Heute morgen erwachte ich von den Worten: „Mamaaa, is muss mal zur Toilette!“
Oh.
OH! dachte ich. Das sagt ja das Knöpfchen (gerade 3 Jahre alt geworden)! Oh, da springe ich auf!
Denn das Knöpfchen trägt noch Windeln und jeden Anflug von selbstständigen Toilettengängen begrüße und unterstütze ich, aber unaufgeregt.
Die Geschwister waren tatsächlich zeitgleich mit dem 3. Geburtstag ohne Windeln unterwegs. Von heute auf morgen klappte es. Auch nachts. Da hatte ich ihnen zur Sicherheit immer noch eine Höschenwindel angezogen. Da bin ich pragmatisch. Ich stehe nicht auf vermeidbare nächtliche Bettenbeziehaktionen. Aber als nach ein paar Tagen klar war, die Windeln bleiben nachts trocken, waren auch die weg. Unfälle gab es nur wenige und immer nur tagsüber. Die konnte ich an einer Hand abzählen. Sie passierten dann, wenn viel Trubel war und die Kinder abgelenkt und zu spät zur Toilette liefen. Aber auch das war in wenigen Wochen vorbei. Alles in allem war es sehr unkompliziert.
Ich habe nichts trainiert mit den Kindern. Beim Sohn habe ich es mal kurz versucht und ihn regelmäßig auf die Toilette gesetzt. Auch mal mit einer kleinen Belohnung gelockt. Aber das funktionierte nicht. Ich ließ schnell davon ab. Und es zeigte sich, es klappte ohne Druck plötzlich von ganz allein. Vor allem stressfrei für alle Beteiligten.
Das Sirenchen nutzte im Sommer, als sie 3 Jahre wurde super gerne das Töpfchen im Garten und gelangte so zu ihrer Windel-Befreiung.
Das Knöpfchen setzte sich schon vor einem Jahr gerne mal auf die Toilette. Ich dachte zunächst sie bricht den Familienrekord und ist weit früher durch mit dem Windelthema, als ihre Geschwister. Aber sie saß immer nur und es kam nichts.
Noch im Januar diesen Jahres saß sie ein paar Mal erfolgreich auf der Toilette. Wir haben einen Toilettensitz für Kinder. Den mag sie gern. Und ganze 2 Tage wollte sie auch ohne Windeln sein. Nachdem ihr dann ein Malheur geschah, wollte sie wieder Windeln tragen.
Ich ermuntere sie zwar, dass so ein kleines Malheur nicht schlimm sei und sie das prima mache. Aber sie bestand auf die Windeln (ich nehme zumeist Höschenwindeln, die kann sie auch alleine an und aus ziehen.)
Nun sagt sie mir leider immer vor allem bei einer bestimmten Sache erst dann Bescheid, wenn es zu spät ist.
Wir haben schon einen Dialog.
„Ach, sag doch beim nächsten Mal vorher Bescheid!“
„Jaaaaa. Abba jetzt ist es schon su spääääät!“, plappert sie dann mit einem Singsang in der Stimme.
„Ja, jetzt ist es zu spät. Komm ich mach dich sauber!“, lache ich dann. Manchmal knurre ich auch ein bisschen.
So ist das.
Immerhin setzt sie sich abends vorm Schlafengehen nochmal auf die Toilette. Dabei darf ihr auch niemand helfen. Sie rutscht sich den kleinen Hocker ran, legt den Toilettensitz auf und regelt auch sonst alles selbst. Das ist ihr wichtig.
Und da kam mir heute morgen die Initiative von ihr natürlich sehr gelegen. Ein Schritt in die richtige Richtung.
Ich bin zuversichtlich, dass sie es bis zum Kindergartenstart Ende August auch raus hat. Da kommt ja noch der Sommer und das Töpfchen im Garten und weniger viele Klamotten, die man an und aus ziehen muss. Mir ist lieber sie lernt es in ihrem Tempo und fühlt sich dann sicher, als von Rückschlägen gebeutelt zu sein. Ich glaube das Knöpfchen braucht noch einen Moment. Dafür ist sie in anderen Dingen schon sehr weit.
Übrigens findet ihr mich auch auf Facebook. Dort könnt ihr mir folgen und bekommt auch spannende Beiträge von anderen Bloggern geboten.
9 Antworten auf „Toilettentrainig? Nein danke!“
Ich sehe das auch so, lieber ohne Stress und dann vielleicht länger in Windeln, als mit Stress. Der hilft doch niemandem.
Genau. Meine Erfahrungen sagen mir, dass Stress und Druck die Geschichte nur noch hinauszieht. Wenn die Kinder nicht wollen, lasse ich sie lieber noch in Windeln. Von Töpfchentraining halte ich Null. Eine Bekannte wurde vor 60 Jahren mit eins regelmäßig aufs Klo gesetzt und noch heute hat sie deshalb einen Schlag weg…
Und bloß nicht von anderen Eltern oder vom Kindergarten unter Druck setzen lassen. Die Kigas müssen die Kinder auch mit Windel nehmen. Und es sind am Ende doch noch alle windellos in die Schule gekommen, oder? Der Kinderarzt sagt, dass sogar mit fünf Jahren eine Windel in der Nacht nicht schlimm ist.
Liebe Grüße, Laura
Ja, genau. Da darf man sich nicht beeinflussen lassen. Und wenn es tatsächlich sehr viel länger dauert, als es normal wäre, dann ist ja auch irgendwas los. Es gibt dann einen guten Grund und den kann man mit Training und Druck nicht wirklich heraus finden.
