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Es könnte so einfach sein seufz

Die Mama im Strandstuhl auf dem Spielplatz….

Das Sirenchen kränkelt nun schon ein paar Tage mit ihrer Mittelohrentzündung rum, ist aber zu fit, um zu Hause eine ruhige Kugel zu schieben. Unruhig tigert sie durchs Haus. Sie war schon immer eine unruhige Kranke. Und so schwankt sie zwischen überschwänglicher Energie und Weinerlichkeit. Wenn sie nicht so groß und schwer wäre, würde ich sie mir im Tragetuch auf den Rücken schnallen. Ich nötigte sie gestern zu einem Mittagsschlaf und versprach ihr, dass wir danach zu ihrem, seit Tagen geforderten, Ausflug zum nahegelegenen Erlebnisbauernhof führen. Ich sehe diesen Ort mit kritischem Blick. Denn es gibt viele Tiere zum Füttern und Streicheln, die ich jedoch lieber weniger zahlreich, weniger überfressen und artgerechter gehalten sähe. Geflügel und Nager haben es ganz gut. Die anderen Tiere…..ich weiß nicht.
Ansonsten bietet das Gelände viele tolle Sachen, aber auch viel Kommerz. Das bedeutet, ich impfe meinen Kindern ein, dass es vielleicht mal ein Eis dort gibt, oder eine Waffel. Ich weigere mich diverse Eineuro-„Fahrgeschäfte“ zu füttern und ein halbes Vermögen für Allerlei dort zu lassen.

Der Mittagsschlaf klappte dann super. Eine Stunde schlummerten die Kinder tief und fest.

Es ergab sich dann zur Freude des Sohnes, dass wir noch einen Kindergartenfreund mit zum Ausflug nahmen.
Ich hatte in weiser Voraussicht noch Äpfel geschnitten, ein Schokolädchen für jedes Kind und eine Flasche Wasser eingesteckt. Der Kindergartenfreund hatte auch noch Äpfel und Karotten dabei. Picknick gesichert.

Auf dem Bauernhof angelangt dauerte es nicht lange und die Kinder bekamen „Hunger“. Ich packte zum ersten Mal, auf dem Rand des Sandkastens sitzend, die Apfeldosen aus. Es dauerte nicht lange und die Kinder sprangen wieder auf und kletterten und sprangen fröhlich durch den Sand, dass es nur so stob. Ich deckte schnell die Apfeldose wieder ab.
5 Minuten später kam das Sirenchen und hatte Durst. Ich goss ihr etwas Wasser in einen Becher. Ein Rest Wasser ließ sie übrig. Die anderen Kinder sprangen herbei. Sie waren auch durstig. Der Sohn weigerte sich aber aus dem Becher zu trinken, weil: zwei Sandkörner im Becher schwammen. Zwei! Das Knöpfchen trank den „Sandtrunk“ dann aus und ich goss dem Sohn neues Wasser ein. Als alle dann auch nochmal ein Stück Apfel hatten, sprangen sie wieder von Dannen und ich machte die Apfeldose wieder zu und verstaute den Trinkbecher sandsicher.

Schließlich entdeckte ich, dass man für die Erwachsenen leichte Strandstühle bereit gestellt hatte. Ich holte mir einen ran und machte es mir bequem. Ich erfreute mich an den spielenden Kindern und am munteren Treiben um mich herum und kam mir vor, wie in einem lebendigen Wimmelbild. Während ich ein Kopfkino fuhr, entdeckten die Kinder, dass ich im Strandstuhl saß. Sie kamen wieder angesprungen und wollten auch alle einen. Bevor ich etwas sagen konnten, hatten sie sich welche organisiert und setzten sich neben mich an den Sandkastenrand. Sie hatten wieder „Hunger“. Erneut öffnete ich die Dosen, holte sicherheitshalber auch direkt das Getränk wieder hervor und verteilte auch die Schokolade.
Danach musste ich jedoch eine Runde Feuchttücher springen lassen und die klebrigen Finger und Münder wieder in Orginalzustand zurück versetzen.
Die Kinder sprangen wieder auf. Eine Frau setze sich auf einen der freien Strandstühle. Das Knöpfchen beschwerte sich. Ich vermittelte, dass das vollkommen in Ordnung sei, die Stühle seien nun mal für Mamas. Aber das Knöpfchen fand, es müssten alle 5 Stühle auch ausschließlich für uns zur Verfügung stehen und verschwand komplett aus meinem Sichtfeld. Die anderen Kinder kletterten auf dem dem Klettergerüst und das Sirenchen wollte schon wieder etwas trinken und essen. Ich vertraute darauf, dass das Knöpfchen ihren Weg zu uns zurück fände. Nachdem ich dem Sirenchen Speis und Trank angereicht hatte, blickte ich mich um und entdeckte einen laufenden Strandstuhl, der auf uns zu kam. Des Knöpfchens Füße guckten darunter heraus. Sie hatte noch einen Stuhl organisiert. Unglaublich diese 3 Jährigen von heute.

