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...und was es sonst noch gibt Es könnte so einfach sein Mama Error seufz

Von kleinen Hürden, Augenärzten und dem Nervous Breakdown.

Also Leute, manchmal reichen bei mir ganz viele kleine an sich unspektakuläre Dinge, um geballt zu einer emotionalen Katastrophe zu führen.

Und an diesem Morgen war es soweit.

Die letzten Wochen waren durchzogen von kleinen Wehwehchen, wechselnder Stimmung bei Kindern und Mutter und dem alltäglichen Auf und Ab. Die Mädchen sind abwechselnd von lautem und anstrengenden Temperament und dann wieder rührender Zartheit gebeutelt. Man weiß nie wo man dran ist.

Gestern flammte dann eine eigentlich fast besiegte Bindehautentzündung bei mir erneut auf. Und wurde immer schlimmer. Man konnte sozusagen dem stündlichen Verschlimmern zusehen. Ich setzte nochmal unsere ansonsten gut wirkenden Euphrasia-Augentropfen ein, aber am Abend sah es schon ziemlich wüst aus. Ich entschied am nächsten Tag doch mal einen Arzt aufzusuchen. Es brannte und fühlte sich irgendwie geschwollen an.

Die Kinder waren den ganzen Tag furchtbar und ich hatte ganz UNpädagogisch keine Lust die Kinder zu bespaßen. Es war kein guter Tag. Alles war doof. Meine Laune im Keller. Das Sirenchen mit Ohrenweh aber quietschfidel ansonsten, machte nur Mist.
Ich packte das quirlige und motzige Völkchen abends um 7 ins Bett und schloss die Zwischentür von Treppenhaus und Wohnküche. Ich wollte nichts mehr hören von den Kindern oben in ihrem Zimmer. Nennt mich Rabenmutter. Ist mir doch egal.
Der Mann hatte Spätschicht und würde vor halb 9 nicht zu Hause sein. Ich machte einen Tee, mein Jazzradio an und malte.
Kurze Entspannung.

Später in der Nacht gab es einen Zwischenfall. Das passiert bei uns immer zwischen 2 Uhr und 3 Uhr. Das ist DIE Uhrzeit für nächtliche Unterbrechungen hier.
Das Sirenchen weinte wegen Ohrenschmerzen. Der Sohn erwachte ebenfalls, hatte jedoch nur Durst. Und ich bekam mein rechtes Auge nicht mehr auf. Total verklebt. Die Kinder und ich wankten ins Bad. Mein Blick in den Spiegel sagte mir: Karneval brauchst du lediglich was Schwarzes anziehen und bist ganz ohne weiteres Zutun ein tiptop Grusel-Vampir. Bleich, Ringe unter den Augen und rot unterlaufende wässrige und verklebte Augen.
Fieber hatte das Sirenchen nicht, aber gegen die Schmerzen und für die Nachtruhe holte ich Iboprophen Saft. Der ist bei den anderen Medikamenten im Schlafzimmer stationiert. Nun funktioniert mein Handy nicht als Taschenlampe, das Schäfchen FIN war auch leer (war klar) und ein Nachttischlämpchen gibt es im Schlafzimmer gerade auch nicht. Das Flurlicht ging irgendwie auch nicht. Ich musste, um den Saft zu finden, das Deckenlicht anmachen. Der arme Mann erwachte erschrocken. Sorry.

Als alle wieder in ihren Betten lagen, kehrte aber keine Ruhe ein. Das Sirenchen und der Sohn waren knall wach.

