Die Übergangsphase oder emotional unruhige Zeiten
Bei einer Geburt gibt es 4 Geburtstphasen. Und eine Phase ist die mit Abstand unangenehmste. Die Übergangsphase. (Für Unwissende:Diese ist die dritte Phase kurz vor der sogenannten Austreibungsphase, dem großen Finale.)
In der Übergangsphase wurde ich immer überrollt von unsäglich intensiver Power meines Körpers. Die Wehen waren stark und ohne Pause und in mir bäumte sich Widerstand gegen diesen Zustand auf. Ich wusste zwar, es würde nicht mehr lange dauern bis ich aktiv mit machen konnte und doch wollte ich in diesem Zustand immer alles hinschmeißen. Denn das Schwierige in der Übergangsphase ist: Man kann nicht wirklich aktiv mitmachen. Es ist die Phase, in der ich innerlich fluchte und jammerte und einfach nur noch wollte, dass es ganz schnell aufhört. Ich wehrte mich stets zu Beginn dieser Phase gegen die Übermacht der körperlichen Gewalt, egal wie gelassen und unbeschwert ich die vorangegangene Phasen gemeistert hatte. Aber ich musste begreifen (und tat das zum Glück immer schnell), dass ich mir selbst keinen Gefallen durch die Abwehr dieses Vorgangs tat. Meine einzige Möglichkeit durch diese Phase zu kommen, war dem körperlichen Prozess zuzuarbeiten. Sprich: Atmen und IN diesem Moment bleiben und vertrauen. Sonst nichts.
Ich fühlte mich in den letzten Tagen und unserem „Corona-Disztanzlernen-Winter-Alltag“ genau wie in einer Übergangsphase.
Mir gingen die Farben aus. Die Farben in Form von Erinnerungen, die ich gesammelt hatte, um durch diesen speziellen Winter mit dem bösen C zu kommen. Sie verblassten eine nach der anderen. Mich lange getragene Tagträume und Erinnerungen waren nur noch schwer anzuzapfen. Genau genommen gar nicht mehr. Alles war/ist eintönig und gleich. Gleichzeitig scheint die Zeit zu rasen. Es passiert ja auch nichts. Alle Tage sind nahezu gleich. Grau in Grau. Innen wie außen. Continue reading…