Während die Hummel fröhlich und unbeschwert und voller Tatendrang ist, als sei nichts gewesen, flattert(e) mein Nervenkostüm noch nach. Ich weinte ziemlich oft einfach los. Anspannung löste sich weiter auf und Erleichterung setzte ein. Mir wurde auch zum ersten Mal richtig bewusst, wie unfassbar viel Glück wir hatten. Die Hummel hatte drei Hämatome am Kopf. Der Hauptaufprall war mit dem Kinn auf die Ecke eines Betonkübels gewesen. Eine Schramme zog sich davon ausgehend Richtung Ohr und hinter dem Ohr, etwas unterhalb, da wo man den Schädelknochen fühlt, war sie scheinbar nochmal auf die Ecke getitscht. Wenn sie mit der Stelle zuerst aufgeschlagen wäre, wäre es ziemlich sicher ganz anders ausgegangen. Somit hat der Aufprall auf dem Kiefer das Schlimmste verhindert. Das dritte Hämatom ist tatsächlich unterm Auge. Es ist aber nur sehr klein. Wahrscheinlich ist sie da mit der Hand oder dem Lenker ihres Rädchens dran gehauen. Ich habe mir also im Krankenwagen nicht eingebildet, dass sich ein blauer Fleck unterm Auge bildet. Es hätte auf Schlimmeres hindeuten können. Somit war es gut, dass von Halswirbelsäule und Kopf ein CT gemacht worden war.
Kategorie: seufz
Hier ist viel los und im Umbruch.
Die Pubertät ist eingezogen. Sie zeigt sich in einigen Punkten wie erwartete, in anderen überraschend geschmeidig. Die großen Geschwister sind derzeit untereinander wieder fast so zugewandt wie früher, bevor eine ganze Zeit lang viel Streit und Zank eingezogen war. Da ich nicht davon ausgehe, dass das nun ein Dauerzustand bleibt, genieße ich die Harmonie, so lange sie denn anhält.
Unser großes Mädchen hat sich binnen weniger Wochen verändert und hat ihr Kinderzimmer in ein Jugendzimmer verwandelt. Adé, Puppen, Malbücher und Ponygeschichten. Die „Pferdeliebe“ ist Geschichte. Fanartikel der Lieblingsband, eine Musikbox und coole Tanzoutfits ziehen ein. Das Erscheinungsbild verändert sich. Die Kinderabteilung bietet nichts passendes mehr. Erste Shoppingtouren haben wir gemeinsam gemacht. Definitiv etwas, was ich ganz gerne mache. Ein paar Besonderheiten sind geblieben oder durch andere ersetzt worden. Es ist das selbe Kind wie eh und je und doch anders, bzw es gibt erweiterte „Funktionen“.
Dieser Tag war speziell und sehr durchmischt, was das Gelingen einzelner Abschnitte anging. Nachdem ich am Montag noch 6,5 Stunden die Hummel mit in der Schule hatte, wegen Notbetreuung in der KiTa, hoffte ich gestern auf einen geordneteren Tag.
Zum Auftakt stritten sodann die Mädels rund um die Aufbruchssituation und ein Kind vergaß vor lauter Grollen seine Frühstücksdose. (Diese nahm ich mir dann später als mein Frühstück mit in die Schule.)
Als alle aus dem Haus waren, brachte ich die Hummel zur Kita. Es war zwar Kurzbetreuung, aber keine Notbetreuung an diesem Tag anberaumt. Ein entscheidender Punkt des Tages war damit, ohne Plan C einsetzen zu müssen, erfolgreich absolviert. Plan B läuft hier gerade eher nicht so (Oma und/oder Opa müssen leider oft entfallen aus gewichtigen und unerbaulichen Gründen.)
Ich konnte dann annähernd in Ruhe Frühstücken, bevor ich zur dritten Stunde zur Schule fuhr.
Besinnlich sollte es sein. Das Frühstück. Gestartet hatte der Sonntag gut mit Sonnenschein, knackigen minus 3 Grad und dem fröhlichen Öffnen des dritten Kalendertürchens. Der Inhalt bereitete allen Kindern Freude. Sie waren hoch zufrieden. Alle waren sich einig, dass der Advent doch einfach eine tolle Sache sei und wir alle diese Zeit sehr lieben. Harmonie und Adventszauber pur.
Ich zog sodann los, um frische Brötchen zu holen. Ich deckte sogar den Tisch und die am Vortag besprochene Reihenfolge, wer von den Kindern zuerst die erste Kerze anzünden darf, wurde auch eingehalten.
Doch dann erlebte die Idylle einen rasanten Stimmungsknick und verwandele sich in ein mehr als unharmonisches Gezeter und Gerangel.
Der Kater ist tot.
Unser Katerchen machte uns ja schon ein Weilchen Sorgen. An den letzten richtig heißen Tagen dieses Sommers, lag er auf einmal japsend herum. Mal im Garten, mal in der Dusche. Komische Plätze. Er wollte auch nicht angefasst werden oder Gesellschaft haben. Wir ließen ihn also in Ruhe. Da er u.a. eine Herzinsuffizienz hatte, vermuteten wir, dass die hohen Temperaturen und der Wetterumschwung da arg zu schaffen machten. Er war so reduziert in allem, dass wir schon fürchteten, er würde sterben. Von einem Tierarztbesuch sah ich ab, denn das stresst ihn immer arg und ich befürchtete bei der Hinfahrt schon einen Herzstillstand vor Aufregung und Schwäche bei ihm.
Nach 2 Tagen, das Wetter war abgekühlt, lief der Kater wieder seine gewohnten Runden und verhielt sich wieder normal. Dennoch war uns klar, das würde wahrscheinlich sein letzter Winter. Wir bereiteten die Kinder mental darauf vor.