Sohn: „Mama, können wir den Mond (ein dezentes Licht in einer Zimmerecke in Form eines Mondes) anmachen? Wann stehen wir auf?“

Ich: „Es ist 3 Uhr morgens! Es steht jetzt niemand auf und es macht auch keiner Licht an!“

Sohn:„Mama, warum heißt Kindergarten, eigentlich Kindergarten?“

Sirenchen: „Was hast du gesagt?“

Sohn: „Warum heißt Kindergarten…..“

Ich: „Ruhe, es wird geschlafen!“

Sohn: „Aber das Sirenchen hat mich was gefragt“

Ich: „DU hast was gefragt, was ich jetzt nicht beantworte, weil JETZT geschlafen wird!“

Sirenchen: „WAAS Mama? Ich höre nicht gut!“

Ich: „Ich weiß. Darum schlaf jetzt. Es schlafen jetzt alle Menschen. Es ist mitten in der Nacht!“

Sohn: „Nein, Mama, auf der anderen Seite des Weldes (der Welt) ist jetzt Tag! Da schlafen die nicht!“

Sirenchen:„Was hast du gesagt?“

Ich: „Es wird jetzt hier in unseren Breitengraden und neben mir geschlafen! Basta!“

Die Kinder: „Na gut!“

Eigentlich eine lustige Situation. Mir war aber mal nicht zum Lachen.

Nach einer kurzen Ruhe, wälzte sich das Sirenchen. Ihr war heiß, sie konnte nicht einschlafen und verbreitete fürchterliche Unruhe. Ibuprophen putscht sie irgendwie auf. Ich sparte mir einen Blick auf die Uhr. Es hätte mich nur demoralisiert.

Ich bekam kreisende Gedanken, wie ich den nächsten Tag am besten organisiere.
Meine Recherche hatte ergeben, dass die Ärzte meiner Wahl alle nur bis Mittags Sprechstunde hätten. Mittwoch. Dazu kam, dass ich nicht sicher war, ob das Sirenchen mit ihren Ohrenschmerzen nicht auch nochmal dem Kinderarzt vorgeführt werden müsste. Mein Lastenrad hatte eigentlich auch um 9 Uhr einen Termin zur Inspektion und Reperatur. Eine Bremse funktioniert gar nicht mehr. Nicht so günstig bei dem Geschoss.

Würde es etwas bringen die Ärzte morgens anzurufen? Würde ich einen Termin bekommen? Würden die zeitlich machbar sein? Was wäre mit dem Lastenrad- Termin? Ohne zweite Bremse ist es echt nicht ungefährlich zu fahren. Aber ohne Lastenfahrrad wäre ich zu Fuß und mit Bus und Bahn auch umständlich und zeitaufwendig unterwegs. Das wäre eigentlich alles nicht machbar. Meine Gedanken kreisten weiter.
Denn Donnerstag ist Weiberfastnacht und auch Ausnahmezustand. Eine ungünstige Zeit um Ärzte aufzusuchen und mit den öffentlichen Verkehrsmittel hin und her zu reisen. Könnte der Hausarzt auch was verschreiben? Aber was, wenn es eine Aderhautentzündung im Auge wäre. Das hatte ich mal und es fühlte sich ziemlich ähnlich an. Nur war damals nix verklebt gewesen. Lieber mal zum Augenarzt!

Ich schlief über die Gedanken irgendwann ein. Das Sirenchen und der Sohn scheinbar auch. Meine Plan etwas früher aufzustehen und noch zu duschen ging nicht auf.
Nach dem Weckerklingeln wusch ich mein Auge aus, damit es wieder aufginge und sah nochmal nach wann die nächste erreichbare Augenarztpraxis genau öffnete. 8.30.

Mein Plan war dann der: Ich bringe den Sohn in den Kindergarten und fahre dann direkt zum Augenarzt. Wenn man sofort morgens beim Öffnen da ist, kommt man in der Regel auch dran. Ich brauchte ja nur jemanden, der mal kurz guckt und was aufschreibt. Eine Sache von 5 Minuten.
Dann könnte ich vielleicht sogar nach dem Augenarzt das Rad noch zur Reparatur geben und in der Zeit mit der Bahn zum Kinderarzt wegen der Ohren vom Sirenchen. Irgendwie so.