Das hätte ich geschrieben haben können! Hier war es mit unserem Sohn und ist es mit unserer Tochter derzeit haargenau so: Bei ihm war die Windel ruckzuck mit weniger als zweieinhalb weg (tagsüber), sie hat jetzt im gleichen Alter noch nicht recht vor, die Toilette zu benutzen. Auch wenn sie die Logik dahinter durchaus verstanden hat. Doch ich bin auch der Meinung, dass sie selbst das Tempo bestimmen soll als irgendwann wieder den Rückwärtsgang einzulegen. Viele Grüße
Ja, ein Rückwärtsgang ist sehr deprimierend für die Kinder. Da hat ja auch keiner was von. Der eine ist halt schneller und der andere langsamer.
Meine Große ist auch um ihren dritten Geburtstag herum trocken geworden. Ich bin ziemlich sicher, dass sie es rein körperlich früher hätte schaffen können, aber keine Lust dazu hatte. So war sie immer „zu spät“ auf dem Töpfchen, zum Beispiel weil sie es nicht gefunden habe. Ich hatte ihr gesagt, dass es unten im Flur stand, und da wir zu der Zeit in einer Ferienwohnung waren, stand dort im Flur eigentlich nichts AUSSER dem Töpfchen. Aber sie hat es nicht gefunden und das Pipi ging in die Windel… na gut. 😉
Nach einer Woche im Kindergarten wurde sie dann dort zum ersten Mal von einer Erzieherin gewickelt. Am Nachmittag zu Hause benutzte sie dann erfolgreich das Töpfchen und dann die Toilette mit Kindersitz. Wir konnten dann auch gleich die Windel nachts weglassen.
Bei der Kleinen ging es sogar noch schneller; sie beobachtet in jeder Situation sehr intensiv und braucht dann deshalb oft ein halbe Stunde, um richtig anzukommen. Und sie ahmt gern und häufig ihre Schwester nach. Beides zusammen führte dazu, dass sie schon mit 32 Monaten trocken war. Ohne Stress. 🙂
Ihr macht das ganz toll! So finde ich, ist es ein guter Weg. Wir haben einfach mal zum Spaß ein Töpfchen gekauft und Samuel mag sich ab und zu mal drauf setzen. Da kommt dann zwar nix und er steht nach 10 Sekunden wieder auf, aber ich finde das gar nicht schlimm. Er soll Spaß dabei haben und nicht gezwungen werden aufs Töpfchen zu gehen – und schon gar nicht in dem Alter, er ist ja erst knapp zwei. Im Sommer darf er dann auch auf der Wiese ganz viel ohne Windel rumspringen, wenn er das mag und dann kommt der Rest nächstes Jahr vielleicht von ganz allein.
Als ich damals mit meiner Tochter bei der U7a war, habe ich bei unserem Kinderarzt das Thema angesprochen. Ich wurde nämlich regelmäßig von meinem Umfeld darauf angesprochen, warum das Kind mit fast 3 Jahren noch nicht alleine auf die Toilette könne.
Die Aussage des Kinderarztes machte mich überglücklich:
„Wenn sie bei der U8 noch nicht auf die Toilette geht, können wir das Thema nochmal ansprechen. Jetzt ist es noch zu früh, sich darüber Gedanken zu machen. Sie hat noch jede Menge Zeit und meist regelt sich das von alleine.“
Toll. Danke. Ich war entspannt und ein paar Monate später klappte es von heute auf morgen. Am ersten Tag noch mit ein paar Malheuren, am zweiten Tag ohne und seitdem ist nur mal etwas in absoluten Ausnahmefällen daneben gegangen. Praktisch nie. Nach wenigen Wochen war sie sogar nachts trocken. Von ganz alleine. Ich habe dazu nichts beigetragen.
Mein Sohnemann ist letzten Monat 3 Jahre alt geworden. Vor etwa einem Jahr saß er mehrmals täglich auf der Toilette. Es kam nie etwas raus, aber das störte niemanden und er war stolz, dass er das mit der Toilette so toll kann. Irgendwann kam dann doch etwas. Aber es floss über den Toilettenrand. Mein Sohn mag es gar nicht, wenn er kleckert oder irgendwo irgendetwas daneben läuft. Er schrie und schrie und weinte bitterlich. Ich sagte ihm, das es kein Problem sei und uns das doch allen schon mal passiert wäre. Er war so unglücklich!! Danach wollte er gar nicht mehr auf die Toilette.
Erst vor ein paar Wochen kam das Thema nochmal auf. Er sagte, dass er immer noch nicht auf die Toilette wolle, weil er daneben gestrullert hätte (das weiß er noch…). Seine Schwester und ich versicherten ihm wieder, dass auch uns das schon mal passiert wäre. Und die Große sagte auch, dass es auch anderen Kindern im Kindergarten immer mal wieder passiert. Da war er etwas zuversichtlicher. Jetzt will er auch ab und an wieder auf die Toilette. Und irgendwann schafft er es auch. Da bin ich mir sicher. 🙂
Super, dass der Kinderarzt auch so entspannt ist. Sind ja auch nicht alle.
Och, und das mit dem daneben Strullern ist ja süß. Das arme Kerlchen. Sowas kann auch frusten. 😀 Das wird schon.:-)