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Es könnte so einfach sein Kinderkrankheiten

Der Tag nach der durchwachten Husten-Nacht

Den Termin beim Arzt hatten wir um 10:30. Während ich die Telefonate erledigte, hatten die Kinder eine ganz spannende kleine Schublade in einem Schränkchen entdeckt. Es kullerten hunderte kleine Glasperlchen über den Boden. Sah ganz schön aus. Und den Spaß der Kinder konnte ich auch verstehen…..aber muss denn sowas sein am Morgen, wenn man kaum geschlafen hat und überhaupt????
Da der Termin ja nicht früh war, konnten wir mit dem Bus anreisen. Der fährt hier fast direkt vor der Türe in die passende Richtung. 10 Uhr 30 bedeutet auch, dass es zu schaffen ist mit 3 Kindern pünktlich an der Haltestelle zu stehen. Ich war zuuu müde um Fahrrad zu fahren.
Den Bus haben wir verpasst. Obwohl ich eine halbe Stunde vor Abflug angefangen hatte alle Reisegäste in ihre Winterkluft zu packen…kaum ist der Letzte angezogen, ist der Erste schon wieder ausgezogen…pffff…grrrrr…Knapp verpasst. 🙁20 Minuten warten wollte ich auch nicht. Also gingen wir zur Bahn. Da läuft man so 10 Minuten, sofern die Kinder mit laufen. Das Sirenchen wollte nicht so gerne. Das Kind, das sonst rennt und flitzt und immer in Bewegung ist, meinte ich ginge zu schnell. Das tat sie sirenenhaft den kompletten Weg bis zur Bahn kund. Sie plärrte was das Zeug hielt und ließ sich hinter mir her ziehen. Die angepeilte Bahn fuhr schon in den Bahnhof, aber wir hätten noch ein klitzte kleines Stück rennen müssen. Dann hätten wir es geschafft. Das Sirenchen heulte und der Sohn begann zu maulen, er wolle mit einer anderen Bahn fahren und lief nicht weiter. „Es fährt hier keine andere Bahn! Es gibt nur die! Außerdem diskutiere ich das jetzt hier nicht!“ blaffte ich laut. Eine Frau guckte mich böse an. (Ja, so sieht wohl eine schlechte Mutter aus, die nichts im Griff hat. 3 kleine Kinder, eins heult super laut und das andere Kind hat ein Anliegen und die Mutter blafft es an. VERFLIXT UND ZUGENÄHT! Wir haben alle schlecht geschlafen! Ich bin furchtbar müde, habe Maulwurfsaugen, mache mir Sorgen um die hustenden Kinder, wir haben einen Termin und schon den Bus verpasst UND eines der Kinder schreit unentwegt. DA KANN MAN AUCH MAL RUMBLAFFEN! Bevor man eine Situation bewertet, sollte man überlegen was voraus gegangen sein könnte, oder was überhaupt gerade los ist!)
Die Bahn fuhr davon. Ich hatte kurz die Vision wie die Frau wohl gucken würden, wenn ich den Kinderwagen und die Kinder in die nächste Bahn stellen, wieder aussteigen und bei der Abfahrt winken würde.
Wir hatten dann 10 Minuten Zeit uns zu beruhigen und ich kündigte an, dass wir dann nach dem Aussteigen wieder flotten Schrittes gehen müssten. Nur schon mal als Vorwarnung. Wir stiegen in die nächste Bahn. Die Kinder setzten sich brav. Ich bediente den Fahrkartenautomat. Zuerst zeigte er immer an, ich solle passendes Geld einwerfen. Zum Glück hatte ich genug Kleingeld. Doch egal wie passend ich auch einwarf, er spuckte es wieder aus. Ich war kurz davor aufzugeben, da klappte es dann doch. Es ratterte und knatterte. Aber es kam kein Ticket! Und auch kein Geld mehr zurück! Ich holte mal tief Luft, klopfte gegen den Automaten, guckte noch 5mal nach, um auch ganz sicher zu gehen, dass auch wirklich nichts mehr aus dem Automaten kommt und setzte mich dann entnervt zu den Kindern.
Ich wartete schon auf den Kontrolleur. Ich wäre in Tränen ausgebrochen und hätte rum geschrien. Bin ich sicher.
Aber es kam keiner. Wir stiegen aus und ich sagte, wir müssten etwas flotter machen. Dafür könnten wir zurück ganz gemütlich sein und auch beim Bäcker noch Brötchen holen. Das Sirenchen schrie trotzdem wieder den ganzen Weg. 🙁

Später wollten die Kinder auch wieder mit der Bahn zurück fahren. Wir holten den neuen Hustensaft und Traubenzucker in der Apotheke und Brötchen beim Bäcker. Alle waren zufrieden. An der Bahnhaltestelle war es aber sehr voll und es ist ein Verkehrskreuz in Köln, dass ich nie besonders mochte. Da sind komische Leute unterwegs und man steht ungemütlich. Ich entschied doch den Bus zu nehmen. Wir liefen zur Bushaltestelle und mussten 10 Minuten warten. Das Knöpfchen fand das aber doof und randalierte dann im Kinderwagen und bekam wieder einen Hustenanfall.
Im Bus waren alle vorbildlich.

Zu Hause ging es solala. Es sah überall aus, als hätte ein Bombe eingeschlagen. Ich bekam aber ein neues Müdigkeitstief und wusste garnicht wo ich anfange sollte. Ich räumte konfus mal hier, mal da ein wenig. Mittlerweile lagen im Wohnzimmer Pistazienschalen überall verstreut. Und nachdem die Glasperlen alle eingesammelt waren, wurden großflächig Goldflitter und Goldsternchen auf dem Boden verteilt. Sah auch wieder sehr schön aus. Am Nachmittag schlief ich ein Stündchen im Kinderzimmer. Da lag noch das Matratzenlager. Atto und Kali spielten super. Was das Sirenchen die ganze Zeit machte weiß ich nicht so genau. Ich traf sie im Badezimmer an. Dort wischte sie mit einem Waschlappen das Waschbecken aus. mmmh

Wir spielten schließlich noch eine Runde Gesellschaftsspiele. Aber das Sirenchen, die das angeleiert hatte, ärgerte uns andere Mitspieler die ganze Zeit und ich brach die Sache ab und servierte das Abendbrot. Es gab Bananen. Das wollten die komischen kleinen Leute so.
Schließlich wurde ich beim Zubettbringen der Kinder noch vom Knöpfchen „verprügelt“ Sie hantierte mit ihrer Bettstange übermütig herum. Und als ich sie ihr wegnehmen wollte, bekam ich sie versehentlich volle Lotte gegen die Schläfe gedonnert. Mal gucken, obs ne Beule wird.

Jetzt liegen se alle und schnarchen und ich halte Hustenwache im Schlafzimmer. Die Nacht werde ich nochmal bei den Kindern schlafen.

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