Gartengestaltung und Bepflanzung für Kindern
Wenn man nicht gerade über ein riesen Grundstück verfügt, Kinder hat und Pflanzen mag, dann muss man sich mit der Gartengestaltung entscheiden.
Ich sitze gerne im Garten und blicke auf Blühendes. Nicht so einfach mit Kindern.
Und so startete ich letztes Jahr als zwar Pflanzen interessierte, aber doch blutige Gartenanfängerin.
So sah der Garten aus, als wir einzogen im letzten Februar. Da hätte auch im Sommer nichts geblüht.
Ich bin sicher: Eigentlich muss man für Kinder nicht so viel Spielgerät aufstellen. Es reicht wenn es etwas zum drum herum laufen gibt, z.B. Bäume oder Sträucher. Und ideal ist es auch, wenn es Versteckmöglichkeiten gibt. Das lässt sich durch geschicktes Pflanzen leicht erreichen.
Für Kinder ist auch meist spannend, wenn es etwas zum Naschen gibt. Das hat sich definitiv schon mehrfach bestätigt.
Da bieten sich viele Dinge an.
Ich liste mal alles Pflegeleichte auf, was auch einen Ball und unvorsichtige Kinder super überlebt.
Am pflegeleichtesten, wenn man denn gesunden Boden hat, der nicht überdüngt oder unterversorgt ist, wuchern Walderdbeeren wie verrückt und tragen den ganzen Sommer über wunderbare süße Früchte.
Johannisbeersträucher machen ebenfalls nicht viel Mühe. Johannisbeeren werden von den meisten Kindern gerne und direkt vom Strauch gegessen.
Ein Kräuterbeet bietet auch Naschwerk.
Schnittlauch kann man mit Blüten essen.
Ebenso Kapuzinerkresse. Die Blüten sind sogar ziemlich scharf. Im Salat auch super lecker und optisch eine Bereicherung.
Beides wäschst problemlos. Der Schnittlauch ist winterhart. Die Kapuzinerkresse muss man stets neu sähen. Aber sie produziert auch genug Samen zum sammeln im Spätsommer.
Minze ist winterhart, wuchert wie Unkraut und bildet Ausläufer überall hin. An einem sonnigen Plätzchen hat man den ganzen Sommer genug um Desserts oder Drinks zu verfeinern. Ich empfehle marokkanische Minze, die schmeckt am besten. Beim Rasenmähen sollte man sich nicht über gelegentliche Minzdüfte in der Luft wundern. Die kommt auch im Rasen. Ich habe sie auf einem Balkon auch schon in einer Mauerritze weiter wachsen sehen.
Gänseblümchen kann man übrigens auch essen und in den Salat werfen. Genauso wie Hornpfeilchchen. (die kleinen Stiefmütterchen) Die verbreiten sich auch gerne wild kreuz und quer.
Als Wahnsinns Gemüse hat sich die Gurke hervorgetan. Ich habe keine Ahnung vom Gemüseanbau. Kräuter und Blühpflanzen sind bisher mehr meine Baustelle gewesen. Die Gurke erwarb ich klein und mickrig und für unter 2 Euro im Discounter und setzte sie ins Kräuterbeet. Naiv. Dieses kleine Pflänzchen wucherte in Nullkommanix zu einem riiiiesen Ding! Ich musste an das Märchen mit der Bohne denken, die in den Himmel wuchs.
Der Gurke spannte ich notdürftig Schnüre zum Klettern. Das kann sie nämlich gut und dann produzierte sie Gurken, dass sie uns an den Ohren nur so heraus kamen. Wahnsinn. Dabei hatte ich schon regelmäßig Ranken abgeschnitten, damit für die Kräuter auch noch Platz blieb. Also Gurke empfehle ich als schnelle raumgreifende Kletterpflanze. Am besten im großen Topf, denn sie braucht auch viel Wasser. Das war mit den Kräutern zusammen nicht so günstig.
Ich habe mir sagen lassen Zucchini ist ähnlich ergiebig.
Zum Entdecken:
Wir haben übrigens Unmengen an Klee im Garten. Von Rasen kann man nicht sprechen. Aber man kann auf der Wiese liegen und um einen herum schwirren die unterschiedlichsten Bienen. Es ist das ganze letzte Jahr nicht einmal jemand gestochen worden, obwohl immer alle barfuß laufen. Die verschiedene Bienen (man staunt, es gibt zig Wildbienen) summen friedlich umher und können von ganz nah beobachtet werden. Die Kinder fanden es spannend und das Sirenchen baute ihre Scheu vor Fluginsekten ab.