Den Kindern erklärte ich unser Zeitfenster. Das Sirenchen fühlte sich dann ganz gut und wollte in den Kindergarten. Dann doch wieder nicht. Naja, müde war sie. Da der Mann etwas früher aus dem Haus musste, konnte ich die Mädchen nicht zu Hause lassen. Ich pflückte unser Langschläfer-Knöpfchen aus dem Bett und stopfte sie in einen Fleeceoverroll. Fertig angezogen. Das Sirenchen bemängelte mal wieder, dass ich ihren Zopf falsch gemacht hätte. Er war 3 Millimeter zu sehr nach links frisiert. Ich kenne das Gefühl, war aber im Zeitplan an diesem Morgen ungünstig, dass minutiös zu richten. Ich fühlte mich so ungeduscht auch nicht gut. Aber das musste jetzt so gehen. Schiefer Zopf und  ungeduschte Mama.
Ich brauchte aber ein frisches Oberteil und fand keines. Im dunklen Kleiderschrank ging das Licht nämlich nicht an. Im Flur ja auch nicht. Es war stockdunkel. Ich zog irgewas aus der Schublade, was sich dann als Schlafanzugoberteil entpuppte.
Unten im Flur ging auch kein Licht. Im Treppenhaus auch nicht. WTF? Ich fluchte vor mich hin. Der Mann rief, die Sicherung sei raus. Warum? Keine Ahnung. Egal. Keine Zeit.
Butterbrot für den Sohn schmieren.

Als die Kinder im Fahrrad saßen, fiel mir noch auf, dass die schwarzen Mülltonnen der Nachbarn alle draußen standen. Ach du Schreck, wegen Karneval kam die Müllabfuhr einen Tag früher. Ich stellte noch flott die Tonne raus. Auch unter Fluchen, weil das Törchenschloss klemmte.

Wir schafften es den Sohn im Kindergarten abzuladen und sogar noch ein paar Brötchen auf die Hand zu holen und kamen um 8.20 vor der Augenarztpraxis an. Mir war sehr heiß und ich war nass geregnet. Ich fühlte mich verlottert und verschwitzt.
Vor uns standen ein Rentner-Ehepaar und ein Mann und warteten schon.

Um 8.30 ging die Tür auf. Eine schicke und helle Praxis. Das Ehepaar wurde sofort in ein Behandlungszimmer durch gewunnken, und der Mann nahm in einem kleinen Flur Platz. Ich erklärte mein Anliegen und wir durften uns ins Wartezimmer setzen. Ins leere Wartezimmer! Es kam auch niemand in den 15 Minuten, die wir dort saßen. Einzig eine Frau, die einen Termin für März machte und wieder ging. Das Sirenchen und das Knöpfchen stritten sich ein wenig über die von mir vorsorglich mitgenommene Wasserflasche. Dann wurde ich von einer anderen Sprechstundenhilfe streng an den Tresen gerufen.

„Frau Confuss, sind sie Patientin hier?“ (gestrenger und fast schon tadelnder Blick und Ton.)

„Nein.“

„Haben sie einen Augenarzt?“

„Äh, nein?!“

(Sie blickte ernsthaft vorwurfsvoll und abschätzig, so als wolle sie sagen, Wie blöd kann man sein.)

„Äh, also schon, ja ich hatte einen in Köln, aber wir sind umgezogen.“

(Dann sehr belehrend) „Aha. Also, meine Kollegien hat sie eben aufgenommen. Aber ich muss ihnen sagen, wir nehmen schon seit letztem Jahr keine neuen Patienten mehr auf! Das müssen sie wissen! Wir nehmen sie in keinem Fall neu auf!“

„Ja, ok, kein Problem. Und was heißt das jetzt?“

„Wir können sie ausnahmsweise heute dran nehmen, aber sie müssen sich auf 2 bis 3 Stunden Wartezeit einstellen!“ 😳

Zur Erinnerung, die Praxis hatte gerade ihre Sprechstundenpforte geöffnet und es war leer. Es waren faktisch 2 Patienten mit Termin vor uns und saßen schon in den Behandlungsräumen und es standen KEINE NEUEN Patienten in der Schlage hinter mir. KEINE. NULL! NADA! Vielleicht waren die auch für mich alle unsichtbar? Ich hab ja ne Augenentzündung. Keine Ahnung. Da sieht man vielleicht Dinge (die alternativen Fakten) nicht? Ich war etwas verstimmt, weil die Dame mit mir schon die ganze Zeit so komisch sprach.

