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...und was es sonst noch gibt Erziehung und Realität

Hummel- Update am Sonntag

Ich stelle zunehmend fest: Entweder ich gestalte ein Beitragsbild oder ich schreibe. Beides gleichzeitig schaffe ich nicht mehr oft. Also gibt es ein Symbolbild für die Lebensrealität in diesem Haus als Foto. Angeleinte „Zugtiere“ an dringend zu reinigender Küchenfront. (Möchte das jemand mal übernehmen für uns?)

Noch dazu erschweren sich die Schreibbedingungen. Abends bin ich komplett fertig und zu müde und am Tag gibt es kaum ruhige Minuten, was meiner derzeitigen Konzentration sehr abträglich ist. Aber das ist ein anderes Thema. Hinzu kommt dieses furchtbare Wetter. Vor allem die jüngeren Kinder müssen endlich mal wieder regelmäßig ganze Nachmittag draußen verbringen können.

Unsere Hummel ist weiterhin und zunehmend ein wunderliches Kind. Weiterhin spielt sie bevorzugt mit Murmeln und reiht diese auf. Selbst wenn sie zunächst mit Autos auf dem Autoteppich spielt, sind es am Ende doch die Murmeln, welche dann als Protagonisten zum Einsatz kommen. Auch auf dem Playmobilpiratenschiff übernehmen die Murmeln das Kommando. Genauso wie über unserer Fußknöchel. Ständig tritt man auf Murmeln in diesem Haus. Kürzlich habe ich noch sämtliche Murmeln zusammengeklaubt, unterm Sofa hervor gefegt, aus Ecken gefriemelt und wieder in das dafür vorgesehen Täschlein befördert. Was soll ich sagen? Sie kullern schon wieder überall herum. Zuletzt von den Katzen durch die Räume gekegelt. Die beiden verschiedenen Kugelbahnsysteme werden auch gerne genutzt. Jedoch dürfen die Murmeln nicht alleine kullern, sondern werden von klebrigen Fingern gestoppt, aufgereiht und sozusagen angeleitet durch die Bahn geführt. Wenn jemand versuchen möchte dem Kind beizubringen die Murmeln wieder aufzuräumen nach deren Nutzung, so kann er gerne vorbei kommen und sein Glück versuchen. 

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...und was es sonst noch gibt Erziehung und Realität Es könnte so einfach sein

Unsere Hummel

Schon länger fühle ich mich ziemlich an „die Leine gelegt“ durch die Hummel. Und ich frage mich, wie das kommt, dass dieses Kind so anhaltend anhänglich ist. Es gab in ihrem Leben keine einzige Situation in der sie alleine gewesen ist. Ich bin auch noch nie unangekündigt irgendwo ohne sie hin gegangen. Ich habe immer alles was ansteht rechtzeitig kommuniziert und erklärt. Sie hat noch nie alleine geschlafen. Sie wurde nirgends vergessen und ging auch noch nie verloren. Und dennoch hat sie ein übersteigertes Sicherheitsbedürfnis. Vornehmlich nach sicherer Begleitung von mir. Dabei machen alle anderen Familienmitglieder einen ebenso zuverlässigen „Job“.

Obwohl sie mittlerweile unfassbar gerne in die KiTa geht, gibt es immer wieder Tage, an denen sie meinen morgendlichen Aufbruch zur Schule beweint und bei mir bleiben will.

Für die Hummel ist es extrem wichtig, zu wissen wann und ob ich sie zur KiTa bringe und dort auch wieder abhole. Zum Glück toleriert sie mittlerweile gut auch Unregelmäßigkeiten, so dass auch Papa, Opa oder Oma sie ohne größeres Theater abholen können. Sie muss sich nur auf das Abgesprochene verlassen können. 

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Klopperei am ersten Advent

Besinnlich sollte es sein. Das Frühstück. Gestartet hatte der Sonntag gut mit Sonnenschein, knackigen minus 3 Grad und dem fröhlichen Öffnen des dritten Kalendertürchens. Der Inhalt bereitete allen Kindern Freude. Sie waren hoch zufrieden. Alle waren sich einig, dass der Advent doch einfach eine tolle Sache sei und wir alle diese Zeit sehr lieben. Harmonie und Adventszauber pur. 

Ich zog sodann los, um frische Brötchen zu holen. Ich deckte sogar den Tisch und die am Vortag besprochene Reihenfolge, wer von den Kindern zuerst die erste Kerze anzünden darf, wurde auch eingehalten. 

Doch dann erlebte die Idylle einen rasanten Stimmungsknick und verwandele sich in ein mehr als unharmonisches Gezeter und Gerangel.

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Wie läuft es denn mit der Hummel derzeit?

Nun, unsere Hummel wirbelt ganz ordentlich herum. 

