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...und was es sonst noch gibt Lustig

Hunger auf Nervennahrung!

Also nee, Leute!

Ich bin ja ein Freund von Plüsch und Frohsinn. Aber so ganz manchmal…möchte ich gepflegt ausrasten, meine Kinder fragen was in sie gefahren ist oder wahlweise in rauen Mengen viele Kohlehydrate und Fett essen. Das nennt man, glaube ich, Frustfressen. Oder?

Die Inventur der letzten Tage:

-die Garderobe im Flur kommt aus der Wand.
-Das Kinderzimmerregal auch
-Kinder waren blau angelaufen, weil sie versuchten Wasserbomben wie Ballons aufzupusten (keine Ahnung woher sie die hatten!)
-Meine Lichterkette am Fahrrad ist zerrissen
-Der Handtuchhalter im Bad fällt fast ab
-täglich kippte mindestens einmal ein riiiiiesiges Glas Wasser um und ergoss sich großflächig über ALLES
-ein Waschbecken ist verstopft
-Farbspuren auf Wänden, weil die Mädchen sich mit Filzstiften Fingernägel und Handinnenflächen anmalten und alles antatschten
-ein weiteres kaputtes Spannbettlaken
-eine abgerissene Kapuze an einer Winterjacke
-eine Steckdose im Kinderzimmer kommt halb aus der Wand

-Die LEDs der Lichterketten in den Nasenlöchern der Kinder fand ich noch witzig.

UND DAS ALLES, OBWOHL ICH SEIT JAHR UND TAG IMMER DIE GLEICHEN ERKLÄRUNGEN MACHE!
Jahaaaa, auf Augenhöhe und mit Blickkontakt!

Die Kinder wissen, dass Regale und Garderobe nur für den angedachten Gebrauch gemacht sind. Das Gleiche gilt für den Handtuchhalter.

Sie wissen auch, dass die Filzstifte NUR fürs Papier benutzt werden sollen.

Und dass sich Wasserbomben schlecht aufpusten lassen.

Sie wissen auch, dass sie mit der Seife sparsam umgehen sollen, damit nicht das ganze Becken unter Schaum steht. Und weil das mit dem Seifenspender schwer fällt, haben wir Seife am Stück. Sie wurde aber vom Köpfchen zerbröselt, zermanscht und runter gespült. Und die schmierigen Brösel verstopfen nun den Abfluss.

Sie wissen außerdem, dass sie kleine Gläser benutzen und sie in einer normalen Füllhöhe füllen sollen. UND NICHT DIE GRÖSSTEN GLÄSER UND DANN BIS ZUM RAND VOLL MACHEN!!!!!
Und wenn das Glas dann umgekippt ist, holt man flux ein Handtuch und macht alles trocken, bevor es in die Ritzen der Stuhlpolster läuft oder oder oder.

Sie wissen auch, dass die Lichterketten zerreißen können und sie deshalb vor allem am Lastenfahrrad (das ist nämlich mit einer Lichterkette für Nachtfahrten aufgehübscht) ein bisschen umsichtig ein und aussteigen müssen, damit sie sich nicht darin verheddern.
Und dass man die Lichterkette keinesfalls als Kletterhilfe benutzen kann.

Und Kleidungsstücke haben auch nur eine begrenzte Reißfestigkeit und geben bei Gewalteinwirkung nach. Ebenso wie Spannbettlaken. Da krabbeln sie immer drunter und testen die Reißfestigkeit bis es nicht mehr geht.

Generell ist manchmal ein bisschen Umsicht ganz nützlich.

Aber das alles hatte die letzten Tage irgendwie keine Gültgkeit. Vor allem gestern nicht.

Und so blicke ich auf die Verwüstung und Zerstörung dieses Hauses, bevor es überhaupt jemals in einen komplett fertigen Zustand geraten könnte. Vielleicht lassen wir alles so, reißen alles ab, wenn die Kinder irgendwann aus dem Haus sind und bauen es dann einfach neu.

Ach, und was mich auch nervt….aktuell komme ich mit allen drei Kindern nicht aus dem Haus, ohne eine Stunde vorher zum Aufbruch zu trommeln und 30 Minuten vor dem Verlassen des Hauses den Oberfeldwebel raus hängen zu lassen. Dann ist man halbwegs pünktlich. Aber denen ist es auch egal, ob ich schon fertig angezogen auf der Straße stehe. Die werden dadurch nicht schneller und wir hatten schon Samstage, da waren wir nicht mal einkaufen, weil die Herrschaften nicht wollten und lieber im Schlafanzug blieben. Alles ok soweit. Aber manchmal MUSS man ja auch mal los. Und manchmal wollen sie selbst auch eigentlich los. Machen dann aber trotzdem nicht weiter. Die dicken Winterklamotten machen es nicht leichter.

