Manchmal bin ich so müde. Einfach so. Gar nicht weil ich zu wenig geschlafen habe in der Nacht. Also auch noch oft. Aber manchmal ist es einfach auch nur so. Ich könnte dann immer weiter schlafen, komme nicht richtig zu mir und wenn es ganz dicke kommt, dann frage ich mich sogar, wieso ich mich körperlich fühle, als hätte ich einen Marathon mitgelaufen. Da hilft dann auch kein Kaffe mehr.
Dabei fühle ich mich weder traurig, noch leer. Nur irgendwie unzufrieden, rastlos auch, lustlos und vor allem unfassbar müde und erschöpft. Eine komische Kombination.
Und trotzdem habe ich noch Energie übrig mit meinen Kindern etwas zu unternehmen. Auch, weil ich das Bedürfnis habe mal raus zu kommen.
Und trotzdem erledige ich noch alles, was dringend zu erledigen ist. Aber auch NUR das. Der Rest bleibt liegen.
Und ich reagiere dann manchmal heftiger, als es angemessen wäre, wenn die Kinder mich fordern. Ich fühle mich dann überfordert. Mein Bedürfnis nach einer Pause ist dann übergroß. Ich werde ungeduldig und blind.
Und dann kommt es vor, dass ich eine Frau, alleine auf einer Bank im Schatten sitzen sehe und denke: „Oh, hat die es gut! Da säße ich jetzt auch gern!“
Und dann stelle ich mir vor, wie ich da so sitzen kann. In Ruhe. Mit einem Buch. Ohne Uhrzeiten im Nacken. Ohne Gequake neben mir. Einfach ICH, allein.
Und dann stelle ich mir vor, wie das Leben so wäre ohne Kinder. Ich hätte nach der Arbeit frei. Ich hätte ein Wochenende. Ich könnte Nachts immer schlafen und müsste nicht trösten, neu zudecken, Zimmerservice spielen und Getränke anreichen etc. Ich könnte, hätte, würde….
Doch wenn ich den Gedanken über den Moment hinaus spinne, wird mir klar, dass ich diese Freiheit ja schon vor den Kindern hatte. Und ich habe das durchaus auch ausgekostet auf verschiedene Art und Weise und mich am Ende ….gelangweilt. Denn der Genuss der Ruhe hielt sich nur sehr kurz. Dann musste ich mir ein „Problem“ suchen, eine Herausforderung finden, alles kompliziert machen.