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...und was es sonst noch gibt

Da stell aber mal einer ein Schild auf!

Ich wohnte lange in der Stadt. Im Studium in Münster. Das war mir zu klein. Dann kam Berlin. Das war super. Ich liebe Berlin. Aber es zog mich dennoch zurück in heimatliche Gefilde. Köln ist zu Hause. Da fand ich meinen Mann für´s Leben. Mit diesem Mann kamen die Kinder. Und mit den Kindern hatten wir die Wahl uns auf zu wenigen Quadratmetern zu stapeln, dafür aber in der Stadt zu leben oder aber aufs „Land“ zu ziehen. In unserem Fall fanden wir „auf dem Land“ in unmittelbarere Nähe zur Stadt ein Domizil, dass einigermaßen bezahlbar und platztechnisch etwas mehr Auslauf bot. Das beste an diesem Domizil war für mich, dass ich erstens nicht mehr mit Kind und Kegel zwei Stockwerke durch ein Treppenhaus hampeln musste UND dass wir einen Parkplatz direkt vor der Tür haben. Wer mit kleinen Kindern, die im Auto eingeschlafen sind nach Hause kommt und meistens noch einen Parkplatz in Weitfortisttan suchen muss, der weiß stets einen Parkplatz VOR dem Haus zu schätzen. Endlich eine eigene Einfahrt.

Nun ist es so, als Städter belächelt man die ein oder andere Gepflogenheit der „Landleute“. Zum Beispiel entfernten wir als erstes hektisch das gelbe Schild am Gartentor: „Einfahrt freihalten“. „Oh Gott, wie spießig!“, höre ich uns noch sagen. „Man wird ja wohl noch einen Parkplatz finden, selbst wenn die Einfahrt mal zu geparkt ist. Und überhaupt: Wer soll denn die Einfahrt zuparken? Weiß doch jeder. Wird ja immer noch besser sein, als in der Stadt.“
Einige andere Nachbarn haben teilweise noch ganz andere Sprüche an ihren Einfahrten als Schild hängen. Wir wussten nicht genau, wie wir diese Nachbarn einsortieren sollten. Wir dachten: „Typisch Land.“

Nun ist es so, dass unsere Einfahrt vor allem in letzter Zeit immer dann tatsächlich zugeparkt ist, wenn der Fall Schlafende-Kinder eingetroffen ist. Und obwohl hier alle Einfahrten haben….es IST eine knappe Parkplatzsituation hier. Denn wir sind mit einem Auto tatsächlich die Exoten. Mindestens zwei Autos kommen auf jedes Haus. Tja und da werde ich dann doch ärgerlich. Es köchelt so in mir auf. Da stehen dann so dicke polierte Karren bräsig vor unserer Einfahrt. Das sind nicht die Nachbarn, das sind so Leute die hier um die Ecke beim Steuerberater sitzen oder in die Kirche in der Nähe gehen. Ohne Kinder würde mich das wahrscheinlich nicht stören. Aber mit Kindern finde ich das irgendwie ungerecht. Ich verlasse doch nicht meine geliebte Stadtwohnung, um mir dann auf dem „Land“ einen Parkplatz suchen zu müssen und heulende Kinder nach Hause zu schleifen, obwohl ich eine Einfahrt habe!
Da wir die anderen Nachbarn mittlerweile kennen und sehr mögen (bis auf einen), wissen wir auch, dass sie die besagten Schilder nicht aus Spießigkeit an ihren Einfahrten hängen haben, sondern weil STÄNDIG ein Eumel die Einfahrt zu geparkt hatte.
Jetzt hängt seit neustem bei uns auch wieder ein leuchtend gelbes Schild am Zaun: „Ausfahrt freihalten!“ Aber es ist soooo hässlich. Ich hasse das!

Was ich wahrscheinlich auch in die Tat umsetzen werde ist außerdem ein Zäunchen um unseren Vorgarten. Nicht weil ich Gäste fern halten möchte. Nein, ich möchte sogar, dass sie gerne kommen und schon einen einladenden Empfang haben. Ich komme auch gerne in einem hübschen Vorgarten an.
Leider gibt es hier aber Hundebesitzer, die abends ihre Runden drehen und die Hunde in die Vorgärten machen lassen, die nicht umzäunt sind. Ja, die lassen ihre Hunde auf die wenigen grünen Vorgärten laufen und dort kacken. Ich könnte kotzen! Da es nicht nur unser Vorgarten ist, sondern auch die anderen, nehme ich es nicht persönlich. Ich mag auch Hunde sehr gerne. Überhaupt Tiere. Aber die Hundebesitzer, die zu faul sind die Haufen weg zu machen und die Tiere in die Gärten machen lassen, finde ich echt Scheiße! Ich kippe ja die Katzenköttel aus dem Katzenklo auch nicht auf die Straße oder bappe den Windelinhalt auf den Gehweg.

Und ich finde es besonders blöd, dass man quasi gezwungen wird sich hässliche und spießige Schilder irgendwo dran zu machen und am Ende noch nen Zaun zu ziehen.

3 Antworten auf „Da stell aber mal einer ein Schild auf!“

Ja, dass das mit dem Parken auf dem Land doch gar nicht so einfach ist, hab ich auch schon feststellen müssen. Aber eigentlich echt nur wenn man mit Kindern unterwegs ist. Weil da manchmal jeder Meter näher am Haus zählt 😉
Wir wohnen in einem Reihenhaus ohne Auffahrt. Die Garage ist etwas entfernt in einem Garagenhof. Ich kann Mittags mit Kind nicht davor parken, weil Abends der Gatte in die Garage fährt. In der Garage könnte ich auch nicht parken, weil ich nur ein dreitüriges Auto habe und die Tür in der Garage nicht weit genug aufgeht, um mein kleines Mädchen hinten aus dem Sitz zu bekommen … Und ich kann sie schlecht vorher schon rausholen und dann das Auto reinsetzen 😉 Also parke ich vor einem Nachbarhaus. Die haben aber eine Garage und eine Einfahrt zum Parken für 2 Autos direkt am Haus. Dennoch passt es ihnen nicht, dass ich dort parke … Sie sehen mich mit meiner Tasche, dem Kind auf dem Arm und 2 Einkaufstüten zu meinem Haus traben wie ein Esel und wollen trotzdem, dass ich weiter weg parke. Nur damit vor ihrem Haus KEINER steht. Grrr … Da könnte ich ausrasten. Letztens hat eine Bekannte von mir dort geparkt und sie haben ihr ein Knöllchen an die Scheibe geheftet … Und wann immer es geht parken sie nun eins ihrer Autos dort und ihre Auffahrt steht dann lieber leer. Für sowas könnte ich das Landleben ja verfluchen. Aber ok, würde ich in der Stadt wohnen, wäre selbst ein Parkplatz am Ende meiner Straße hier wahrscheinlich Luxus. Also, nicht aufregen, sage ich mir 😉

Oh die liebe Not mit dem Revier. Also, dass Autos hier vorm Haus stehen, das ist mir schnuppe. Meinen Stellplatz brauche ich. Mehr nicht. Allerdings haben wir auch einen Nachbarn, der hat sich ein Auto gekauft, damit keiner vor seiner Einfahrt parkt, obwohl er garnicht Auto fährt. 😂 Hat er selbst so gesagt. Und für den Fall, dass er doch mal fahren würde, lässt er hin und wieder mal den Motor laufen, damit sich die Batterie nicht entlädt!🙄

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