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Kindergeburtstage

Ein ganz und gar unperfekter perfekter Kindergeburtstag.

Das Sirenchen hatte ihren ersten Kindergeburtstag. Der war schön, aber alles andere als perfekt. 😀 Weit entfernt von jedem gut organisierten Motto-Geburtstag.
Immerhin zog sich eine bestimmte Farbe als rosa Faden durch die Geschichte.
Das waren die Einladungen. Schnell gemacht. Buntes Papier. Schmetterling ausgeschnitten. Fertig.

Geburtstagseinladung

Der Geburtstag fand extra 2 Wochen später statt, damit die besten Freundin des Sirenchens auch dabei sein konnte. Die war nämlich zuvor im Urlaub gewesen.

Die zwei Wochen konnte das Sirenchen gut aushalten. Es gab am Geburtstag selbst im Kindergarten genug Tamtam und ihre gewünschte Pipi-Langstrumpf-Torte gab es auch an dem Tag.

Der Kuchen 4

Das einzige Bild und auch noch unscharf. Egal. Es war eine Fertigbackmischung und die Marzipanversierung geht mir persönlich relativ leicht von der Hand. Ich hatte als Fach Keramik im Studium. Wo soll ich mich sonst im Alltag kreativ austoben, wenn nicht bei sowas. Das Sirenchen war überglücklich.

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Statt bunter Punkte, wie beim Geburtstag vom Sohn, zieren seit dem Sirenen-Geburtstag Wimpel unsere Lampe im Esszimmer.

Am letzten Wochenende waren die Omas und der Opa zu Kaffe und Kuchen da. Und dieses Wochenende war es dann endlich soweit. Der große Kindergeburtstag stand vor der Tür.

An dem Tag selbst hatte ich einen dieser bleischweren Tage erwischt, die ich hin und wieder mal habe. Keine guten Grundvorraussetzungen für eine schwungvolle Gastgeberin. Ich war nicht schlecht gelaunt. Im Gegenteil. Aber super mega müde und schlapp. Einfach so. Ich wusste nicht ob ich frösteln oder schwitzen sollte. Und die Luft um mich rum war zähflüssig, so dass ich mich, egal wie ich es auch versuchte, überhaupt nicht schnell bewegen konnte. Alles war zäh.

Dennoch bemühte ich mich zu erledigen, was noch anstand. Ich fuhr mit den 3 Kindern einkaufen, backte noch schnell einen Kuchen (Fertigbackmischung mit Schokolinsenverziehrung) und räumte das angestaute Chaos der letzten Tage großzügig auf. Der Vortag war nämlich auch anders gelaufen, als ursprünglich geplant. Es fehlte Aufräumzeit. Das Haus sah aus wie ein Schlachtfeld. Egal.

Gegen Mittag kam meine Schwester gefahren. Ich gönnte mir eine Teepause mit ihr. Dann richtete ich im Garten eine „Kuschellounge“ unter einem Gaze-Himmel her und legte mir ein paar Sachen für die geplanten Spiele bereit.
Der Herr Papa bereitete uns noch ein kleines Mittagessen mit dem wir so knapp fertig waren, als der erste Gast vor der Tür stand. Ich hatte gerade noch geschafft den Tisch sauber zu wischen. Neben Begrüßen, Smaltalk und wieder neuen Gästen die Tür öffnen, machte ich den Tisch auf der Terrasse bereit und verabschiedete zudem noch meine Schwester.
Das Sirenchen war ganz still ob der Geschenke und wusste eigentlich garnicht wie ihr geschah.
Mit meinen 3 Kindern waren es insgesamt 9 Kinder. Eigentlich wollte ich nur 4 Kinder zum 4. Geburtstag einladen. Aber wie das manchmal so ist, ergab es sich nun so, dass ich ganz konsequent 6 Kinder erlaubte.
Ein Geschwisterpaar blieb in Begleitung der Mama, was ich wiederum sehr nett und angenehm fand. Jeder Helfer bei einem Kindergeburtstag ist willkommen. Man muss dazu sagen, dass die Altersspanne zwischen 3 und 6 Jahren lag. Das Knöpfchen mit ihren 2 Jahren fiel tatsächlich garnicht auf und reihte sich unauffällig ins Geschehen ein.
Bis alle Gäste da waren, die Geschenke ausgepackt und die Kinder Haus und Garten erkundet, als auch die Katzen gesucht und gefunden hatten, verging eine gute halbe Stunde. Ich servierte so dann den Kuchen, ein paar Kekse und Getränke. Die meisten Kinder hatten keine Geduld zum Essen und stoben schnell wieder durch den Garten und das Haus. Meine innovative Idee im Kuchen noch ein paar erfrischende Waldbeeren mit einzubacken, fanden allein wir Erwachsenen schmackhaft. 😀
Immer mal wieder kamen Kinder am Tisch vorbei um sich einen Keks zu „klauen“.