Und dann sind das Kinder, die die letzten paar Tage nicht hörten. So gar nicht. Null. Nada. Durchzug.
Einen Dreiwortsatz kann ich manchmal nicht zu ende sprechen, ohne dass sie „glauben“ ich sei schon fertig mit dem was ich sagen wollte und abdrehen. Vielleicht klebe ich sie mit Gaffetape einfach nebeneinander an die Wand, damit ich mit ihnen sprechen kann. 😀

Auf der Weihnachtsfeier der Schule war es ziemlich trubelig. Die unteren Klassen führten gemeinsam ein Stück auf. Sehr schön! Es war gelungen und ich weiß, wie viel Arbeit dahinter steckt! Richtig genießen konnte ich es aber nicht. Die Aula war übervoll und sehr heiß. Man sah nicht gut und ich sah den Sohn nur kurz einmal in seiner Gruppe stehen und singen. Ich fieberte dem Ende der Veranstaltung entgegen. Voll gemein. Aber mich überkam nicht mal meine sonst übergroße Rührung, wenn Kinder singen.

Später in der Klasse klebten vor allem meine Mädchen an mir, so dass ich mich auch einfach auf einen freien Platz setzte, um nicht mit meinen Anhängseln im Weg zu stehen.
Meine Beine verkeilten sich dabei unter den kleinen Tischen. Ich hatte die Wahl zwischen schräg verdreht sitzen, jemandem unhöflich den Rücken zu drehen oder mit verknoteten Beinen unterm Tisch zu verweilen und fest zu rosten.
Als sich meine Kinder lösten, löste auch ich mich vom Zwergensitzplatz und musste mich sodann vom Knöpfchen anfauchen lassen, weil ein Junge aus ihrem Kindergarten, deren Schwester in der Klasse vom Sohn ist, schon nach Hause ging. Sie wollte nicht verstehen, dass ich die Eltern als auch die Kinder nicht aufhalten konnte, bzw ich nicht auch nach Hause gehen wollte. Ich wollte wenigsten mal für 15 Minuten ein bisschen Sozialkontakt- und Gesellschaftspflege betreiben.

Das alles wird gekrönt davon, dass große Teile meiner Garderobe einschließlich diverser Schuhe derbe Verschleißerscheinungen zeigen. Bisher sind es zum Glück nur Nähte, die kann ich flicken. Aber muss das denn jetzt alles sein? Mein letztes Paar Winterstiefel „ für Joot“ (wie der Kölner sagt (Für gut) sind nach nun mehr 10 Jahren auch durch, musste ich gestern beim Aufbruch feststellen. Ein plakatives Beispiel dafür, dass ich ziemlich lange nichts mehr für mich gekauft habe. Abgesehen vom neuen Badeanzug, den ich mir zu meinem 40gsten Geburtstag  selbst geschenkt habe.
Was die Waschmaschine da außerdem gerade wieder„testet“ will ich auch nicht so genau wissen. Sie hat ein Kopfkissen auf dem Gewissen.

Was ich mir wünsche ist, dass nun die letzten Tage des Jahres entspannt verlaufen und wir die Mutter-Kind-Kur gut nutzen können, ohne dass irgendwelche weiteren Zwischenfälle passieren. Und vielleicht bringen ein paar Heinzelmännchen ja die ganzen Baustellen im Haus in Ordnung???? Auch wenn ich den ein oder anderen Kollateralschaden ganz witzig finde.

Bis dahin habe ich mich mit Kohlehydraten und Fett…und zugegebenermaßen auch ein wenig hochprozentigem in Form von Schnappstalinen eingedeckt. Das ist zwar keine Lösung, aber…ach ein bisschen Spaß muss sein. 😉

3 Antworten auf „Hunger auf Nervennahrung!“

Liebe Beatrice ich fühle mit dir. Offensichtlich haben sich die Kinder verschworen. Auch unser Haus bröckelt, überall muss man flicken. Letztens haben sie die Tür Zarge aus der Wand gerissen! Die essen doch zu viel Spinat…
Unsere Waschmaschine hat nach 2 1/2 Jahren einen Elektronikschaden, alle drei Kinder brauchen neue Klamotten, Weihnachtsgeschenke würden noch nicht besorgt.
Bekomme ich am Dienstag ein paar Schnapspralinchen ab ;).
Liebe Grüße, weiter essen, Anna

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