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...und was es sonst noch gibt Lustig

Eine erheiternde Reiseanekdote (inkl. Werbung)

Einst, noch kinderlos und auch noch mit kurzem schwarzen Haupthaar, reiste ich durch mir fremde Gefilde des europäischen Kontinents.
Und den Rückweg bestritt ich alleine, da meine Begleitung noch länger verweilen konnte als ich.

Es kam, dass ich nachts um 12 an einem ziemlich verlassenen Bahnhof in Venedig ankam. Ich musste eine Zwischenübernachtung einlegen, mein Flug ging erst am nächsten Morgen.
Mir war nicht ganz wohl, denn es lungerten merkwürdige Gestalten herum und ich sorgte mich etwas um mein Wohlergehen. Müde von einer schon 9 stündigen Reise (Reisebus, Zwischenstopp, auf Zug warten, zugfahren) war ich außerdem. Ich wollte dringend in ein Bett. So schnell es mit der dicken schweren Reisetasche ging, steuerte ich ein kleines und günstiges Hotel in der Nähe an. Es war komplett ausgebucht. Nichts zu machen, auch keine Abstellkammer für eine kurze Nacht.😐

Ich steuerte hoffnungsvoll ein anderes Hotel an. Auch ausgebucht. 😮
Ich fühlte mich von zwei Männern verfolgt und schlug mich in die nächste Seitengasse. Da gab es nur ein schickes Hotel der gehobenen Klasse und weiter hinten wurde es noch dunkler und unbelebter. Kurz überlegte ich nach einem anderen günstigen Hotel zu suchen. In die eine Richtung wurde es bei einem zweiten Blick noch viel dunkler und unheimlicher, als beim ersten Blick. In die andere Richtung blickend sah ich die zwei Männer. Es war mir einfach zu unbehaglich alleine in der Nacht. Ich nahm mir beherzt ein Zimmer in dem Nobelschuppen.

Man händigte mir eine Chip-Karte aus und geleitete mich noch zum Aufzug und drückte für mich die Etage. Und dann hat sich wahrscheinlich jemand an der Überwachungskamera kaputt gelacht. Frau Confuss bekam nämlich die Zimmertüre nicht auf! Egal wie rum ich die Karte in den dafür vorgesehen Kasten steckte.

Peinlich berührt musste ich nochmal ins Foyer fahren und den Nachtportier bitten mir zu helfen. Der war sehr italienisch charmant und half umgehend. Es klappte bei ihm natürlich direkt. Ich hatte meine Karte nicht weit genug in das Gerät geschoben. 😬 Ich wünschte errötet eine gute Nacht.

Mittlerweile war es gegen 1 Uhr. Ich betrat mein Zimmer. Das Licht ging von alleine an. Ahhh. Wow. Ein Bewegungsmelder. Toll! Ich stellte meine Reisetasche ab und wollte mich umsehen. Das Licht ging allerdings von alleine auch wieder aus. Ich stand im Dunkeln. Ich fand den Lichtschalter wieder, aber es tat sich nix. Um überhaupt Orientierung zu haben, öffnete ich die Zimmertür um das Licht aus dem Flur zu nutzen. Der Bewegungsmelder schaltete wieder das Zimmerlicht an. Ich bekam das Licht in meinem Zimmer aber nicht dauerhaft an. Es ging immer wieder aus und die Tür fiel auch automatisch wieder zu. Ich stand mehrfach ratlos im Dunkeln. Immer wieder machte ich die Zimmertür auf und versuchte es erneut. Ich wusste nicht, dass man die Chip-Karte im Zimmer auch in ein Kästchen schieben musste, damit die „Boardsteuerung“ läuft. (Frau Confuss eben).

Als ich nach 5 Versuchen und umständlichen mit-einem-Fuß-die-Zimmertür-aufhalten, damit ich irgendwie Licht hatte, alles hinbekam, staunte ich über das riesige modern eingerichtete Hotelzimmer. Ich freute mich über den aufgeräumten Luxus und bedauerte sogar, dass meine Nacht so kurz sein würde. Mein Flug ging am nächsten Morgen nämlich recht zeitig.

Ich wollte dann meine Zimmertür von innen abschließen, aber das schaffte ich auch nicht. bzw ich war nicht sicher, ob jemand von draußen einfach rein kommen könnte. Da ich alleine war, konnte ich es auch nicht zu meiner vollen Überzeugung ausprobieren.
Ich schob also zwei Stühle vor die Tür in der Hoffnung, die würden wenigstens soviel Radau machen, falls jemand unerlaubt Zutritt suchte, dass ich alarmiert sei. (Als alleinreisende Frau werde ich mitten in der Nacht etwas paranoid.)

Nach einer ausgiebigen Dusche setzte ich mich auf das etwas hohe Bett. Ich dachte noch Was ist dass denn für ne Renterwiege? und legte mich. Ich blieb liegen.

Es war eine der kürzesten Nächte in meinem Leben. Um 5 ging der Wecker.

ABER es war eine der besten Nächte, was den Liegekomfort betrifft. Ich habe nie wieder besser gelegen und mich nach den wenigen Stunden nie ausgeruhter gefühlt, als in diesem Hotelbett! 

Ehrlich. Hab ich nie vergessen! Wahnsinn.
Ich weiß heute, dass es ein Boxspringbett war und bin ziemlich angetan.

3 Antworten auf „Eine erheiternde Reiseanekdote (inkl. Werbung)“

Hihi, ja, dass klingt ja sehr abenteuerlich!
Fast hätte ich noch erwartet, dass was mit den zwei Männern geschieht, aber wäre nie auf die Idee gekommen, dass es im Endeffekt um das Bett ging 😀

*seufzt* dennoch klingt es wie eine Erfahrung die man gemacht haben sollte 🙂

LG
Bammy

Ja, das war eine skurrile Nacht.:-D Und dieses Bett….im Nachhinein habe ich öfter mal in guten Hotelbetten genächtigt. Wenn man aber immer nur die Holzklasse mit seinem studentischen Budget gewöhnt ist, merkt man das dann doch. 😉

Klingt echt abenteuerlich! Ich könnte auch so einige Geschichten von Venedig erzählen, da ich schon oft dort gewesen bin und mir jedes Mal komische Sachen passiert sind.

Mit lieben Grüßen,
Helga

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