Das erste Spiel sollte ein Laufspiel sein. Keine Ahnung wie man es nennt. Jeder bekommt einen Luftballon ans Bein gebunden und dann muss man versuchen immer die Ballons der anderen zum Platzen zu bringen. Wer als letztes noch einen hat, hat gewonnen. Tatsächlich gibt es in diesem Haus eine große Tüte mit bunten Ballons. Ich habe sie aber einfach nicht gefunden. Wie hätte es auch anders sein sollen. 😁 Ich griff auf ein paar restliche Ballons aus dem Bastelschrank zurück, die von der Anzahl gerade so reichten. Ich erklärte das Spiel und wir Mamas banden den Kindern die Ballons an die Beine. Der Herr Papa stellte sich mit der Kamera in Position. Dann wollte ich sagen, dass bei Auf-die-Plätze-fertig-los, alle schnell rumlaufen  und sich gegenseitig die Ballons zertreten sollten. Nun, soweit kam ich nicht. Bei dem Auf-die-Plätze-fertig-….(weiter kam ich nicht) starrten mich alle Kinder regungslos an, nur der Sohn…..der Sohn!(welcher als geruhsamer und eher bedächtiger Zeitgenosse bekannt ist) ergriff seine Chance und zertrat gewissenhaft und ungewohnt flink jeden einzelnen Ballon noch ehe ich „Stopp“ rufen konnte. Das Spiel war damit bedeutend schneller vorbei, als das Vorbereiten gedauert hatte. 😂 Und weitere Ballons standen nicht zur Verfügung.
Ich leierte stattdessen ich eine Runde Topfschlagen an. Aufgeregt wollte jeder zu erst dran sein. Ich zählte vor jeder Runde ab, um Gezanke zu umgehen. Die erste Runde wurde noch engagiert von den Kindern angefeuert. Auch wollten sie immer den Topf für den nächsten wieder verstecken. Allerdings wählten sie trotz großem Enthusiasmus immer die gleiche Stelle im Garten. An Kreativität waren sie nicht zu übertreffen. 😂 Und das Engagement beim Anfeuern lies auch mit jeder Runde nach. Das letzte Kind begleitet ich mit dem Rest Elan, den ich an diesem Tag aufbringen konnte, alleine.

Danach war jedenfalls wieder Spiele-Pause.
Einige Kinder entdeckten die Kuschel-Lounge für sich und machten darin eine kleine Kissenschlacht, bis irgendwann das Gazezelt an der Hängeschlaufe abriss. Die Kinder rollten sich gackernd und kichernd in der Gaze ein, bis ich entschied, sie sicher zu stellen. Ich hatte keine Lust das ganze Ding neu zu nähen.

Das nächste Spiel sollte ein Wurfspiel sein. Eine Klettzielscheibe und bunte Klett- Vögel zum Werfen. Das machten alle sehr engagiert und erstaunlich gut, aber nur, weil es Schokolinsen als „Gewinn“ gab.
Nach einer kleinen Schokolinsen- Knusperpause schlug ich Fangen vor. Dieses Fangen, bei dem der Gefangene eingefrohren als „Hundehütte“ stehen bleibt und die anderen Mitspieler durch Krabbeln durch die Beine den Gefangenen wieder erlösen können. Ein wildes Gerenne und Gequietsche fing an, bis sich das Sirenchen an einem Brett stieß und theatralisch und schrill kreischte. Als sie sah, dass sie eine winzig kleine Wunde hatte, schrie und kreischte sie gleich noch lauter. Die anderen Kinder spielen munter weiter, wurden aber auch immer wilder, so dass ich es dann unterbrach. Sie zerstreuten sich nochmal im Garten und im Haus. Einige kullerten und balgten sich glucksend auf einer Decke, einige hatten das Schaukelpferd im Wohnzimmer entdeckt. Dem Sirenchen wurde es wohl alles irgendwie zu viel und wollte plötzlich immer genau die Spielzeuge auch haben, die sich andere Kinder gerade nahmen. Ich musste sie mal kurz und entschlossen auf meinen Schoß in eine ruhige Ecke zwingen und runter kühlen. Danach ging es wieder. Und schon mussten wir das Abendbrot vorbereiten. Es waren Fritten mit Würstchen und Ketschup gewünscht.
Die Kinder „verwüsteten“ binnen von 2 Minuten den Tisch, verschlangen wie kleine Raupen die Würstchen und dann kam schon die Abholrunde.

Der Rest vom Schützenfest Blog beatrice-confuss

Das war die verwüstete einst hübsche Tafel. 🙂 Ich habe übrigens schon in der zweiten Erprobungsrunde gute Erfahrungen mit kleinen Limoflaschen aus Glas gemacht. Die hatte ich mal gesammelt und von Etiketten befreit. Die befülle ich mit einem Trichter mit dem Getränk der Wahl und die Kinder lieben diese Flaschen. Bunte Strohhalme rein. Fertig. Wenn dann mal so eine Flasche umkippt, ergießt sich auch nicht direkt der komplette Inhalt. Wir hatten trotz hin und wieder kullernden Flaschen keine größeren Pfützen.

Die  2,5 Stunden waren flott rum. Zeitlich würde ich sagen, war es für die Altersgruppe genau richtig. Die Kinder waren durch. Das kennt man ja. Wenn der Wahnsinn einkehrt. Aber wir haben so einige Spiel garnicht gemacht. Eierlaufen, ein kleines Namensarmband fädeln, den Löwen-füttern, und über einen Parcours balancieren, das alles fiel aus. Keine Zeit. 😀 (Zum Vergleich der Kindergeburtstag vom Sohn HIER)

Meine Drei saßen nach dem Trubel noch eine gute Stunde mit ihrem Cousin im Sandkasten und spielten still und friedlich. Um 8 lagen dann alle im Bett. Ich fragte das Sirenchen, wie es ihr gefallen hätte und was das Schönste für sie gewesen war. Da sagte sie: „Dass die Kinder alle da waren!“❤️

Und DAS ist doch die Hauptsache.

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