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...und was es sonst noch gibt

Unser Wochenende mit Übernachtungsgästen

Unser Wochenende war sehr schön, auch wenn das Beitragsbild vielleicht etwas anderes vermuten lassen könnte.

Wir hatten Besuch von einer Freundin mit ihren beiden Kindern aus Berlin. Unsere Kinder sind in ähnlichem Alter, aber kannten sich noch nicht.
Schon am Freitag nachmittag kamen die Drei mit dem Zug angereist und die Kinder und ich sammelten sie am Hbf in Köln ein. Da wir verkehrsgünstig wohnen, konnten wir ohne Umsteigen alles mit dem Bus erledigen.
Nach tagelangem Regen, schien freundlicherweise auch endlich mal wieder die Sonne.

Köln versteht es vortrefflich die Umgebung um den Dom und den Bahnhof „hübsch“ zu gestalten. Der Busbahnhof ist an Attraktivität nicht zu übertreffen.

 

Die Kinder verstanden sich auf Anhieb gut, was es natürlich für uns Mamas sehr angenehm machte. Den Freitag ließen wir gemütlich ausklingen, genossen den Abend als die Kinder schliefen und starteten Samstags um halb 8 den Tag mit einem quirligen Frühstück.
Gegen Mittag brachen wir dann auf Richtung Erlebnis-Bauerhof. Dieser ist von uns aus fußläufig zu erreichen. Ich sehe diesen Hof zwiegespalten, allerdings bietet er alles, was man für einen unkomplizierten Tag mit Kindern braucht, wenn man nicht wieder mit Bus und Bahn hin und her gondeln möchte.

Die Mädchen waren im Bibi-und Tina- Land abgetaucht. Selbst der Sohn machte mit, kümmerte sich aber vornehmlich um die sichere Straßenüberquerung der „Reise“-Gruppe.
Am Hof angelangt, überfiel alle ein furchtbarere Hunger. Ein paar Kinder wollten Pommes, die tatsächlich auf dem Hof sehr empfehlenswert sind. Das Knöpfchen war auf Eis gepolt, dennoch fragte ich sie mehrmals, ob sie nicht das Eis als Nachtisch wolle und erst einmal ein paar Fritten essen wolle. Sie wollte nicht. Sie war schon wütend, weil ich so oft nachfragte.
Schließlich hatten wir 4 Portionen Pommes und teilten sie untereinander. Das Knöpfchen aber bekam einen Anfall. „Is vahunga! Mama, siehst du das nicht?“ Heul. Kreisch.
Ich konnte aus diesem Geheule schließlich heraushören, dass sie eine eigene Portion Pommes wollte. Da aber eine sehr lange Schlange an der Bude stand und es auch im Service nicht gerade zügig zuging, insistierte ich darauf, dass wir jetzt die 4 Portionen teilen und danach weiter zur Waffel- und Eisbude zögen. Das Kind hörte nicht mehr und wiederholte ihre Anklage: „IS VAHUNGEREEEEE, MAMAAAAAAA!“
Sie beruhgte sich schließlich, als sie von uns nicht weiter beachtete wurde und aß nachher glücklich und zufrieden die Reste, die die anderen Kinder nicht geschafft hatten.

Während die Kinder die Tiere streichelten, organisierte ich ein paar Waffeln. Auf mehrfaches Nachfragen, wollten nur wir Mütter und der Sohn Waffeln.
Äußerst unerquicklich ist, dass man für folgende Speisen Crepe, Waffel am Stiel, Bergische Waffeln, Kaffee und Eis, unterschiedliche Tresen hat, aber dann doch am Kaffeetresen anstehen muss und es einfach nicht weiter geht. Vor allem, weil der Service sehr langsam ist und die Gäste verwirrt. Ist die Schlange lang, stellt man sich nämlich an und guckt nicht noch lange, welche Kombinationen an Eis oder Waffelbeilage an den Tresen möglich sind. Dann fragen die Leute, ob es beispielsweise auch Erdbeereis gibt oder heiße Kirschen und man wird etwas genervt zur Auswahl zu dem jeweiligen Tresen gebeten, muss dann aber wieder zu dem Kaffeetresen zum Bezahlen. Also insgesamt sehr langatmig, unübersichtlich und nervig, vor allem, wenn man hungrige Kinder dabei hat, die alle 10 Minuten wieder neue Wünsche haben oder man für viele Leute verschieden Dinge braucht. Ich kam also nach einer Ewigkeit etwas angestrengt mit den Waffeln zurück. Das Knöpfchen entdeckte diese und wollte auch. Ich erklärte, sie dürfe gerne bei mir abbeißen, aber sie hätte ja nun mal gesagt, sie wolle keine Waffel. Das Kind biss also mehrfach bei mir ab, nahm mir dann sogar die Waffel aus der Hand und bekam einen nächsten Wutanfall, als ich nochmal abbeißen wollte von MEINER Waffel.
Puh.
Nun war das keine Situation, in der ich dann sage: „Komm, das war´s, wir gehen lieber nach Hause.“ Denn es standen 4 erwartungsvolle und zufriedene Kinder neben mir, die nun gerne mal die Spielscheune erproben wollten. Ich gab also MEINE Waffel auf, erfreute mich an einem Cappuchino, der mir von meiner Freundin angereicht wurde und geleitete alle in die Strohtenne.
Die Kinder waren voraus gelaufen und empfingen uns aufgeregt. Das große Gastkind war über das Kabel eines Fahrgerätes gestürzt. Es gibt auf dem Hof diverse Gerätschaften, die die Kinder für den Einwurf von einem Euro ein paar Minuten hin und her ruckeln. Man kennt sie ja, diese überflüssigen Geldschlucker. Nun hatte dieses Gerät komisch gestanden und das Kabel hing in der Luft. Sehr unschön und ein anderer Gast des Hofes sagte, da seien schon Einige gestolpert und das wäre wirklich sehr gefährlich.
Während meine Freundin ihre Tochter tröstete und die anderen Kinder sich schon ins Stroh entfernten, suchte ich jemanden, dem man wegen des Kabels Bescheid geben könnte. Ich fand eine Dame in der Pflanzenabteilung. Die bedankte sich und meinte sie sage gleich im Büro bescheid. Ich beobachtete, was GLEICH bei ihr bedeutete. Nämlich NICHTS. Die Dame hatte tatsächlich gerade nichts weiter zu tun, als ein paar Blumen in ein Regal zu stellen und unterbrach diese Aufgabe nicht. In der Zeit hätten noch viele über das Kabel stürzen können. Kurzerhand stiefelte ich zum Büro, klingelte und bekam prompt geöffnet. Mein Ansinnen wurde auch sofort bearbeitet. Ein junger Mann eilte herbei und verschob das Fahrgerät so, dass das Kabel keine Stolperfalle mehr darstellte.