Während sie in der KiTa und bei wenigen von ihr auserkorenen Menschen mittlerweile frei heraus agiert und spricht, sich insgesamt auch viel freier bewegt, sprich ohne buchstäblich ständig an meinem Rockzipfel zu hängen, ist sie insgesamt noch sehr Mama fixiert. Hier und da gibt es einzelne Personen, die sie sehr schnell als vertrauenswürdig einstuft, bei anderen braucht sie etwas länger oder sogar lange. Ob sie irgendwo mal ohne mich bleibt, hängt stark von ihrem Sympathiefaktor und ihrer aktuellen Verfassung ab. Es war bisher zweimal erfolgreich. Einmal bei einer KiTa- Freundin, die wir schon mehrfach zusammen besucht haben. Und einmal bei einem Nachbarskind, wo wir aber auch schon mehrfach zusammen im Garten waren. Zu den direkten Nachbarskindern geht die Hummel auch hin und wieder mit. Aber da bin ich ja quasi direkt nebenan. Ansonsten wünscht die Hummel meine Anwesenheit. 

Ich kann sie aktuell also noch nicht alleine auf einen Kindergeburtstag geben, weil sie das alleine nicht will. Dabei ist sie bei erstaunlich vielen Kindergeburstagen eingeladen. Wenn man bedenkt, dass sie ein halbes Jahr lang nicht mal mit den Kindern in der KiTa gesprochen hat, hat sie ganz schön aufgeholt. Was die Kindergeburstage angeht, so musste ich zwei sogar absagen. Sie finden zeitlich ungünstig statt, so dass ich die Hummel nicht begleiten könnte. Geht halt nicht.

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Eigenlob

Es ist in letzter Zeit vermehrt sehr herausfordernd aus diversen Gründen und ich merke, dass mich schon kleine Unebenheiten eher aus dem Konzept bringen, als sonst. Mein Humor und meine Kreativität mit der ich sonst recht flexible auf anstrengende Momente reagieren kann, geht mir gerade zu oft ab.

Ich versuchte neulich zeiteffizient alles unter einen Hut zu bringen. Wobei das mit Kindern bzw Kleinkindern ja eine ziemlich mutige Rechnung ist. Und so kam es, dass die Hummel keinen Mittagsschlaf gemacht hatte und also dem Abendwahnsinn schon ziemlich verfallen war, als ich mit ihr das Judokind an der Judohalle abgab und für die Wartezeit einen Einkauf im Einkaufszentrum vor hatte. Ich musste zwei Dinge für eine Klassenfahrt der Fünftklässlerin besorgen und wollte noch allerlei leckere Dinge fürs Abendbrot besorgen. Ersteres gelang, nicht ohne ordentlich Nerven zu lassen, weil die Hummel jeden Handlauf gründlich anfasste und schließlich die Finger in den Mund steckte. Das sich ständig auf dem Boden, bevorzugt auf Fußmatten Wälzen…ach lassen wir das.

Im Supermarkt gab es so dann nur noch matschigen Salat und in einem Anflug geistiger Umnachtung  hatte ich keinen Wagen genommen, dafür aber 4 Kilo Äpfel. Mein Arm wurde lang. Die Hummel wälzte sich wieder, tatschte alles an und verschwand ständig zwischen den Regalen. Notdürftig klaubte ich noch ein bisschen Brot und zwei Tafeln Schokolade zusammen und verursachte dann durch umständliches Hantieren einen Stau an der Kasse, nicht ohne zwischendurch die Hummel immer wieder zur Räson zu rufen.

Frustriert über den nur halb gelungenen Einkauf und resigniert über das überaus muntere Gehampel an meiner Seite, steuert ich sehr zeitig die Judohalle wieder an, auf dass das Kleinkind dort noch gefahrlos eine viertel Stunde mit dem Rädchen hin und her sausen könne.

Schließlich traten wir den Heimweg an. Das Judokind war hungrig und fröstelig und wollte schnell nach Hause. Ich schickte das Judokind dann schon voraus. Denn die Hummel hatte ganz andere Ideen. Ich brauchte für die sonst 15 Minuten lange Strecke 45 Minuten und gab im Wechsel pausenlos „Los komm!“, „Fahren!“ „Weiter fahren!“ „Willst du ins Lastenrad? Dann fahr bitte!“ „Willst du ins Lastenrad? Dann hör auf zu motzen und fahr!“ von mir.  Zwischendurch versuchte ich es gar noch mit Ablenkung und einem animierenden Spiel. Es half alles nix.  Mein Tonfall war zunächst aufmunternd, dann monoton resigniert und schließlich zunehmend robust, um nicht zu sagen scharf. Mir war kalt. Ich war hungrig. Die Kinder zu Hause wahrscheinlich auch schon. Die Schlafenszeit für die Hummel rückte auch näher. Und ich wollte einfach nur schnell nach Hause.

Da radelte eine Frau an uns vorbei und lobte die Hummel, wie toll sie das alles mache. Sicherlich als  Ansporn für die Hummel gedacht. Hoffe ich. Ganz sicher bin ich mir bis heute nicht. Es könnte auch so interpretiert werden: „Wenn die ungeduldige Mutter nicht sieht, wie sehr sich das kleine Mädchen bemüht und ja auch noch alles erst lernen muss…“

Ich rief der Frau reflexartig hinterher: „ICH mache das ganz toll! Seit 45 Miiiinuuuuten! ICH!“