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Interkulturelle Situationskomik

Oder: Der Sohn versteht jetzt Türkisch

Wir waren an Karfreitag bei türkischen Freunden eingeladen. Die Kinder spielen immer sehr schön zusammen. Im Laufe des Nachmittages traten das knapp 4 jährige Zöpfchen (nenn ich jetzt mal so) und unser Sohn mit der Bitte an mich heran, ich möge etwas vorlesen. Ich ließ mich ins Kinderzimmer geleiten, hatte aber tatsächlich mehr Lust mich mit den Erwachsenen weiter zu unterhalten. Man reichte mir aber hartnäckig ein türkischsprachiges Märchenbuch. Wie ich den Bildern entnehmen konnte, sollte ich „Der Wolf und die sieben Geißlein“ lesen. Da ich nicht sooo viel Lust hatte sagte ich: „Oh, das tut mir aber leid, das ist auf Türkisch. Das kann ich nicht. Wenn ich das lese, versteht ihr beide nichts. Seht ihr?“  Und ich las die Überschrift vor, wie ein Deutscher eben einen türkischen Satz liest. Das Zöpfchen sah mich mit fragendem Blick an. Ich fragte: „Und, hast du das verstanden?“ Sie schüttelte den Kopf. „Und du?“ fragte ich den Sohn. Er schüttelte auch den Kopf. Ich flaxste noch ein bisschen mit den beiden und las noch ein paar Sätze. Die Kinder verstanden nur Bahnhof und ich war zufrieden. Ich sagte nicht, dass ich die Geschichte einfach auch erzählen könnte. Ich war damit aus der Nummer raus und ging wieder zu den Erwachsenen. Ich bin gemein, ich weiß. 😁
Wenig später baten die Kinder den türkischen Papa die Geschichte von den 7 Geißlein vorzulesen. Dieser tat wie gewünscht, übersetzte aber einfach simultan auf Deutsch.

Sprach der Sohn: „Also, das versteht man aber sehr gut!“

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