Und da platzte aus lauter ernsthafter Verdatterung etwas sehr Unhöfliches aus mir heraus:

„Also sie haben se ja wohl nicht mehr alle!“

Ich entschuldigte mich sofort für diese Unhöflichkeit, aber mir schwoll mehr und mehr der Kamm und rückblickend sage ich es gerne öffentlich nochmal: Diese Praxis hat se wirklich nicht mehr alle! Und da entschuldige ich mich auch nicht mehr für!

Sie faselte noch irgendwas von normalerweise Termin machen und so.

Aber warte mal: Wenn keine Patienten mehr aufgenommen werden, kann ich nun auch schlecht einen Termin machen. Oder? Ja was denn jetzt? Und überhaupt!

Ich war aufgebracht.
„Sie wollen mir doch jetzt nicht sagen, dass ich für eine Sache von max. 5 Minuten 3 Stunden warten soll!? Ich habe eine akute Augenentzündung! Mein Auge tut weh! Da mache ich auch keinen Termin erst im März! Ich habe SCHMERZEN!“

und weiter:

„Sowas habe ich ja noch nie erlebt! Kinder wir gehen!“

Ich drehte schon ab und zog den Kindern die Jacken an. Da hörte ich die Dame die „Cheffin“ rufen.

Na, die soll mal kommen! dachte ich und zog meine Jacke an.
Die Sprechstundenhilfe sagte, echt jetzt, im Kommandoton: „Frau Doktor kommen Sie! JETZT!“

Wie spricht die denn mit ihrer Cheffin, dachte ich. Und was soll das? Wir sind durch. Ich gehe. Ich muss auch nichts mehr diskutieren.

Da kam die Ärztin, die ich tatsächlich optisch sehr sympathisch fand. Irgendwie sanftmütig und ich hegte eine zarte Hoffnung auf eine gute Wendung.
Die Sprechstundenhilfe sagte: „Frau Doktor, ich habe hier eine Auseinandersetzung mit der Frau!“
Und ich dachte, Wir haben gar nichts, weil ich JETZT gehe!
Die Ärztin sprach mit ruhiger Stimme: „Es tut mir leid, aber ich muss ja auch irgendwie arbeiten. Ich muss mich um die Terminpatienten kümmern. Ich kann sie nicht einfach dran nehmen. Dann dauert das schonmal 2 Stunden. Ich kann die Termine ja nicht warten lassen. blablabla“

Aha, aber Zeit haben hier ewig rum zu diskutieren für eine Sache von 5 Minuten hatte se, oder was? ODER WAAAAAS??

Ich sah nur das gähnend leere Wartezimmer und sagte nochmal:
„Ich brauche nur einen Arzt der mal kurz das Auge ansieht und ein paar Tropfen aufschreibt! Ich komme hier nicht zum Zeitvertreib hin. Ich muss gleich auch noch zum Kinderarzt, das Kind hat Ohrenschmerzen. …Ich gehe woanders hin! Auf wiedersehen!“

Irgendwas sagte dann noch die Sprechstundenhilfe zu mir. Ich hörte aber nicht mehr hin. Und ich sagte: „Die negativen Bewertungen im Internet stimmen leider!“
Denn von denen hatte ich mich bei der Auswahl der Praxis nicht abschrecken lassen. Ich mache mir gerne selbst ein Urteil.

Ich ärgere mich, dass ich kein Foto von der leeren Praxis gemacht habe. Ehrlich!

Zornig stopfte ich die Mädchen in mein Lastenfahrrad und fuhr durch Wind und Regen zu einer anderen etwas entfernteren Praxis in der Hoffnung, dass diese mich aufnähme.
Ich gestehe, ich habe ein bisschen geweint auf der Fahrt. Ich bin für solche unsinnigen Auseinandersetzungen nicht gemacht. Ich fühlte mich verarscht und nicht ernst genommen. Und auch nicht nett behandelt! Und ich wäre nicht so frech geworden, wenn sie mit mir nicht gesprochen hätte, wie mit nem Depp.

