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...und was es sonst noch gibt Kindergeburtstage

Kindergeburtstag- Schnitzeljagt ohne Auslegen einer Fährte

Nachdem auf Grund der Pandemie in diesem Haushalt Kindergeburtstage ausgefallen waren, was ich Rabenmutter nur ein ganz klein wenig vermisste 😜, nahm ich diesen Brauch kürzlich wieder auf. Ich muss gestehen, ich hatte unsere Zweitklässlerin im Februar schon auf den Sommer vertröstet. Der war dann aber sehr heiß und die Bauarbeiten rund ums Haus ließen mich auch zurück schrecken. Ich vertröstete und hoffte insgeheim, dass das Kind es vergessen würde. räusper, räusper

War dann leider nicht. Das Kind ist mittlerweile in der dritten Klasse und alles andere als vergesslich.

Soviel zur kurzen Einleitung. 

Ich griff kurzerhand zu einem bereits erprobten Ablauf zurück und möchte nach zweimaligem Erfolg nun diese einfache Kindergeburtstagsidee teilen.

Es ist eine Schatzsuche/Schnitzeljagt, bei der man vorher keine Fährte auslegen muss und, selbst wenn die Kinder voraus rennen, sie müssen zwangsläufig immer wieder warten, bis die Spielleitung auch vor Ort ist. Diese Art Schnitzeljagd ersann ich, als ich mit der Hummel hochschwanger war und mich genötigt fühlte, eine Horde Drittklässlerjungs auszupowern und gleichzeitig möglichst einfach unter Kontrolle halten zu können, ohne selbst durch die Stadt zu rennen.

Ich habe mir mit Hilfe von google maps/ Streetview und meiner eigenen Ortskenntnis markante Punkte ausgeguckt und eine möglichst interessante Strecke durch den Ort überlegt. Im Sitzen, von zu Hause aus. Ganz bequem. 

Zu den markanten Punkten müssen die Kinder dann durch Rätsel oder Hinweise finden. Wenn sie ein Ziel erreicht haben, bekommen sie das nächste Rätsel und erarbeiten sich so die Strecke Stück für Stück.

Die Rätsel beinhalten auch oft Straßennamen oder beziehen diese mit ein. Auffällige Bäume, Häuser, Skulpturen, Hausnummern, Kaugummiautomaten, Spielplätze, aktuelle Baustellen, alles wird integriert…..

Als Beispiel: „Folgte dem Weg und findet die einbeinigen Giganten.“ 

(Wir haben einige Baustellen im Ort mit Kränen.)

oder: „Folgt dem Ritter und springt über den Bach.“ (Da sind zwei Straßennamen verarbeitet.)

oder: „Wo Holz sich stapelt, die Hühner gackern, zählt die Schafe, aber schlaft nicht ein.“

Insgesamt führt die Route überwiegend durch verkehrsarme Straßenzüge und durch kleine „Schleichwege“ (das sind so Fuß-/Radwege von denen es in unserem Ort sehr viele gibt.) Ich baute diesmal auch zwei Spielplätze ein, von denen wir final nur einen nutzten und dort machten wir auch Picknick. Ich hatte Getränke und Essen in mein Lastenrad geladen, was gleichzeitig als Packesel für Jacken und „Schätze“ diente. Ich verteile an einigen Stationen noch kleine Diamanten, wobei das nachher total unterging, weil die Kinder ganz eifrig waren. Wir vergaßen die Diamanten alle zusammen. 

Falls irgend jemand sich unterfordert gefühlt hätte, hätte ich noch Zähl-und Sammelaufträge eingestreut. 

Man kann die Rätsel natürlich an die Altersstufe anpassen und gegebenenfalls noch mit Rechenaufgaben spicken, die dann als Lösung einen Straßennamen ergeben oder so etwas. Da sind der Kreativität und dem Schwierigkeitsgrad keine Grenzen gesetzt.

Wir waren einst (pre Pandemie) und vorgestern (post Pandemie) gut zwei Stunden unterwegs im Ort und diese Art Schnitzeljagd ist tatsächlich auch ein bisschen Ortskunde. Die Kinder kannten viele Schleichwege noch gar nicht und achteten zum ersten Mal auf Straßennamen. 

Bei beiden Schnitzeljagden hatte ich die Route sogar so üppig gesteckt, dass wir die letzten paar Aufgaben ausließen und nach Hause zurück gingen. Die Jungs waren damals richtig müde, hungrig und durchgefroren und vertilgten nahezu stumm aber zufrieden das Abendbrot. Und die Truppe von vorgestern wollte die letzte halbe Stunde noch etwas basteln. Da hatte ich leere Schraubgläser und allerlei Zeug zum Bekleben und Anmalen bereit gelegt. Allerdings war der weggelassene Part der Route eine spannende Sache, die wir dann einfach im Februar bei einem zeitnahen Kindergeburtstag nochmal aufgreifen werden. Hab ich versprochen.

Was die Gestaltung der Rätselkarten angeht…natürlich kann man da jede Menge Designaufwand betreiben. Erfahrungsgemäß ist es aber so, dass das selten belohnt wird und die Kinder mit einfachen Zetteln vollkommen zufrieden sind. Hauptsache, sie können die Schrift lesen und die Rätsel sind nicht zu langweilig oder zu schwierig. Ich habe einfach ein altes Schreibheft genommen, mir die Rätsel notiert und die Seite dann so eingeschnitten, dass ich das jeweils benötigte Rätsel einfach rausreißen konnte.

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