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...und was es sonst noch gibt

Nur ICH…und ein Köfferchen.

Ich vereise für 3 Tage. 3 Tage und 2 Nächte und ich bin so aufgeregt deswegen, als sei ich das aller erste Mal in meinem Leben alleine unterwegs. Echt jetzt. Ich hab sogar Angst den Zug in Köln zu verpassen! Deswegen hab ich die letzte Nacht nicht geschlafen.
Das Verrückte ist, dass ich früher sehr viel unterwegs war. Auch und vor allem allein.
Ich bin mit dem Zug kreuz und quer und fast jedes Wochenende unterwegs gewesen. Ich pendelte zwischen Köln, Bremen, Münster, Berlin. Ich war mit dem Zug in Italien und Marokko unterwegs, mit dem Bus in Kroatien. Mit dem Flugzeug und allein auf großen Flughäfen…Was hab ich nicht schon Gepäck hin und her geschliffen und bin Fliegern hinterher gerannt. Allein.
Insgesamt bin ich vor allem so viel Zug gefahren, dass es mir an den Ohren wieder raus kam. Ich schlief nachher regelmäßig ein und verpasste mehrmals fast meinen Zielbahnhof. Nicht nur einmal bin ich auf den letzten Drücker aufgesprungen und aus dem Zug gestürmt. Das letzte Mal, als es richtig knapp war, war es mitten in der Nacht am Bahnhof von Venedig. Es ist mir ein Rätsel, dass ich nie etwas liegen gelassen hab in der Eile.
Ich finde mich überall zurecht. Setz mich in irgendeine Großstadt, ich finde meinen Weg. Außer in Essen. Kein Scherz. Essen ist mein persönliches Bermudadreieck. Aber da muss ich ja zum Glück nicht hin. 😀 Und das ist eine andere Geschichte.

Dann kamen die Kinder. Mit dem Sohn war ich, als er ein halbes Jahr alt war, nochmal alleine mit ihm in Berlin eine Freundin besuchen. Auch mit dem Zug. Hat alles wunderbar geklappt. Als er ein Jahr alt war, war ich eine Nacht mal mit ein paar anderen Mamas auf einem kleinen Wellnesstripp.
Seitdem war ich aber kein einziges Mal mehr alleine unterwegs. Wenn man von den sehr wenigen Terminen absieht, an denen die Kinder eine Nacht bei Oma und Opa übernachtet haben, weil wir auf einem Fest eingeladen waren. Und das zählt auch nicht so richtig, weil ich ja nicht alleine irgendwohin gefahren bin.

Und so kommt es, dass ich nach über 6 Jahren tatsächlich komplett mit mir alleine verreise. Nur ICH. Das ist so ein komischer Gedanke!
Alleinreiseerprobte Müttern werden mich belächeln. Aber ich kann es mir gar nicht richtig vorstellen, wie ich allein mit dem Zug nach Berlin fahre. Und dann bin ich da so. Nur ICH. Mit meinem kleinen Gepäck. Ich muss nicht überlegen, ob irgendwer Hunger haben könnte oder mal auf die Toilette muss. Wann die Kinder müde sind, ob sie sich langweilen. Ich muss nicht darauf achten, dass alle ihre Sachen auch mitnehmen und nicht irgendwo liegen lassen. Und und und. Ich kann meinen Gedanken und Beobachtungen nachhängen. Ich kann mich ungestört mit Freunden unterhalten! So in einem Café oder so. Wuaaaah!
Ich kann in Geschäfte gehen und da endlos lange rumgucken wie ich will. Ohne die Zeit im Nacken zu haben, wann ich wieder zu Hause sein muss, um die Kinder wieder zu übernehmen oder abzuholen oder so. Und natürlich auch ohne Kinder zu vertrösten, dass ich nur kurz noch etwas gucken möchte und wir dann weiter gehen und es dann ein Eis gibt.
Und ich werde einen ganzen Tag auf einer Konferenz sein. Der Blogfamilia und die war auch die Initialzündung diese kurze Reise einfach mal zu machen. Das wird aufregend. Ich freue mich auf spannende Vorträge und neue Menschen. Auf die ich mich ohne Kinder im Schlepptau auch ganz anders einlassen kann.

