Liebes Tagebuch, 😉
Schon immer beutelte mich in gewissen Abschnitten meines Zykluses eine Laune.
Nun muss ich gestehen, dass diese Stimmungsschwankungen deutlich besser und kürzer geworden sind, seit dem ich komplett hormonfrei unterwegs bin.
Und obwohl ich weiß woher meine Laune manchmal her rührt, kann ich dann nicht ausreichend genug gegen steuern.
So kam es am Samstag nochmal zu EINEM Tag (und das ist ja überschuabar), an dem ich schlecht gefusselt war. Ich erwachte mit leichtem Kopfweh und müde und mit einer Ach-ich-weiß-auch-nicht-Laune.
Die Kinder waren eigentlich prima. Abgesehen von den kleinen üblichen Rangeleien, spielten sie super schön zusammen.
Dennoch, an so einem launigen Tag, möchte ich eigentlich gar nix machen. Nur so sitzen und mürrisch sein. Und vor allem nicht alles 17mal wiederholen müssen.
Ich tat das auch offen kund. Ich hätte einfach eine schlechte Laune, sei irgendwie total müde und wolle nicht so viel sprechen und vor allem nichts diskutieren müssen.
Der Mann war den ganzen Tag arbeiten und das Wochenende würde ein langes sein mit einem großen kinderreichen Zusammenfinden am 1. Mai.
Es musste Essen eingekauft werden. Und zu allem Überfluss kam ich um einen Drogerieeinkauf auch nicht drum herum. Hätte ich auch Freitags schon machen können. Hab ich aber nicht. Hätte, hätte Farhradkette.
Also versuchte ich die Kinder zum Aufbruch zu bewegen. Man kennt das ja mit Kindern. Der eine will die Jacke nicht anziehen, der andere heult, weil ein Schuh nicht zu geht und tut, als sei ein Drama sondergleichen passiert und ein anderes will gar nicht erst mit. Puh, das liebe ich ja generell und wenn ich schlechte Laune habe sowieso.
Diese Geduld…..wo kann man die noch gleich kaufen?
In der Drogerie hielt ich konzentriert meinen Einkaufszettel fest. Den verliere ich ja sonst gerne. Das wäre an diesem Tag fatal gewesen. Die Kinder stürzten sich auf die Kindereinkaufswagen und ich ging mit kurzen knappen Anweisungen voraus.
Wer an dem Samstag eine sehr gestreng blickende und sprechende Mutter mit ihren Kindern in einer Drogerie gesehen hat, der wisse: Das war ich und ich hatte Laune und war auf der Suche nach Geduld.
Das Sirenchen rannte vergnügt mit dem Wagen los und kreiselte ihn um sich herum. Und der Sohn spielte mit der Einkaufswagenklappe (Die Kinderinkaufswagen haben blöderweise hinten eine Klappe, die man so nach Innen in den Wagen aufmachen kann. Der Sohn machte sie immer auf und zu. Wie die meisten Kinder. Und der Stopper war schon ausgeleiert. Somit ging die Klappe plötzlich auch nach außen auf und alle Einkäufe fielen heraus. Nicht nur einmal, sondern 4 oder 5 Mal.
Mein Monolog ging ungefähr so:
Bitte folgen.
Bitte hier entlang.
Nein, das brauchen wir nicht.
Fahr bitte die Leute nicht um.
Pass auf, wohin du fährst.
Hör auf die Klappe vom Wagen auf und zu zu machen. Die Einkäufe fallen raus.
Na toll, jetzt IST alles raus gefallen. Bitte aufheben.
Nicht mit dem Wagen kreiseln, du könntest Leute verletzen.
Hört auf damit.
Kommt weiter.
Gleich sind die Wagen weg!
Zwei dicke Einkaufstaschen mussten im Lastenrad verstaut werden. Das geht am Besten unter den Bänken und bevor die Kinder eingestiegen sind. Ich sagte es noch, doch zwei von drei saßen plötzlich im Rad. Ich schimpfte, sie sollten wieder aussteigen oder die Beine zur Seite nehmen. Mann, war ich grummelig.
Immerhin freuten wir uns alle 4 wieder den Hügel Richtung zu Hause hinunter zu sausen. Das macht richtig Spaß.
Vor dem Supermarkt bekamen die Kinder von mir die findige Aufgabe die Einkäufe im Fahrrad zu bewachen. Ich konnte somit alleine in den vollen Supermarkt und musste nicht dort auch noch die Nummer: Raunzende Mutter hat Kinder nicht im Griff geben.
Zu Hause entschuldigte ich mich für mein Gemecker und erklärte, es läge an meiner blöden Laune.
Der Sohn drückte mich und entschuldigte sich seinerseits für sein „nicht hören“. Ich fragte mich dann gerührt, ob ich nun etwas sehr richtig oder vielleicht auch ganz falsch gemacht habe.
Später spielten wir noch eine kurze Runde Ball im Garten. Hat das schon mal jemand versucht, wenn eine Dreijährige sich an die Beine hängt?

Das machen wir neuerdings öfter. Das Ballspielen und bevorzugt ohne Dreijährige am Bein. Jedoch muss ich zumeist auch da erstmal mit den Kindern diskutieren wer wo steht und wer wann dran ist. Was einfach ginge, geht auch kompliziert.
Abends hatten wir lieben Besuch zum Grillen. Leider war es so kalt, dass wir nicht draußen essen konnten. Meine Laune wurde nur geringfügig besser. Was soll man machen.
Der Sonntag begann zum Glück und unerwartet sonnig. Die Vögel zwitscherten uns wach. Meine Laune war wieder normal. Wir kuschelten lange und frühstückten spät. Die Kinder spielten, ich duschte. Eine Maschine Wäsche wurde auch noch abgefertigt.
Während die Männer den Grill befeuerten, schritt ich zufrieden ein wenig die „Ländereien“ ab und begutachtete mein Blumen, Kräuter und „Obstplantagen.“
Die Walderdbeeren werden wieder üppige Ernten abwerfen.
Später waren wir außerdem noch spontan auf einer Gartenparty in der Nachbarschaft eingeladen.
Dort beschlossen wir: Wir brauchen einen Kicker! Keine Ahnung wo der noch stehen soll. Aber wir hatten als Familie richtig Spaß damit.
Lange blieben wir nicht, denn es standen außerdem noch auf dem Programm Baden (war dringend nötig) und eine neue DVD zusammen ansehen. Mit Abendbrot auf dem Sofa. Ganz verwegen. Das hatten wir zusammen beschlossen und versprochen. Sonne hin, Party her, verschieben war nicht mehr.
Ich trank eine Flasche Bier dazu und hatte einen im Kahn und war bierselig und glücklich.
Um 20.30 waren wir fertig mit unserem Programm und die Kinder hatten eine angenehme Bettschwere und schliefen schnell.
Den ersten Mai verbrachten wir etwas träge aber lustig in einer leider lückenhaften Runde. Von 5 Familien fehlte eine wegen Scharlach. Nun denn, so ist es mit Kindern.
Dafür hatten die Anwesenden keine Langeweile an diesem grauen und durchgängig nassen Tag. Einen Plan für eine geheime Mission schmiedeten wir auch noch. Aber das kann ich hier nicht verraten. 😉
Einzig der Sohn beklagte am Abend zu Hause, er hätte ja nun gar keine Zeit zum Spielen gehabt.
Auf die Frage, was er denn den ganzen Tag mit seinen Freunden gemacht hätte, sagte er: Gespielt, aber nicht mit meiner Ritterburg!
Da hatte er plötzlich schlechte Laune. Geschlafen hat er trotzdem schnell. 😀

