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Es könnte so einfach sein

Best of Fahrradfahren mit 3 Kindern

Über „Fahrradtouren“ mit 3 Kleinkindern habe ich ja hier schonmal geschrieben. Das Abenteuer geht aber weiter:

Das Knöpfchen arrangierte sich die letzten Wochen wunderbar und saß brav im Lastenrad auf dem Weg zum Kindergarten. Nachmittags beim Abholen fuhr sie mit dem Laufrad hin und saß zurück auch wieder im Lastenrad.

Jedoch hatte sie morgens auf dem Rückweg vom Kindergarten spezielle Vorstellungen. Aber auch da bin ich wieder froh ein „Dreirad“ zu haben, denn das kippt ja nicht um und man kommt trotzdem von der Stelle. EGAL wie man das Kind nun transportiert. Unterm Arm, auf dem Schoß oder sonst wie.
Dann gab es aber noch die ein oder andere Situation mit den beiden Geschwistern.


1)
Wir waren auf dem Nachhauseweg. Die Kinder mit den Fahrrädern. (Ich ausnahmsweise zu Fuß mit dem Kinderwagen.) Ich machte eine neue Landmarke zum Stoppen aus. Ein ältere Herr ging gemächlich auf dem Bürgersteig. Ich sagte: „Seht mal, fahrt bis zu dem Mann. Haltet hinter ihm und fahrt ihm auf KEINEN FALL in die Beine!“ (Ich dachte mir, dass sie dem beweglichen Ziel nachrollen würden. Aber das passte ganz gut. Ich würde sie eingeholt haben bevor es langweilig wäre.)
Es kam, wie ich dachte. Sie bremsten brav ab und rollerten dem Mann langsam hinterher. Er bemerkte es garnicht. Ich war fast bei ihnen und fand das schon irgendwie ganz lustig. Der Mann bog in eine kleine Gasse ab. Das Sirenchen rief mir super laut und mega entrüstet fast ins Ohr: „Maaamaaa, D E R   MANN  G E E E H T WEG!“
Und ich bekam einen Lachanfall. Wer also einer bekloppten laut lachenden Mutter begegnet: Das bin ich! (Ich habe eine komische Form von Kopfkino. Das kann ich nur schwer erklären, aber ich breche regelmäßig wegen so scheinbar banaler Sachen in schallendes Gelächter aus.)
2)
Morgens auf dem Weg zum Kindergarten. Die Kinder trödelten uuuuunendlich rum mit ihren Rädern. Sie waren so langsam, dass sie fast umkippten. Ich fuhr zeternd und meckernd nebenher. Ich blökte ungeniert: „FAAAHRT BITTE WEEEEEIIIITER! Nach VOOOORNE gucken! Da sind wir ja zu Fuuuß schneller!
SCHNEEEELLLLER! ÜBER DIE STRAAAASSE. HOPP. Nein, nicht mitten auf der Straßen anhalten!!!“
Das Sirenchen fing bitterlich an zu weinen: „Ihr fahrt viel zu schnell! Ich kann nicht mehr!“ Es klang als seien wir 3 Tage schon unterwegs. Dabei waren wir vor nicht einmal einer halben Minute losgefahren. Ich drängelte, dass sie von der Straße runter käme und fragte, ob sie ins Lastenrad wolle. Sie wollte nicht, konstatierte aber bis zum Kindergarten, wir führen zu schnell und brach dann wieder in Tränen aus.
3)
Wieder morgens. Das Sirenchen beklagte schon vor der Haustür, ihr Fahrradsattel sei nass. Es war kurz ins feuchte Grass gekippt. Sie heulte lauthals, fuhr aber los. Wieder Getrödel auf der ganzen Strecke. Der Sohn bummelte über die Kreuzungen. Das Sirenchen sirente und maulte diesmal, es ginge zu langsam vorran. Ich sagte, sie solle dann einfach den Sohn überholen. Gesagt getan. Da beschwerte sie sich laut heulend, dass der Sohn hinter ihr fuhr. Wir rollerten also mit gefühlt 0,02 Stundenkilometer vorwärts, begleitet von furchtbarem Geheule. Das Sirenchen schrie dann doch wieder, ich solle langsamer fahren. Dann hätte ich allerdings stehen bleiben müssen. So kamen wir also denn nach einer Ewigkeit am Kindergarten an, wo das Sirenchen weiter heulend ihr Fahrrad abstellte. Mit dem Betreten des Kindergartens war sie schlagartig wieder gut drauf. Als sei nichts gewesen.
4)
Das Sirenchen: „Mama, mach mal meine Jacke szuuu. Bütte! Sonst pustet mein Fahrrad die weg beim Fahren. Dann kommt ein Auto und fährt da tdrauf.“

5)
An einem Morgen heulte das Sirenchen auch wieder vor der Haustüre los, ich würde zu schnell fahren. Dabei war ich noch nicht mal aufgestiegen! Sie heulte die ganze Fahrt bis zum Kindergarten. Dort meinte ein Vater: „Besser als jede Hupe.“ Ich würde sagen wollen: Besser als jedes Martinshorn.

 

6)
Der Rückweg gestaltete sich meist ganz ok. Es klagte niemand über das Tempo und wir radelten friedlich nebeneinander nach Hause. Auch wurden meine Anweisung beim Straßenkreuzen etc berücksichtigt.
Deshalb habe ich die letzten 2 Tage einfach morgens wieder alle mit dem Lastenrad transportiert und für den Rückweg die Kinderfahrräder mit zum Kindergarten gebracht. Das sparte Nerven und Zeit.

Ich bin gespannt wie sich das noch einspielt.

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