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...und was es sonst noch gibt Mama Error Schwangerschaft

Das frühe Wochenbett

Ich hasse es.  Ich kann das so behaupten, denn es war 4mal immer exakt das Gleiche. Als stellen sich alle Uhren auf Null.

Zuerst werde ich durchgerüttelt von unfassbarem Glück über die gelungene Geburt und das wahnsinnige Wunder des Lebens. 

Ich könnte 10 Kinder bekommen und es immer wieder faszinierend und unglaublich finden.

Selbst die heftigsten Nachwehen können mir (erstmal) nichts. Genauso wenig, wie das geschundene und wunde Gefühl am ganzen Körper. Dieses Gefühl von einem Loch im Bauch, als hinge meine Lunge in der Leere und als könne ich nicht richtig atmen, obwohl wieder richtig viel Platz ist. Ich eiere ein wenig zwischen Bett und Bad hin und her. Aber ich eiere immerhin schwebend. Die ersten 2 Tage nach der Geburt schlafe ich auch kaum bis gar nicht, weil ich so furchtbar glücklich und aufgeregt bin. Wie ein aufgedrehtes Kind, das nicht zur Ruhe findet. Ich starre auch ständig verliebt das Baby an.

Der Mann findet, dass es Frauen gut haben, denn sie sind mit dem Hormonkoktail der Glückseligkeit ausstaffiert, sobald ein Kind geboren wurde. Ja und nein, sag ich da nur. Da ich immer unkomplizierte Geburten hatte und recht flott recht fit wirke, denkt der Mann dann auch, ich „funktioniere“ wie gewohnt, schon allein wegen der Glückseligkeitswolke. Er selbst, und das gestehe ich ihm auch ein, muss ohne Hormonrausch in der neuen Verantwortungsrolle ankommen. Er befindet sich ebenfalls in einer Art Wochenbett, nur ohne körperliche Irritationen. 

Also surfe ich zunächst wattierte durch diese ersten zwei Tage. Ich fühle mich körperlich zwar sehr hohl, aber emotional sehr voll und bin recht entspannt.

Dann stürze ich ab. Der Vorschlaghammer trifft mich mitten auf den Kopf und hämmert mich in das tiefste Kellergeschoss. Jedes Mal.

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...und was es sonst noch gibt Schwangerschaft

Wie die Hausgeburt fast in die Hose ging

Diese Geburt stand unter besonderen Bedingungen. 

Zwar hatte ich im Vorfeld alle mir erdenklichen Varianten durchdacht und der Masterplan sah vor, dass die 3 Kinder bei meinen Eltern übernachten. (bzw der Sohn wollte kurzentschlossen entscheiden.) Die Großeltern wohnen in einer adäquaten Entfernung und die Kinder freuten sich ohnehin alle darauf nochmal bei Oma und Opa zu übernachten. Als Sommerferienevent. Im Zelt sogar. 

Dass meine Eltern kurzfristig als Betreuung ausfallen könnten, hatten wir nicht in Betracht gezogen. Aber tatsächlich ging es meiner 92 jährigen Oma, die schon länger von meiner Mama gepflegt wurde, schlagartig so schlecht, dass meine Eltern rund um die Uhr im Einsatz und zusätzlich alle beide von einem Infekt gebeutelt waren. Keine guten Vorraussetzungen, um auch noch drei aufgeregte Kinder zu hüten.

Somit besprachen wir die besondere Situation mit den Kindern und dass sie dann einfach eine oder zwei DVDs schauen dürften, bzw zu den Nachbarn oder Freunden gehen könnten. Einzig für Nachts wussten wir nicht so recht.

Sonntags dann, 3 Tage vor dem errechneten Geburtstermin ( und gleichzeitig Startschuss für den Urlaub des werden Vaters) hatte ich so eine Ahnung. Ich dachte schon, das Baby käme nachts. Ich sagte den Kindern und dem Mann nichts, ging aber einfach mal ausgiebig duschen und legte mir mein Handy neben dem Bett bereit. In der Nacht tat sich allerdings noch nichts.

Morgens hatte ich dann Bewegungsdrang und spazierte mit dem Sirenchen zum Bäcker Brötchen holen. Mir fiel auf, dass ich deutlich besser laufen konnte, als in der ganzen bisherigen Schwangerschaft. Irgendwas war anders. Zu Hause hatte ich dann eine sogenannte Zeichenblutung und dezente und immer wiederkehrende Wehen setzten ein.

Ich verkündete beim Frühstück, es würde nun nicht mehr lange dauern und war sicher das Baby spätestens am nächsten Tag in den Armen zu halten.

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Das dritte Schwangerschaftstrimester- Tagebuch

Ich sehne mich nach Ruhe und geordnetem Alltag, aber das letzte Trimester hat es emotional in sich.

