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Es könnte so einfach sein

Vor Reisen geht es stets turbulent zu

Bevor ich euch in Bälde genauer erzähle, wo genau wir diese Woche auf Reisen waren (Auf Pressereise genauer gesagt) und wie wir es dort verlebt haben, möchte ich euch einen kleinen Schwank von unserer immer gleichen Abreiseszenerie erzählen.

Ich weiß nicht, wie es anderen Familien geht. Aber wir haben immer Stress wenn es ums finale Einpacken und Beladen des Autos geht. Immer.

Es mag zum einen daran liegen, dass ich Kofferpacken hasse. Früher, als Single, pflegte ich im Kopf alles zu überlegen was mit muss und schaffte es den praktischen Teil der Übung stets auf den letzten Drücker zu legen. Sprich, wenn es morgens um 4 Uhr losgehen sollte, packte ich nach Mitternacht. 

Dann hatten der Mann und ich schon ohne Kinder immer unterschiedliche Meinungen hinsichtlich der Aufgabenverteilung. Er war der Auffassung, ich sei auch für das Einpacken seiner Sachen  zuständig und beschwerte sich am Ende, ich hätte Dies und Jenes vergessen. Wir konnten diese Part der Aufgabenverteilung aber klären. ;-D 

Mit Kindern packe ich nicht mehr auf den letzten Drücker. Da bereite ich alles rechtzeitig vor. Denn sonst gerät hier alles ins Schleudern. Außerdem sind viele Dinge immer noch bis zu letzt im Gebrauch. Es bleibt also genug auf den letzten Drücker zu Kramen. Und es schleudert auch trotzdem noch. 😀

Und so versuche ich den Haushalt in einem halbwegs erträglichen Zustand zurück zu lassen und für die jeweiligen Katzensitter (denn hier sind immer zwei Katzen zu versorgen) alle nötigen Informationen aufzuschreiben und Schlüssel bereit zu legen.

Bei dieser Abreise ging es auch wieder turbulent zu. Während ich versuchte alle Taschen und Körbe sortiert im Flur zu sammeln, pflückten die Kinder wieder irgendwas aus den Taschen raus oder befüllten die Taschen zusätzlich mit Dingen, die auf keinen Fall mit sollten.

Sowas erhöht meinen Stresspegel, denn ich versuche daran zu denken, dass alle Taschen und vor allem Dinge mitkommen und auch wirklich an alles andere gedacht wurde. Fenster zu? Kleine Geräte von der Steckdose? Schlüssel für das Gartentor rauslegen, damit die Katzensitter die Mülltonnen mal raus stellen können? Proviant für die Reise?….etcpp….Ach, uuuuund die für mich zu schwere Tasche aus der oberen Etage, die darf auch nicht vergessen werden. Das muss der Mann machen.

Dann kam der Mann, der diesmal vor der Abreise nochmal kurz zur Arbeit musste, und brachte mich dann  mit Fragen durcheinander. Hast du an das gedacht? Und an jenes? Warum hast du dies? Und nicht jenes? Und ich frage dann zurück. Wir zickten uns an.

Die Kinder turnten aufgekratzt und voller Vorfreude immer im Weg rum und beim Beladen des Autos hatten wir auch alle unterschiedliche Vorstellungen von praktisch und funktional. Es wird stets diskutiert, gemeckert, gezankt und der Stresspegel ist hoch. Der Mann und ich sind meist in einer Laune, die den Anschein erweckst, wir ließen die ganze Vereiserei am Besten einfach sein.

Diesmal saßen die Kinder dann irgendwann schon angeschnallt im Auto und wir waren noch gar nicht startklar. Als ich sie bat nochmal zur Toilette zu gehen, war das Gemaule groß. 

Und IMMER sobald  alle im Auto sitzen, krähen die Kinder noch vor der Haustür: „Ich habe Hunger! Ich habe Durst!“

Ich erkläre dann stets genervt, dass ich den Proviant für Unterwegs eingepackt hätte und wir nun erstmal los führen. Als Ausgleichshandlung streiten sich die Kinder darüber wer wen wie falsch angeguckt hat und wer seine Beine oder Füße im Weg hat. Dabei haben wir ein großes Auto und niemand müsste sich beengt fühlen. Aber wo ein Streitwille ist, da ist ein „Grund“.

Sobald sich dann der Sturm gelegt hat, atme ich auf und in meinem Kopf rattert es. Hab ich alles? Habe ich wirklich an alles gedacht? Soll ich nochmal nachsehen?

Schließlich entscheide ich, dass wir auch so zurecht kommen. Was fehlt, das fehlt. Pah.

