ungeniert.
Ich war aus, um mich in einer heiteren Damenrund in einem Lokal zusammen zu finden. Das Lokal war eine Tappas Bar. Diese Tappas Bar lag 20 Fahrradminuten von mir zu Hause entfernt. Ich radelte sehr pünktlich los und band mein Rädchen gründlich an einem dafür vorgesehene Gestänge auf einer Art Verkehrsinsel fest. Umgeben von sehr verkehrsruhigen Straßen, checkte ich die Uhrzeit auf meinem kleinen Handtaschen-Telefonier-Computer. So ganz bin ich im digitalen Zeitalter noch nicht angekommen, denn immer denke ich: „Oaah, wie peinlich, jetzt muss ich dieses Gerät zücken. Öffendlich.“ Dabei ist es wahrscheinlich peinlicher, wenn man gar kein solches Gerät besitzt und da auch nicht ständig drauf guckt.
Ich war 10 Minuten zu früh und sah dann aber auf der anderen Straßenseite der geräumigen Kreuzung eine flotte Biene auf einem Fahrrad anradeln, die einer meiner Verabredungen sehr sehr ähnlich sah. Die Frage, wieso sie ihr Rad dort hinten, anstatt vor dem gewählten Lokal parkte, stellte sich mir nicht. Ich blökte total überzeugt und ungeniert quer über die Kreuzung ihren Namen und winkte ausladend. Tat sich nix. Obwohl kein Verkehr und es echt still war. Sie reagierte nicht auf ein weiteres Blöööken und auch nicht auf ihren Spitznamen. Sie ging ganz unverfroren in das Haus auf der anderen Seite hinein. Toll, direkt mal zum Affen gemacht.😐