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...und was es sonst noch gibt Es könnte so einfach sein Kinderkrankheiten seufz

„Alltag“ mit Kopfsturz

Vor drei Tagen war ich zu einem Geburtstag eingeladen und freute mich auf einen abendlichen netten Ausgang.

Ich schnappte mein „Single“-Fahrrad.

Also Schuppen auf, Rad raus. Törchen auf und wieder zu geschlossen. Das Schloss klemmt immer ein bisschen. Das nervt.
Ach, Rücklicht kaputt. Türchen wieder aufschließen, mein Reserve- Klemmrücklicht geschnappt, Türchen wieder zu gemacht, Rücklicht ans Rad gefriemelt und los….
Leider nein. Ich hatte einen Platten.

Haustür wieder auf, meckernd dem Mann mitgeteilt, ich hätte einen Platten.

Er: „Dann nimm doch mein Fahrrad. Oder das Auto.“
Ich: „Mit dem Auto kann ich auch direkt hier parken, da wo ich hin muss herrscht Parkraummangel. Ich nehme dein Fahrrad.“
Türchen wieder auf gesperrt. Mein Rad rein. Das Rad vom Mann raus.

Den Sattel runter und das Rücklicht an, machte mir der galante Mann. Es blinkte fröhlich vor sich hin. Vorderlicht geht mit Dynamo. Keine Ahnung warum. Egal. Es konnte los gehen. Ach neee. Schlüssel für das Fahrradschloss vom Mann… Wieder Haustür auf, Mann nach Schlüssel gefragt und dann endlich los.

Ich hatte mir die Ziel-Hausnummer falsch gemerkt und eiert kurz rum, bis ich mein Handy befragt hatte.
Ich schloss mein Rad an und versuchte das Rücklicht auszuschalten. Klappte nicht. Während ich noch dachte, dass es dann eben die nächsten Stunden vor sich hinblinken müsste, kam ein guter Freud der auch geladen war des Weges. Er fand auch keinen An-Aus-Knopf.

Ich versuchte es dann als letzte Möglichkeit abzunehmen und hatte es sehr plötzlich in der Hand. Abgebrochen. 🙁 Tut mir leid, lieber Mann. Es war keine Absicht. 🙁 Ich hab´s dir noch nicht gesagt. Vergessen. Jetzt weißt du es. Ich leih dir dafür mein Klemmlicht.

Der Abend war sehr vergnügt und schön. Gegen halb 12 dachte ich aber, dass ich mich plötzlich etwas schwach fühlte und brach trotz heiterer Runde auf, bevor mich die Schwäche auf halber Strecke noch im Gebüsch nieder ränge.

Zu Hause setzte ich mich zum Mann ins Wohnzimmer und starrte mit Leerlauf vor mich hin. Der Weg ins Schlafgemacht schien unüberwindbar.

Die Nacht war kurz, der nächste Tag offenbarte eine nahende Erkältung. Mittags schlief ich 2 Stunden mit dem Knöpfchen zusammen. Besser ging es mir danach nicht. Und so saß ich viel und starrte auch viel vor mich hin.
Kennt das einer? Man hat einen Text vor sich, egal ob virtuell oder in einem Buch, und liest gar nicht was da steht?

Samstags war ich gut im Timing. Nach dem Erwachen um 7, wurde gekuschelt, dann ging ich duschen und mein Plan war am Vormittag möglichst viel zu erledigen und mittags mit den Kindern eine DVD Pause zu machen. Alle kuschelig sitzend und vor uns hin starrend.

Das Wetter war wunderbar mild und frühlingshaft. Die Hühner unserer Nachbar gackerten friedlich vor sich hin. Das Zwerghähnchen krächzte sein kümmerliches Lied (es klingt immer wie abgeschnitten. Nicht Kikirikiiiiiii, sondern Kikirikik). Ach herrlich. Ich mag Hühner. Um so schöner, dass hier um uns herum gleich 3 Nachbarn Hühner haben. Ich schweife ab.
Ich schob das Lastenrad zum Supermark. Der Sohn lief neben mir her. Das Sirenchen war nicht zum Laufen zu überreden. Es hätte ihr allerdings gut getan etwas Energie abzubauen.

Ich sagte noch: „Kinder, nach dem Einkaufen räume ich alles in den Kühlschrank und die Spülmaschine noch aus und ein und dann machen wir es uns gemütlich.
Der Sohn verschwand nochmal schnell ins Kinderzimmer. Kurz darauf hörte ich es oben laut poltern. Sehr laut poltern. Ich rannte die Treppe hoch und da kam mir ein weinender Sohn schon entgegen. Vom Hochbett war er gefallen. Kreidebleich. Kopfweh. Leichte Übelkeit.
Herzlichen Glückwunsch. Meine generelle Mattheit war wie weg geblasen.