Der nächste Augenarzt von uns aus liegt mit dem Fahrrad so gute 15 Minuten entfernt. Das ist schon ok. Noch geschwitzter und nassgeregnet mit noch röteren Augen als zuvor, kamen wir vor der Tür des anderen Arztes an. Ich fühlte mich sehr derangiert. Das Knöpfchen hatte schon auf der Fahrt rumgenölt und bekam nun einen Trotzanfall. Wie passend. Motzend und lärmend zog ich sie hinter mir her. Ich war genervt. Da kommt Gammel-Mutti mit ihren verzogene Blagen. So fühlte ich mich.

Die Augenarztpraxis war gut besucht. Ich hätte verstanden, wenn man mich hier vertröstet und für den nächsten Morgen einbestellt hätte. Aber ich wurde sehr freundlich empfangen. Meine Weltbild rückte sich wieder gerade. Ich schilderte mein Anliegen. Das Knöpfchen stand motzend neben mir. „Blöde Mama!“ Die zweite Sprechtstundenhilfe lachte und sagte, das hätte sie auch schon heute morgen gehabt. Ahhhh, Wunderbar! Ich fühlte mich aufgehoben. Mir wurde sehr nett gesagt, dass es eigentlich besser wäre vorher anzurufen, damit sie auch akute Fälle besser planen könnten. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, bei dem Andrang in der Praxis. Ich erklärte, dass ich schon eine halbe Stunde vertan hätte bei der Kollegin XY um dann zu erfahren, dass sie keine Zeit für mich hätte. Und deshalb sei ich nun ohne anzurufen einfach mal weiter zu ihnen durch gefahren um mein Glück zu versuchen….“
Ich durfte trotz großem Patientaufkommen bleiben.
Schnell sprach ich dem Fahrradladen noch auf den Anrufbeantworter, dass ich mich verspäten würde und kam keine 5 Minuten später dran. Um wieder 5 Minuten später mit Rezept zu gehen. Das Knöpfchen motzte pausenlos weiter und sogar die sehr nette Ärztin wurde angemotzt. Das war mir ein bisschen unangenehm.
Ich muss jetzt eine Woche lang 4mal am Tag ein Antibiotikum ins Auge tropfen. Das mache ich auch brav. Das will was heißen bei mir, wo ich sonst so für die Kräuter-Wald-und-Wiesen-Medizin bin. Ich erspare euch auch ein Bild von meinen verklebten Augen.

Ich bin sehr sehr dankbar für die normale und freundliche Behandlung beim zweiten Anlauf und weiß definitiv wo ich meine neue Augenarztpraxis jetzt habe.

Das Motz-Knöpfchen klemmte ich mir unter den Arm, holte die Augentropfen in der Apotheke und radelte zum Fahrradladen weiter. Wir vertagten die Sache aber mit der Inspektion. Das Lastenrad passt nicht durch die Werkstatttür und das Wetter lädt nicht gerade dazu ein, eine Reparatur und Inspektion unter freiem Himmel zu machen. Über Karneval fahre ich eh nicht weit.

Das Sirenchen war sehr müde, also entschied ich lieber mal ruhig zu machen und zu Hause ein Zwiebelsäckchen auf das Ohr zu legen und mit Nachdruck einen Mittagsschlaf durchzusetzen. (Es klappte sogar. Die Ermattung war groß.)
Die übliche Medizin habe ich eh zu Hause. Mit Ohrenschmerzen kennen wir uns ja aus.

Richtig gefrühstückt hatte auch noch keiner.

Zu Hause kamen wir an. Der Mann in Eile suchte einen Zollstock und fragte mich etwas aufgeregt, wo denn einer wäre. Was weiß ich, dachte ich genervt. Das Knöpfchen warf alle Sachen mitten in den Flur und heulte und maulte, ich solle irgendwas machen und blöde Mama. Der Kater miaute mich auch an, das Sirenchen quakte auch etwas. Der Mann stürmte aus dem Haus….ich stand da. Nass geregnet, durchgepustet, verschwitzt, müde, mit tropfendem Regencape in der Hand und musste eigentlich mal zur Toilette, denn die Blase habe ich, fürchte ich auch erkältet.
………..da brannte mir die Sicherung durch.
Wieso wollen eigentlich immer alle was von MIR? Alle. Der Mann, die Katzen, die Kinder? Und beim Augenarzt bekomme ich suggeriert mit meiner Augenentzündung käme ich ganz ungelegen. ACH WAS!

