Alles ist noch frisch. Der finale Alltag hat sich noch nicht etabliert.
Ich bin weiterhin mehr mit Bringen und Abholen der Kinder beschäftigt, als mit „Freizeit“. (Nach 6, 5 Jahren habe ich das erste Mal stundenweise kein Kind bei mir.)
Wie läuft es mit dem Schulanfänger?
Die Schule läuft die ersten zwei Wochen für die Erstklässler mit verkürztem Stundenplan. Damit hat die Schule gute Erfahrungen gemacht. Ich würde sagen, für den Sohn passt das so sehr gut.
Wir haben uns zudem dazu entschieden, den Sohn nicht in der OGS anzumelden, weil wir glauben, dass er trotz Neugier, Wissensdurst und Tatendrang genug Ruhezeit braucht.
Das bedeutet aktuell, ich bringe ihn morgens zur Schule und übe mit ihm den Schulweg. Das Ziel ist diesen Weg nach den Herbstferien alleine zu bestreiten. Es gibt verschiedene Wege, die tatsächlich alle gleich lange dauern. Und es gibt einige Möglichkeiten, um mit anderen Kindern aus der Nachbarschaft gemeinsam zu gehen. Das soll er dich dann selbst mal ausbaldowern.
Derzeit endet die Schule für ihn dann nach der dritten Stunde. Da hole ich ihn auch ab. Ich würde ihn auch schon alleine laufen lassen, aber er möchte gerne noch abgeholt werden und wir laufen plaudernd und an der Hand nach Hause. Wir haben sogar schon neue „Geheimwege“ entdeckt. (Man glaubt nicht wie anders das Leben ist mit nur einem einzigen Kind, das obendrein schon Schulkind ist, durch den Ort zu laufen.)
Tatsächlich gibt es noch ein Mädchen in seiner Klasse, dass nicht in die OGS geht und das er von Anfang an ganz toll fand. Was soll ich sagen, die Mama dazu mag ich persönlich auch und wir plaudern beim Abholen immer ein wenig, während die Kinder noch eine Runde über den Schulhof turnen.
Der Sohn geht super gern zur Schule. Er liebt seine Lehrerin und hat schnell Anschluss in der Klasse gefunden. (Aus Insiderkreisen erfuhr ich auch, dass wir mit der Lehrerin einen richtigen Glücksgriff gemacht haben.) Aber das Gefühl hatte ich ohnehin schon. Jenfalls passt sie für den Sohn ganz wunderbar.
Die ersten Tage war der Sohn sehr aufgedreht und ruhelos. Er sagte ein paar Mal, er würde gerne länger in der Schule bleiben und ich war in Sorge, die falsche Entscheidung mit der OGS getroffen zu haben. Ich sprach ihn darauf an, aber er sagte sofort: Nein, er wolle keinesfalls in die OGS. Er hätte gerne Unterricht. Nun, das kommt ja dann auch ab nächster Woche.
Ansonsten ist er sehr beschäftigt damit den Schulalltag zu verstehen. Er saugt alle Informationen auf. Man kann sagen, dass er noch komplett damit beschäftigt ist, das Sozialgefüge zu ergründen und wer was, wann und wie macht. Der Lernstoff ist zweitrangig. Lernstoff klingt eh furchtbar. Ich weiß nicht, wie ich es anders sagen soll. Die ersten Wochen lernen die Kinder ohnehin so unglaublich viel, was sich nicht im klassischen Sinne messen lässt. Die Kinder und die Lehrer müssen sich erstmal in Ruhe kennen lernen.