 

Mit dem Beginn des 8. Monats fühle ich mich ziemlich wohl. 

Zwar wird das mit dem Laufen nicht besser, aber der Zustand von Symphyse und Ischias bleibt stabil. Ich habe keine Schmerzen, außer ein leichtes Ziehen im unteren Rücken. Ich achte aber weiter auf meine Bewegungen. Schwangerschaftsyoga geht leider nicht mehr. Da fühlt sich mein Skelett instabil an.

Ich mache tatsächlich weiter alle möglichen Wege mit dem Fahrrad. Da mein Lastenfahrrad blöderweise ausgerechnet jetzt einen Elektronikschaden hat, muss ich auf mein normales Fahrrad umsteigen. Man glaubt nicht, wie schwerfällig man auf so ein Fahrrad aufsteigen kann. Ich fahre zudem wie eine Oma und schleiche vor mich hin. Ab und an kommt eine Übungswehe und ich halte fast ganz an.

Meine Haut ist gerade richtig toll. Der Bauch juckt nur hin und wieder und bedarf einer extra Portion Feuchtigkeitspflege.

Mein Appetit auf Gesundes hat sich nun das erste mal richtig verschoben zu Backwaren, Süßspeisen und Broten mit Schokoaufstrich und jeden Tag trinke ich einen großen Latte Macchiato. Daneben habe ich aber auch weiter Heißhunger auf Obst. 

Es schadet weder meinem Gewicht und dem des Babys auch nicht. Im Gegenteil, ich habe den Eindruck die Kalorien sind nötig. 

Der 8. Monat verfliegt. Das Familienleben tobt ein bisschen sehr um mich herum. Es ist viel los und wir sind emotional alle sehr unausgeglichen. Die Gefühle aller Familienmitglieder fährt Achterbahn. Ich denke, wir „stecken“ uns auch alle gegenseitig an mit der Unruhe.

Das Baby ist munter in meinem Bauch und ich hoffe es fühlt sich trotz des Wirbels um uns herum wohl. Wenigstens weiß es so direkt, wo es landet. 😀

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Endspurt und Geburtsvorbereitung

Endspurt. Es sind noch circa 8 Wochen bis zur Geburt.

Für die Kinder wird es auch immer greifbarer. Das Sirenchen hat uns schon gemalt. Mit Baby. 🙂

Neulich erwachte ich halb von einer Übungswehe. Ich war furchtbar müde und träge. Es war mitten in der Nacht. Neben mir schnarchten friedlich die Kinder.  Kurz flitze der Gedanke durch meinen bleischweren Kopf, wie es wohl wäre, wenn mitten in der Nacht die Fruchtblase platz und ich dann alle wecken müsste und wenn ich dann aber so müde wäre und so schlapp…..kurzer Stressgedanke. Hatte ich noch gar nicht drüber nachgedacht und Zeichen dafür, mich nun ganz bewusst mit der Geburt auseinander zu setzen und alle denkbaren Szenarien im Groben mehrmals gedanklich durch zu spielen. Wenn denn die Umstände in diesem Haus es zulassen.

Das aller Wichtigste für mich ist nämlich entspannt in eine Geburt hinein zu gehen. Dazu gehört ein gewisser Plan für die jeweiligen Eventualitäten.

 

Theoretische Vorbereitung auf alles rund um die Geburt

Viele Fragen in meinem Kopf

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Es könnte so einfach sein Schwangerschaft

Von Ruhebedürfnissen und Wechselwirkungen, oder: Die Kinder brauchen ihre Eltern

Es gibt immer so Abschnitte, da fordern die Kinder mich/uns mehr als sonst. 

Es ist auch ein Wechselspiel, das ist mir bewusst. Zum Beispiel bin ich gerade in einer Phase der Schwangerschaft (und so ging es mir in den anderen drei Schwangerschaften auch), da habe ich ein größeres Ruhebedürfnis. Ich brauche Zeit für mich. Zeit, zum In-mich-hineinhorchen. Zeit, mich mental auf die Geburt vorzubereiten. Muße, Langsamkeit. Entspannung. Kraft sammeln. Durchatmen.

Dem Mann geht es da ähnlich, nur anders. Also eben so aus männlicher Sicht.

Wie das so ist, haben Kinder feine Antennen. Und obgleich sie mittlerweile so groß sind, dass sie meinen Zustand eher begreifen und mir durchaus auch Ruhephasen eingestehen und insgesamt ganz lieb mit mir sind, beginnen sie auch an mir zu zerren.

Sie merken meinen kleinen Rückzug zu mir selbst sehr genau. Vor allem das Sirenchen.