Ich weinte laut und hemmungslos los, wie ein kleines Kind.

Und ich weinte und weinte und weinte. Die Kinder waren ganz verdattert und süß. 😀 Ach hat das gut getan.

Die Kinder gucken übrigens jetzt eine DVD und dürfen neben Äpfeln Butterkekse essen. So viel sie wollen.

Manchmal muss das sein. Zumal sich noch ein anderer Aufreger ergab. Alternative Fakten scheinen nicht nur in der großen Weltpolitik beliebt zu sein. Die machen sich andere Menschen auch.

Aber das ist eine andere Geschichte.

 

 

7 Antworten auf „Von kleinen Hürden, Augenärzten und dem Nervous Breakdown.“

Was für ein Sch..tag!
Ich glaube ja, Haut- und Augenärzte sind alle bekloppt ;). Das nächste Mal kannst du damit einfach zum Hausarzt gehen, die kennen das auch.
Fühl dich fest gedrückt. Gute Besserung an euch Kranke!

…einer dieser Tage … anstrengend und voll doof. Hast Du aber gut gemeistert. Und die bei Frau Dr XY mit Ihrer Schnispelsprechstundenhilfe sind zwei blöde Kühe. Aber solche gibt’s einfach überall. Und die Tränen waren nur weil sich diese aufgestaute Anspannung ja irgendwann und irgendwie auch wieder lösen muss! Wenn soviel zusammen lommt wär es ja ein Wunder wenn Dir nicht irgendwann der Kragen platzt.
Ich wünsch Dir auf alle Fälle ne gute und schnelle Besserung.

Und ein Film Plus Kekse, kennt sowas nicht jede Mama manchmal 😉

Ich antworte euch mal gesammelt. Vielen Dank für eure Worte. Es hat mir gut getan diesen irren Tag mal aufzuschreiben. Und der zweite Schocker des Tages…da hat ein realer Troll seit langem mal wieder „zugeschlagen“. Ich hab am Abend zwei Schnäpse gebraucht um runter zu kommen und verdaue heute noch ein bisschen an der Sache.
Dennoch sah die Welt schon wieder besser aus. Mein Auge war kaum noch rot (Antibiotikum sei dank) und das Ohr vom Sirenchen hat sogar die Karnevalsfeier im Kindergarten gut ausgehalten. Danach haben wir nochmal alle zusammen einen Film geguckt. Ganz kuschlig. Was Solls. Die nächsten Tage sind eh im Ausnahmezustand. 😀

Beste Frau Confuß!! Ich hab fast mitgeweint. Das hätte mich alles auch sooo betroffen gemacht! Das hätte Diese Tage, wenn man sich von oben bis unten verkehrt fühlt. Und genau dann passieren so viele Sachen, die man in besserer Verfassung gut verknüsern könnte, die einen aber in dem Moment mehr treffen und noch mehr betroffen machen. Aber was für eine ätzende Augenarztpraxis – und wie mutig von Dir, so konsequent ’nein‘ zu sagen und da unverrichteter Dinge wieder abzuhauen! Schreib unbedingt ne weitere, echt-schlecht-echt-Bewertung im Netz! Deinem Auge geht es bestimmt schon wieder gut – ich hoffe es. Die abendliche Katastrophe kannst Du mit dem Mann zusammen sicher auch in den Griff bekommen und wegplanen; bisher habt Ihr doch immer Schwein gehabt. In diesem Sinne sende ich karnvalistisch-königliche-Grüße!

Liebe Beatrice, ich habe auch mitgeweint. So ein scheiß!!! Ich kenne diese Praxen. Man traut sich gar nicht, anzurufen, weil man Termine gar nicht oder ein Jahr später bekommt. Und dann noch der Stress mit den Kids. Fühl dich gedrückt, du tapferste Mutter du. Deine Laura

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