Schließlich kamen wieder alle Kinder, tranken und aßen den Rest auf und setzten sich nochmal kurz in ihre Strandstühle. Dann musste der Sohn mal zur Toilette.
Es gibt Orte, da kann ein Kind, wie ich finde, mal schell ins Gebüsch pullern. Es gibt aber auch Orte, da geht das nicht und so war es nun auf dem Bauernhofgelände. Die Toiletten waren ein gutes Stück weit weg. Der Sohn wollte nicht alleine gehen. Die anderen wollten nicht auf dem Spielplatz auf mich warten. Also mussten alle ihre sich entledigten Schuhe wieder anziehen, ich packte meinen Rucksack wieder richtig ein und wir trabten im Gänsemarsch Richtung Toiletten. Der Kindergartenfreund musste dann auch mal. Die Jungs sprangen schnell mal auf Toilette und wir Mädels warteten. Da wir nun schon in der Nähe der mit Stroh und Trampolin bestückten Scheune waren, gingen wir in die Scheune.
Die Kinder stoben durchs Stroh, ich beobachtete sie ein Weilchen. Gerade als ich die Losung ausgab, noch 15 Minuten, musste der Sohn nochmal. Das Sirenchen dann auch. Und der Kindergartenfreund auch. Da man in der Scheune auch am besten ohne Schuhe unterwegs ist, sammelten die Kinder also ihre Schuhe wieder zusammen und wir marschierten zurück zu den Toiletten.
Als wieder alle frisch und fertig waren und erneut Hunger und Durst anmeldeten, beschloss ich dann auch direkt mal den Heimweg anzutreten. Denn alles andere hätte keinen Sinn mehr ergeben. Somit radelten wir nach Hause.

Und so dachte ich: Vor dem nächsten Ausflug baue ich mein Lastenrad zur Imbissbude mit portablem WC um. 😀

2 Antworten auf „Die Mama im Strandstuhl auf dem Spielplatz….“

Ein paar Aspekte davon kenne ich auch zu gut. Sobald ich mir eine Liege hole, müssen die Kinder auch mit drauf. Wenn gerade keine zweite Liege verfügbar ist, liegen plötzlich zwei Kinder auf mir. Dabei ist uns eine Liege sogar einmal zusammengeklappt. Das Toilettenthema ist momentan ebenfalls aktuell. Kürzlich waren wir auswärts Pfannkuchen essen. Ich musste auf die Toilette und stand auf. Prompt riefen beide Kinder, dass sie auch müssten. Es wäre dringend. So stand ich zugekniffen VOR den Toilettentüren, weil für mich keine mehr frei war und musste warten, bis ich an der Reihe war. Gerade als das Essen kam, mussten die Kinder erneut. Also nochmal allesamt zur Toilette. Das Interessanteste daran: Die Kinder am Nachbartisch bekamen mit, dass wir auf dem Weg zur Toilette waren und mussten plötzlich auch. Gruppenzwang. Danach freute ich mich auf meinen Pfannkuchen und war gewiss, dass ich ihn unterbrechungsfrei genießen könne, wir hatten schließlich bereits zweimal einen Ausflug in die gekachelten Räume unternommen. Pustekuchen! Der Sohn musste erneut. Und gerade als wir zurückkamen, musste die Tochter nach ihrem Getränk auch schon wieder. Ich bestelle mir zukünftig nur noch kalte Platten.

:-D, Ja das mit der „kalten Platte“ habe ich auch schon oft überlegt. Je kleiner die Kinder sind, je sinnvoller wäre das. 😀

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