Die Anreise nach Borkum mit Bahn und Fähre habe ich HIER schon beschrieben.
Die ersten Tage der Mutter-Kind Kur
Wir durften entspannt mit recht viel Freizeit ankommen. So konnte man sich in dem Gebäude der Umgebung und den Abläufen erst einmal zurecht finden. Die Betreuung der Kinder startete zwar schon am ersten Tag nach der Ankunft. Jedoch durften wir Mamas Zeit und Ruhe mitbringen, um vor allem die jüngeren Kinder in den Gruppen einzugewöhnen. Man konnte sie dann auch erstmal nur für kurze Abschnitte dort lassen. Das fand ich sehr angenehm und das nahm mir persönlich den Druck. Ich wusste nicht so recht, ob die Kinder sich schnell wohl fühlen würden.
Auf die Weise klappte es aber fast mit allen Kindern problemlos. Was ja nicht unwichtig ist, wenn man nur 3 Wochen Zeit hat.
Die wenigen Termine der ersten Tage verschafften uns Müttern zudem ein wenig Leerlauf, so dass eine Art Langeweile bei manchen einsetzte. Das Gefühl: Die Kinder sind ganz zufrieden in der Betreuung und ich habe nun eine Stunde Zeit für…..ja was denn? Fernsehen? Spazieren? Schlafen? Lesen? Schreiben? Träumen? ohne Haushaltskram, der liegen bleibt und wegen dem man ein schlechtes Gewissen hat… Das ist ein grandioses Gefühl!
Recht schnell hatten alle eine erste Untersuchung beim Arzt und ein Gespräch bei der Psychologin oder der Heilpädagogin. Beim Arzt fand ich es eher erheiternd und mit väterlichem Wohlwollen riet er neben sportlichen Aktivitäten, sich mal verwöhnen zu lassen. Innerlich atmete ich auf und dachte: Ja, drei Wochen raus aus dem üblichen Alltag! Danke!
Bei der Psychologin betrat ich das gemütliche Besprechungszimmer und starrte auf die bereit stehende Taschentücherbox auf dem Tisch. Als die durchaus nette und sehr ruhige Psychologin mich ansprach, brach ich in Tränen aus und sagte: „Sehen sie, DAS genau ist mein Zustand derzeit.“ (Jetzt wo ich es aufschreibe, muss ich furchtbar darüber lachen.) Und sehr wahrscheinlich sieht das fast immer so aus beim Erstgespräch. 😀 Also bediente ich mich ungeniert an den Taschentüchern und wir klopften grob meine Schwerpunkte ab.
(Aus diesen ersten Gesprächen wurden dann auch die Kurse der Therapiepläne zusammengestellt.)