Und dann kehrt Entspannung ein. Auf dieser Fahrt sangen die Kinder schließlich und der Mann und ich schwiegen die meiste Zeit zufrieden und konnten uns auch freuen.

 

 

Wie ist das bei euch? Seid ihr gut organisiert und entspannt beim Einpacken vor einer Familienreise? Habt ihr klare Aufgabenverteilungen, Tipps, Tricks und gute Ideen, wie man dieses Chaos besser beherrschen kann? Oder seid ihr auch Nervenbündel?

5 Antworten auf „Vor Reisen geht es stets turbulent zu“

Wir waren letztes Jahr zu 5- 6 Wochen unterwegs, ich war begeistert von unserem Kistensystem, jedes Kind hatte eine eigene beschriftete Kiste und für uns Erwachsene jeweils 1,
1 Spielkiste und eine Küchenkiste – wunderbar- kein Tetris mehr mit mehreren Taschen und Koffern… und jeder wusste auf Anhieb wo was zu finden war. ( Zelt und co befand sich in der Dachbox)
Schöne Ostern ☀️

Diesmal hatte ich tatsächlich auch Kisten. Jeder Erwachsene und jedes Kind eine für die Kleidung. Das fand ich tatsächlich auch übersichtlich und ein ausbaufähiges System. Die Kisten fand der Mann wiederum blöd zum Auto beladen. Was ich wiederum nicht verstehe. 😀 Mal sehen, was ich für die nächste Reise optimieren kann. 🙂 Vielen Dank für deinen Tipp! Und euch auch schöne Ostern!

Wir fahren mit drei Kindern in zwei (kleineren) Autos in Ferienwohnungen auf deutschen Urlaubsbauernhöfen. Ich packe für die jüngeren beiden Kinder (gerne auch Kisten), für mich, Küchenkiste, Essensvorräte und Getränke, gerne auch ein bis zwei vorgekochte Mahlzeiten im gefrorenen Zustand als Kühlakku und Starthilfe für die ersten warmen Mahlzeiten. Es gibt in meinem Laptop gespeicherte Listen für solche Fälle, die werden schon weit im Vorfeld angepasst und nach und nach wird die benötigte Kleidung aus dem Verkehr gezogen, gewaschen und weggepackt. Die Kinder interessieren sich aber nichts solcherart dafür, dass sie da was auspacken würden. In Absprache mit den Kindern werden Kuscheltiere, wenige Bücher für jeden und kleine Spiel-/Beschäftigungssachen eingepackt, die aber aufgrund der Bauernhofaktivitäten eigentlich nie gebraucht werden. CDs müssen mit für die Fahrt.

Mein Mann packt für sich und beaufsichtigt, was unser Zwölfjähriger für sich so einpackt. Ich fahre immer als Vorhut mit den beiden jüngeren Kindern, er sieht zuhause nach dem Rechten, erledigt (mit Glück) alles noch Notwendige und ich richte uns schon ein bisschen in der FeWo ein, bevor die beiden Nachzügler ankommen. Für die Rückfahrt läuft es ähnlich, aber weniger systematisch, ich packe mein Auto voll mit was auch immer und schnappe mir die beiden jüngeren Söhne und fahre los, lüfte zuhause, packe aus, gieße die armen Zimmerpflanzen … Mein Mann sorgt in der FeWo für das Nötige und packt den Rest ein (ebenfalls mit Glück), bevor er sich mit dem Großen auf den Weg macht.

Wir fahren immer nur für eine Woche, aber es ist ein halber Umzug (auf den ich keine Lust habe), zumal wir durchaus auch schon FeWo’en hatten, wo die Küchenausstattung mangelhaft war und ich überwiegend selbst koche. Ich erwähne vielleicht noch, dass mein Mann das alles GANZ anders machen würde, aber da jeder seinen getrennten Bereich hat (und wir bisher mit meiner Umzugsattitüde ganz gut gefahren sind), gibt es kaum Konflikte.

LG, Annett

Das klingt nach einem gelungenen Konzept! 😀 Leider haben wir nur ein Auto. Aber vielleicht kann ich mir da was abgucken und die Aufgabenbereiche mal ganz dezidiert verteilen. Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und diesen Einblick in eure Reisevorbereitungen!
LG 🙂

Wir gehören zur Chaostruppe und zum Club „Beim Packen anmeckern“. 😉
Fürs Drachenfest brauchen wir immer wieder die gleichen Sachen; da hat mein Mann zum Glück schon ein System, was er wo in den Hänger packt und wir benutzen dabei auch viele Kisten.
Dieses Jahr machen wir es mal so, dass er alleine vor fährt und ich mit den Kindern nachkomme, da ich mir das Auto meiner Mutter ausleihen kann. Ich bin gespannt, wie es diesmal läuft! 🙂

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