Unser Sirenchen und ich haben ja schon immer anstrengende Strecken miteinander gehabt. Und es zeigt sich immer wieder, dass sie jede Schwingung ob positiv oder negativ sofort erfasst.
Nun ging es eine ganze Zeit lang wieder richtig gut mit uns beiden, bis sich schließlich rund um die Osterferien wieder größere und kleinere Temperamentsausbrüche einschlichen.
Es passte alles zusammen. „Wackelzahnpubertät („Wackeln die Zähne, wackelt die Seele“), aufregende und teilweise herausfordernde Schulvormittage, da die Routine durch Ausflüge, Sportfest und Co durcheinander geriet ( ungewohnte Abläufe hinterließen beim Sirenchen immer schon Spuren), ein Lehrerwechsel zum neuen Schuljahr stand auch bevor und dann noch die nahende Umstellung im Familiengefüge (wobei ich da mehr Freude, als Verunsicherung beobachten konnte.) Hinzu kam dann noch eine Art Gestaltwandel. Sie wächst nicht nur in die Länge, sondern auch ihr Erscheinungsbild änderte sich. Sie spürt auch sehr in ihrer Körper hinein. Ständig zwackt etwas und fühlt sich komisch an. Sie äußerte auch mehrfach, sie sei so furchtbar durcheinander.
Als besonderes Topping kamen Unruhen im größeren familiären Kontext dazu, was gewisse Spannungen bei uns Eltern mit sich brachte. Jeder für sich war angespannt und dadurch auch immer mal untereinander im Konflikt. Ohnehin schwangerschaftshormongebeutelt, führte das alles bei mir nicht unbedingt in jeder Situation zu einem souveränen auftreten.
Es wunderte mich also nicht, dass unser Sirenchen mit ausgeprägten Wutanfällen aus heiterem Himmel reagierte. Ich konnte es sogar nachvollziehen.