Erstmal Kühlpack an den Kopf gehalten und die von mir sonst verpönten Arnikakügelchen in das Kind geworfen. Entweder es hilft oder nicht. Aber schaden kann es nicht.

Muss ich zum Arzt? Am Samstag? Kindernotfallpraxis mit drei Kindern? Ohne Auto? Der Mann bis Abends auf der Arbeit. Oder einfach nen Rettungswagen rufen? Aber war das nicht auch übertrieben?
Oma anrufen! Wenn Oma käme, konnte sie auf die Mädchen aufpassen und ich hätte ein Auto.
Oh weh. Opa war auch noch auf der Arbeit und Uroma ganz klapprig mit Fieber und Grippesymptomen im Bett. Kein Spaß. Die konnte man so nicht alleine lassen mit ihren 90 Jahren.
Ok, es muss irgendwie ohne Oma gehen. Die bot an den Opa zu schicken sobald der von der Arbeit käme.
Der bleiche Kopfwehsohn mit Eimer vorm Gesicht (zur Sicherheit) gefiel mir nicht. Ihm war übel.
Was mache ich? Was mache ich? Nochmal in meinem Buch meines Vertrauens nachgelesen und das Merkblatt über Kopfstürze gesucht. Das hab ich auf meinem eigenen Blog verlinkt 😀. Weil das Sirenchen ja auch ständig stürzt. Aber nie war ihr Übel und nie klagte sie über Kopfweh. Sie wählt gerne Untergründe aus der Natur für Stürze. Sand. Wiese. Das federt.
Aber Kopf auf Teppich auf Betonboden vom Hochbett? Nix gut.

Wir kennen aber zum Glück einen Spezialisten für Köpfe. Den rief ich erstmal an. Das beruhigt und gibt Zeit die Situation zu überblicken. Glücklicherweise war er auch sofort erreichbar.

Nach der Beschreibung der Hergangs und des Zustandes entschieden wir, dass ich das auch zu Hause überwachen konnte und ich musste erstmal nicht mit den Kindern mit dem Fahrrad zur Notfallpraxis fahren.

Nebenbei sei zu erwähnen, dass die kleinen Damen des Hauses von ausgesuchtem Frohsinn und Tatendrang waren und eine menge Unruhe und vor allem spitze Schreie von sich ließen.

Nach einem Weilchen klagte der Sohn glatt über Hunger und gewann wieder etwas Gesichtsfarbe. Ich beruhigte mich etwas und kochte Mittagessen.
Das aß er auch mit Appetit.

Ich war so aufgekratzt, dass ich ambitioniert noch einen Kuchen UND einen Nachtisch kochte für den nächsten Tag. Wir erwarten Besuch. Ich hoffe der Kuchen ist so lecker, wie er duftet. Vor allem die Gästin ist eine sehr gut Köchin, der alles ausgesprochen gut gelingt. Zum Glück ist der Mann für das warme Essen zuständig. 😀 Den Nachtisch hätte ich besser erst am nächsten Tag zubereitet. Die einzelnen Schichten sind optisch unappetitlich miteinander verlaufen. 🙁 Aber schmecken tut´s! Mir jedenfalls. Wenn´s keiner will, essen ich es eben alleine. 😀
Kopfweh hatte der Sohn bis zum Abend, aber nur leichte. Beulen und sonstige Ausfallerscheinungen hatte er auch nicht. Im Gegenteil er drehte im Laufe des Nachmittages wieder zu normaler Fitness auf und kletterte am Hochbett rum. So dass ich ihn bremsen musste.
Er wusste dann auch noch ein paar Informationen zum Sturz vorzutragen.

„Mama, als ich da so runter gefallen bin, da habe ich die Augen zu gemacht und gedacht, ich hätte kurz geschlafen!“

„Kurz geschlafen?“

„Ja!“

„Äh, hast du die Augen zu gemacht beim Fallen, oder als du schon auf dem Boden lagst?“

„Als ich schon auf dem Boden lag. Da hab ich ganz kurz geschlafen.“

Na toll. Klingt als sei er kurz bewusstlos gewesen.

Da er aber sofort wieder aufgestanden war und nicht benommen war, maß ich der Sache keine größere Bedeutung mehr zu.

In der Nacht weckte ich ihn zweimal um zu sehen, ob er ansprechbar ist und normal reagiert.

Alles gut.

Auf meine Frage heute morgen, wie es dem Kopf ginge, sagte er: Warte mal und schüttelte seinen Kopf zur Probe. Auf einer Seite fühlt es sich wohl noch komisch an, wenn er den Kopf schüttelt.
Ich bin zwar ärgerlicherweise richtig erkältet und schlapp, aber gleichzeitig auch ruhelos und ich freue mich auf unseren Besuch.

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