Ein Insektenhotel bietet auch spannendes zum Beobachten. In unserem Garten übernehmen das die Überreste eines toten Baumes und die alte Mirabelle. Da steht ein mannshoher Stamm in einer Ecke noch mit Wurzel in der Erde. Da machen sich so allerlei Insekten dran zu schaffen.
Was auch noch wichtig ist in einem Kinder-Garten ist Wasser. Die meisten, so auch ich werden sagen: Bloß kein Teich und wenn dann nur mit Stacheldraht drum rum. Sonst hat man mit Kleinkindern ja keine ruhige Minute und kann sie nicht alleine im Garten lassen.
In unserem Fall haben wir eine alte Zinkwanne (die war im Garten vergraben als Tümpel) neben das Gartenhaus gestellt. In der Wanne sammelt sich Regenwasser, das ich zum Gießen nutze oder eben die Kinder zum Matschen. In dieser Wanne sammele ich im Sommer auch Wasser aus dem Planschbecken, welches ich nicht zum Gießen verbraucht habe.
(Das Wasser im Planschbecken wechsle ich alle 2 Tage und nutze das „Schmutz“-Wasser zum Blumengießen.)
Einen Sandkasten haben wir natürlich auch. Der ist auch immer wieder beliebt. Natürlich auch in der Kombination mit Wasser.
Außerdem mag ich es, wenn die Wäsche kreuz und quer im Garten zum Trocken hängt. Ich habe zwischen allen möglichen Bäumen und Pfeilern Wäscheleinen gespannt. Manch einem ist das zu durcheinander. Ich mag das. Und somit konnten wir über die Leinen auch schon Decken hängen und Zelte bauen. Oder für das Plantschbecken ein Schattensegel aus einem alten Vorhang spannen. Über die Leinen werden auch gerne Bälle geworfen. Der Mann und ich haben auch schon Federball darüber gespielt.
Also alles im allen sollte das Unterhaltungsangebot reichen. Alles kann man ja eh nie abdecken. Und ich mag es, wenn wir alle zusammen im Schatten eines Baumes sitzen und Spiele spielen. Oder auf einer Decke Bücher ansehen. Oder, oder oder.
Übrigens gibt es eine menge toller Wildkräuter und auch robuste Zierpflanzen, die man kostenlos im Garten etablieren kann.
Ich dachte mir nämlich, wenn doch am Wegesrand aus den Ritzen des Bürgersteiges Akelei, Stockrose, türkischer Mohn oder die Jungfer im Grünen wächst, dann haben die sich ja wild vermehrt und sind genügsam. Da habe ich dann im September, als die Samen reif waren einfach ein paar Kapseln in die Jackentasche gesteckt, und diese zu Hause mit den Kindern aufgemacht. (sehr spannend die unterschiedlichen Samenkapseln und Formen) Die Samen haben die Kinder wild Kreuz und quer in die Beete gestreut. Ganz ungeachtet, ob die Jahreszeit zum Sähen stimmte. Für die Akelei kann ich schon mal sagen: Läuft! Kommt an allen Stellen kräftig und gesund.
Die Jungfer im Grünen kommt auch.
Die Stockrose sieht man wahrscheinlich erst später. Ich bin gespannt. (Nachtrag 2018:Sie wächst nun auch überall.)
Der türkische Mohn keimt auch schon.
Alle Samen habe ich aber auch nochmal in Tütchen trocken aufbewahrt. Ab April streu ich die dann auch mal wild kreuz und quer zwischen die Stauden.
Ich habe auch eine Blumenvernarrte Nachbarin angesprochen, die hatte glatt auch noch Samen für mich. Und aus dem Garten meiner Mama nahm ich ein paar Stauden, die ohnehin immer mal verjüngt werden müssen. So habe ich Nachkommen von blauen und rot-gelben Bartiris, die schon weit über 25 Jahre und länger im Garten meiner Eltern wachsen. Das nenne ich mal robust. Die dürften dann eine Horde Kinder auch wegstecken.
So ist unser Garten erstmal ausgelegt und macht allen Familienmitgliedern Freude. Auch unserm Kater.
Nur irgendwas zum Klettern fürs Sirenchen muss doch noch her. Etwas, dass nicht bunt und aus Plastik ist. Haben wir mittlerweile. Seht ihr HIER mit noch anderen Gartenimpressionen.
Das Projekt Garten bleibt auch noch länger aktuell und ich werde hin und wieder etwas dazu schreiben.