Stolperfalle

 

Wir hätten jedoch erwartet, dass man sich mal nach dem Wohlergehen des gestürzten Kindes erkundigt. Aber das wurde nicht weiter beachtet. Mir wären da ja sehr effektive, nette, kleine und komplett umaufwendige Gesten eingefallen, um das Geschehene wieder gut zu machen. Aber naja.

Schön war, dass dann die Kinder wunderbar im Stroh spielten. Wirklich ganz zauberhaft fanden die Kinder zusammen ins Spiel und der Sohn ging in seiner Rolle als Held auf. Er verteidigte die Mädchen vor ein paar größere Rowdies und machte das so überraschend souverän, dass ich ganz baff war. Er schlug sie in die Flucht! 3 große Jungs!

Und er machte das so, dass es nicht mal richtigen Zoff gab. Das muss ich aber noch gesondert aufschreiben. Das ist ein ganz eigenes Thema, über das ich sehr staune. Sehr! Und stolz bin ich außerdem. Also sowas. Mein kleiner, großer Junge!

Schließlich turnten die Kinder noch eine Runde über den Spielplatz und wir kehrten noch kurz in den Supermarkt ein, der auf dem Nachhauseweg lag. Wir wollten die mittlerweile müden Kinder mit ein paar Backwaren als Wegzehrung ködern.

Rumstehende Kinder, die naschen und warten.

Es war fast 17 Uhr bis wir zu Hause waren.
Es wurde noch gebadet und geduscht, zu Abend gegessen und nach einer gemeinsamen Vorleserunde schliefen die Kinder recht flott. Wir konnten nochmal Erwachsenenzeit genießen und plaudern.
Die Zeit verfliegt ja immer so und wir gingen viel zu spät ins Bett.
Und ich denke: Wir müssen uns öfter sehen. Öfter besuchen. Es ist so schön. So entspannt.

Die Kinder fanden das auch und der Sohn fragte, ob sie nicht länger bleiben könnten und das Sirenchen möchte ihre neue Freundin bald auch mal besuchen. 🙂 Warum eigentlich nicht?

Am Sonntagmorgen brachte ich die Gäste nach einem gemütlichen Frühstück dann zum Bahnhof. Und schwups waren sie schon wieder weg. Viel zu früh eigentlich. Aber die lange Zugfahrt ist mit Kindern ja doch anstrengend und nur in diesem Zug hatte es noch Sitzplätze zu reservieren gegeben. Da fackelt man nicht lange.
Wir verbrachten dann den ganzen Sonntag noch und ausschließlich zu Hause im Schlafanzug. Die Kinder wollten nicht raus und ich war auch ganz dankbar. Ich machte die Wäsche, hatte sogar Zeit ein bisschen zu malen, während sich die Kinder Biene Maja ansahen.
Beim Abendbrot flippte das Knöpfchen dann nochmal aus. Mir war klar, dass sie müde war, dennoch ist es echt irre, wie schizo dieses Kind dann drauf ist. Apfelsaft ja, Apfelsaft nein. Doch. NEin. Huhhuuuuuuuaaaaah.
Sie entfernte sich geräuschvoll ins Kinderzimmer und kam nach 10 Minuten wieder ruhig und freundlich zu mir. Sie sprach sodann: „Mama, schau, jetzt bin is wida friedlich! Ist besser so, find is!“
Ja, mein Kind. Ich auch. Wir kuschelten und dann bekam sie den nächsten Ausflipper, wegen….keine Ahnung. Sie meinte wir würden sie verhungern und verdursten lassen. Dann aß sie ihre Suppe und sang dabei.

Ich brachte die Kinder sehr zeitig ins Bett. 18:30. Ohne Flax. Die waren platt. Einzig der Sohn ist noch wach, ruht aber in seinem Bett und schaut sich Bücher an. Und morgen startet eine neue Woche mit dem nun neuen Stundenplan und einem Ausflug für´s Sirenchen mit den anderen Vorschulkindern im Kindergarten. Wir müssen morgen sehr pünktlich aufstehen.

 

 

 

 

 

 

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