Und bei all der Vorfreude bin ich gespannt, wie es mir wirklich dabei geht. Ob ich mich langweile ohne Kinder? Ob ich schlecht schlafen kann, weil ich sie vermisse? Ob ich es so genießen kann, wie ich es mir im Vorfeld ausmale? Wie wird das sein?
Fiebere ich der Heimfahrt entgegen? Oder möchte ich dann mehr von dieser alten Freiheit?

Derzeit überwiegt die Vorfreude, für die allein es sich schon lohnt mal den Trott zu verlassen. Ich weiß, die Kinder sind gut aufgehoben und werden ein paar, für sie auch, aufregende Tage erleben. Es ist alles geplant und gut abgesprochen. Und den Kindern erzähle ich schon seit zwei Wochen wie das dann alles so geht. Wann ich genau fahre, dass ich ihnen ein paar Bilder schicke und mal anrufe. Wann Oma da ist, wann Papa da ist, wann sie bei Oma übernachten. Sie wissen was sie erwartet. Das wird gut. Da bin ich sorglos.

Und so mache ich nun ein Liste was alles in die Kinderübernachtungstasche hinein muss und an was der Mann denken muss, wenn ich nicht da bin und überlege mir mal was ICH denn eigentlich einpacken möchte. Und vor allem: WAS ziehe ich denn an?

Mit dieser unfassbar wichtigen Frage ende ich und gehe mal meinen Kleiderschrank durch. Aber vorher checke ich, was der Wetterbericht sagt.

10 Antworten auf „Nur ICH…und ein Köfferchen.“

Blogfamilia?
Ich weiß auch noch nicht, was ich anziehe und habe schon kurz überlegt morgen nochmal shoppen zu gehen… Aber zu deinem Post… Ich kann dich total verstehen… Mir geht es genauso.. Und ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich abends wieder nach Hause fahre. So ganz allein, auch über Nacht, das kann ich mir momentan noch gar nicht vorstellen.

Die Nächte bin ich zum Glück nicht ganz allein. Ich übernachte bei einer Freundin. Die hat auch zwei Kinder. Dann geh ich zur Not da kuscheln. ;-D

Aber toll, dann sehen wir uns ja! LG

Viel Spaß!
Ich war bis jetzt einen Tag alleine unterwegs und es war wirklich sehr aufregend. Die Bahnfahrt war wohl mein Highlight, einfach mal nichts tun, bzw. dass worauf ich Lust hatte. 🙂

Ja, die Bahnfahrt….ich glaube ich mache was ganz Antiquiertes und lese ein Buch und starre aus dem Fenster und schlafe ein. Wie in alten Zeiten. 😀

Wie aufregend! Ich wünsche dir ganz viel Spaß!!! 🙂 Ich glaub ich hab auch erst einmal aswärts übernachtet ganz allein (also auch ohne meinen Mann) seitdem das Bilderbuch-Mädchen da ist. Crazy eigentlich 😉

Huhu,
ich kann dich gut verstehen, ich bin einmal jetzt alleine verreist (über Nacht) allerdings zählt das nicht wirklich, da ich mit einer Klasse eine Woche auf Klassenfahrt war und irgendwie nie wirklich alleine. 🙂
Morgen geht es für uns los, mit dem Auto in Berlin, ich bin ja schon gespannt. Eigentlich wollten wir Zug fahren, aber da es mir nicht zu 100% gut geht, möchte ich flexibler sein. Wir freuen uns schon so auf die Blogfamilia, mein Outfit trocknet gerade in der Sonne, die Auswahl ist so schwanger zum Glück relativ klein, bei mir stellt sich eher die Frage: Was ziehe ich meinem Kind bloß an?
Vielleicht sehen wir uns ja morgen, dir auf jeden Fall viel Spaß
Conny alias Bärchenmama

Das klingt wirklich toll, kann aber total verstehen, dass du nervös bist!
Hoffentlich kannst du alles genießen und hast eine wundervolle Zeit für dich! 🙂

Und bestimmt bist du auf der Heimfahrt dann auch voller Vorfreude auf die Kleinen 🙂
Jedenfalls stelle ich mir das grade so vor und so war es auch schon, wenn ich meine Mal 1,5 Tage nicht sehe.. es ist wunderschön sie kurz los zu sein aber sie dann wiederzusehen ist auch toll 😀 ♥
Genieß es 🙂

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