K4 hatte zwar im Sommer Geburtstag, aber der Sommer hatte es so in sich (wie nachzulesen), so dass wir abgemacht hatten, den Kindergeburtstag in den Herbstferien nachzufeiern. Damit war K4 einverstanden. Zum Glück, denn für K4 haben Kindergeburtstage eine ganz andere Bedeutung, als für die Geschwister.
Für K1 schien immer alles voll ok, was angeboten wurde. Für K2 gehörten Kindergeburtstage dazu, stressten sie aber enorm. Und K3 wollte Kindergeburtstage nach einem bestimmten Plan, der aber selten so aufging, wie in ihrem Kopf. Für K4 gilt: Kindergeburtstage sind einfach toll und müssen sein.
Da der ausgesuchte Termin dicht an Halloween lag, entschied ich mich kurzerhand dazu eine Halloween-Geburstagsparty zu machen. Auch damit war K4 einverstanden. Und wir haben die Regel, es dürfen immer so viele Kinder eingeladen werden, wie man alt wird. Weniger sind auch ok. Damit sichere ich eine gut handelbare Gästeliste. Erfahrungsgemäß ist es so, je jünger die Kinder, je betreuungsintensiver wird die Veranstaltung. Also keep it simple.
Die Gäste durften verkleidet kommen und ich hatte eine gute Idee. Ich wollte eine Schatzsuche machen und baute diese um das Buch von „Gustavo das scheue Gespenst“ auf.
Es gab dezente Halloweendeko, eine Candybar mit Süßem und Salzigem und Muffins. Untermalt von einer leisen Halloweenplaylist mit tendenziell eher fröhlichen Liedern. Nach der Begrüßung und der „Kaffeetafel“ las ich dann die kurze Geschichte von „Gustavo das scheue Gespenst“ vor. Im Anschluss ging es an die Schnitzeljagt und damit die Suche nach Gustavo.
In den Jahren diverser Kindergeburtstage hat sich eine sehr einfache Form der Schatzsuche bewährt. Ich setze mich abends mit Googlemaps aufs Sofa und suche mir eine Route aus. Dann notiere ich mir verschiedene kleine Rätsel oder Hinweise (jeweils im Schwierigkeitsgrad der Altersgruppe angepasst), die die Kinder auf dem Weg finden müssen. An der jeweiligen markanten Stelle, müssen sie auf mich warten. Ich habe nämlich keine Lust Fährten zu legen und einer immer schneller rennenden Kinderschar hinterher zu eilen.
Ich hielt es bei der Altersgruppe 5-7 nun recht einfach. Die Kinder rannten dennoch, aber wussten ja nie, wie es weiter geht, ehe ich nicht bei ihnen ankam und den nächsten Hinweis gab. Wir drehten eine moderate Runde, den kurzen Beinen und dem ungemütlichen Wetter angepasst und kamen schließlich an einem ganz alten stillgelegten Friedhof, der etwas versteckt im Ort liegt und den viele gar nicht kennen, an. Ein paar zum Teil windschiefe alte Grabsteine stehen zwischen großen Bäumen. K2, K3 und eine Freundin hatten Gustavo-Tüten mit ein paar kleinen Spielereien und Süßigkeiten versteckt. Denn Gustavo im Buch traf seine Freunde auch auf einem Friedhof. Die quirlige Kinderschar fand die Tüten und erschreckte die großen Kinder :-D, statt wie geplant umgekehrt, und dann ging es wieder zurück nach Hause. Wir waren ungefähr 45 Minuten unterwegs. Zu Hause konnten dann alle noch eine Maske gestalten. Ich hatte Masken bestellt, die wie Kratzbilder funktionieren. So saßen dann alle einträchtig kratzend am Tisch und gestalteten ihre Masken. Derweil richtete ich das Abendbrot. Es gab Hotdogs.
Nach dem Abendessen waren noch ungefähr 20 Minuten Zeit. Die Kinder tanzten ein bisschen im Wohnzimmer und spielten dann noch im Kinderzimmer.
Insgesamt eine sehr entspannte Truppe und ein stressfreier Kindergeburtstag.
K4 war sehr zufrieden und fand die Schatzsuche toll. Ich hoffe, der Halloween-Geburstag hat den Gästen auch gefallen, freue mich aber vor allem, dass K4 glücklich war mit dem Tag.
