich nämlich noch schnell beladen, damit die „Bedde“ (Schnuffeltuch vom Knöpfchen) noch gewaschen würde. Endlich. Denn die war schon grau, statt blau. Aber leider schläft sie ohne sie garnicht und so war das die Gelegenheit die zu waschen und über der Heizung bis zum Abend zu trocknen. Tagsüber würde das Knöpfchen ihre Bedde diesmal nicht vermissen. Also, die Waschmaschine war eine gute Marke. Allerdings waren die Kinder dennoch so unerträglich laut und aufgedreht, dass ich schon beim Frühstück ankündigte, sie könnten gleich einen Film ansehen. Den machte ich schon an, als wir noch garnicht fertig waren. Es war einfach kein geordnete Frühstück möglich und ich war entnervt. Sie sahen „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ (wie gerade auch). Den kannten sie noch nicht und ich würde sagen, dieses Jahr verstehen sie ihn auch erst wirklich. Jedenfalls der Sohn. Das Sirenchen denkt immer, der Prinz wolle Aschenbrödel erschießen und im Jägerkostüm erkennt sie Aschenbrödel auch nicht und glaubt „er“ hätte Aschenbrödels Pferchen einfach geklaut. 😀
Aber egal. Die Kinder waren auf nette Weise ruhig gestellt. Ich hatte sogar einen sentimentalen Moment und hätte weinen können. Wegen allem und überhaupt. Dann besann ich mich aber und nutzte die Zeit, um die Sachen zusammen zu packen und die Wäsche aufzuhängen. Als der Film zu Ende war, erwachten sie zu neuem Leben und ich delegierte sie schnurr stracks ins Auto. Dort konnten sie angeschnallt auch nichts mehr anstellen. Ein bisschen kam ich mir vor, wie auf der Flucht. Zack, zack. Bloß schnell weg.
Bei meinen Eltern war es dann recht entspannt. So wie es eben entspannt sein kann, wenn viele Leute zusammen kommen und Kinder toben.
Abends schlief das Knöpfchen im Auto ein und ich legte sie, wie sie war ins Bett. Dort schlief sie weiter bis zum morgen. Sie hat nichtmal gemerkt, dass ich sie umgeladen hatte.
Die beiden Großen spielten noch ein bisschen mit den neuen Sachen. Lustigerweise hatten sich das Christkind, das Christuskind und der Weihnachtsmann nicht richtig abgesprochen und der Sohn hatte den ein oder anderen Hubschrauber zu viel gemalt.

Atto´s Hubschrauber- beatrice confuss
Eines von unzähligen Hubschrauberbildern vor Weihnachten..

Es hatte gleich drei Playmobilhubschrauber gegeben. Das machte jedoch nichts. Denn es gibt Dinge, die kann man auch einfach in der passenden Anzahl wie Kinder haben. Die Fluggeräte erfreuen sich großer Beliebtheit und fliegen zu dritt durch das Haus. Wir Eltern gingen auch recht früh schlafen. Wir waren total müde. Draußen regnete und windete es. Wir kuschelten uns ins Bett und ich fand es so richtig, richtig gemütlich und genoss unsere erste Heiligabend-Nacht im neuen Zu Hause. Die Kinder schliefen tief und fest, draußen hörte man nur den Regen. Die Katzen schnurrten.

Am nächsten Tag fuhren wir mittags auch wieder zu meinen Eltern. Obwohl es nur 4 Kinder waren, empfand ich es es als sehr unruhig. Ich hatte ein wenig Kopfschmerzen und freute mich auf Feierabend. Wir fuhren pünktlich. Das Knöpfchen schlief wieder ein. Ich machte es wie am Abend zuvor. Als schließlich alle im Bett lagen, machte ich mir noch eine Kanne Tee und einen Plätzchenteller und kuschelte mich auf die Couch. Ich hatte Lust auf ein Fantasiespektakel im Fernsehn. Wir hätte den Film genauso gut aus dem Keller kramen können, aber irgendwie habe ich manchmal Lust auf einen ganz herkömmlichen Fernsehabend mit Werbung.
Der Film begann. Das Knöpfchen erwachte und schrie. Murphys-Law. Sie ließ sich leider nicht beruhigen. Der Herr Papa versuchte sein Bestes, kam aber schließlich mit ihr ins Wohnzimmer. Sie wollte zu mir. Nun hatte ich mir ja keine seichte Weihnachtskommödie ausgesucht. Der Hobbit ist nicht gerade das ideale Programm, um übermüdete 2 jährige neben sich sitzen zu haben. Ich schaltete das Fernsehen also aus, fütterte noch eine Banane, reichte nochmal etwas zu trinken. Dann zogen wir auch gleich mal den Schlafanzug an und putzen noch die Zähne. Leider weinte das Kind wieder, als ich es in Bett zurück brachte. Ich ging dennoch zu meinem Fernsehabend zurück. Es funktionierte jedoch nicht. Das Kind wollte auch nicht den Papa. Also trabte ich wieder nach oben und kuschelte nochmals ausgiebig mit dem Kind. Es hing schwer auf meinem Arm und gähnte. Ich kuschelte sie länger als mir lieb war und legte sie wieder hin, als ich sicher war, dass sie wirklich wirklich erledigt ist. Sie blieb auch ruhig liegen. Ich setzte mich wieder vor´s Fernsehen. Das Kind schrie wieder. grrrrrrrr.

Wir schafften es aber irgendwann und ich fand wieder in die Geschichte, als der Drache auftauchte. Ich habe eine kleine Schwäche für Drachen. Und als ich gerade wieder richtig drin war und der Drache losflog um Chaos zu verbreiten, endete der Film ohne Nachspann, einfach als wäre es eine Werbepause und ein neuer Film begann.
Ich war verärgert! Erst wurde ich ständig unterbrochen beim Gucken und dann endet der Film an einer ganz spannenden Stelle und das noch ohne erkennbare Merkmale und man wird SOFORT in eine neue Geschichte gezerrt. Ich ging ein bisschen frustriert zu Bett. Ehrlich. Sch…Fernsehen.

Am 2. Weihnachtstag waren wir wie gesagt bei der Oma väterlicherseits und es war gemütlich. Die Kinder gingen beinahe anstandslos zu Bett am Abend. Ich kuschelte mich zu einem neuen Versuch einen ruhigen Fernsehabend zu machen auf die Couch. Wir sahen Fluch der Karibik, aber leider überrollten mich hämmernde Kopfschmerzen. Sowas Übles. Ich schleppte mich ins Bett. Allerdings musste ich mich noch zweimal auf quälen, weil das Knöpfchen wieder weinte. Ich nahm sie beim zweiten Mal mit zu mir ins Bett, weil ich Angst hatte, bei weiteren Aufstehmanövern einen Kreislaufkollaps zu bekommen und irgendwo gegen zu donnern. Ich habe die Nase voll von Wehwehchen.

Das war unser Weihnachten.

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