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Erziehung und Realität

Wenn Mama sich nur noch verstecken kann…

Das Knöpfchen wird bald drei Jahre. Eine sehr niedliche, aber streckenweise auch anstrengende Zeit. Ich will mich aber garnicht beklagen. Das kleine Mädchen macht es mir die meiste Zeit sehr leicht.

Dennoch gibt es diese Tage….puh, da weiß ich auch nicht weiter.

Derzeit geht es öfter mit dem Knöpfchen durch. Es ist sehr kess und launisch. Gerne bekommt sie heftige Wutanfälle aus dem Nichts heraus und schreit und kreischt was das Zeug hält. Ich bin von meiner mittleren Tochter dahingehend schon einiges gewohnt und konnte mir eine Art Hornhaut auf dem Trommelfell antrainieren. Auch in Gelassenheit und dem Umtänzeln von Tretmienenfeldern konnte ich mich üben. Was ich jedoch noch nicht kannte, wenn der Zorn einer Zweijährigen auf ALLES geht, was Mama macht. Wirklich ALLES!

Da ich Musik mag, schalte ich arglos das Radio an. Das Kind fängt an zu kreischen: „Neeeeeein, nicht daaaaaaaas!“ Ein kleiner Wutzwerg tobt. Ich frage, ob ich den Sender wechseln soll oder eine CD auflegen darf. „Neeeeeeein!“ kreischt es. Ok. Ich summe vor mich hin. Das Kind kreischt wieder NEEEEIIIIIN! Sobald ich verstummt die Spülmaschine einräume, kreischt es wieder, ich solle das nicht machen.
Ich biete dann Dinge an wie: gemeinsam ein Buch mit ihr zu lesen oder etwas zu spielen. Neeeeeeein, kreischt es. Und Versuche Blödsinn zu machen, scheitern auch. Kein Kitzeln, kein Blödeln. Alles verboten.
Ich biete Kuscheln an. Auf den Arm nehmen. Ins Bett bringen. Spazieren gehen. Was zu essen. Schokolade……dreimal dürft ihr raten…..NAAAAIIIIIIIIIIIN, brüllt es!
Ja, es geschieht bisweilen hin und wieder, dass das Kind mir nicht mal erlaubt ein Mittagessen zu kochen! Ich merke zwar stets an, dass sie ja auch nichts essen müsse, aber IIIIIIICH und die anderen würden sehr gerne etwas essen!

Wenn es also soweit ist, dass ich mich selbst nicht mehr frei in meinem eigenen Haushalt bewegen darf und meine bloße Erscheinung zu Unmut führt, dann hilft nur ein Versteck. Ich verschwinde aus dem Sichtfeld. Hinter einer Wand, während das Kind weiter in einem unverständlichem Kauderwelsch irgendetwas kreischt.
Solange ich in meinem Versteck bleibe, beruhigt sich die Szenerie. Komme ich aber zu früh wieder heraus, geht das Gekreische nochmal von vorne los.

Versöhnlich sei zu erwähnen, dass sowas zum Glück nur selten vorkommt und nach dem irrationalen Komplettausfall immer sehr ausgiebig gekuschelt wird. Dann darf ich sie nämlich wieder auf den Arm nehmen und feste drücken. Und auch alles wieder machen. 😀 DAS ist dann wieder sehr schön.

2 Antworten auf „Wenn Mama sich nur noch verstecken kann…“

Ach herrje, das kann ich mir bildlich vorstelllen ;D Du hast mein volles Mitgefühl!
Ich darf zwar auch vieles nicht machen, aber das wird mir meist gnädigst in angenehmer Lautstärke (und frechem Ton) mitgeteilt.
Wenn ich singe, heißt es immer: „Mama, lass das. Du kannst das Lied noch nicht!“ Pöh … Ich kann mich an Zeiten erinnern, da war mein Gesang sehr erwünscht … Naja, alles hat irgendwann ein Ende … 😉 Ich hoffe auch eure Phase bald.
Ganz liebe Grüße!

Ach, es ist eigentlich nur etwas irritierend, diese komplett Abfälle beim Knöpfchen. Sie ist ansonsten tatsächlich die pflegeleichteste von allen. Und diese krassen Momente, in denen ich mich nicht mal bewegen darf :-D, da beobachte ich mit Ratlosigkeit und Belustigung, den Gang der Dinge. Ich warte eigentlich immer nur auf den Moment, wo sie sich wieder gesammelt hat und freue mich dann wieder über die Innigkeit.
Das kommt so ein bis zweimal die Woche vor für 15 Minuten und dann ist wieder alles gut. Das kann man verschmerzen. 😀

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