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...und was es sonst noch gibt Erziehung und Realität Es könnte so einfach sein

Hummel-Update Juni 2024

Der Kieferbruch liegt nun 6 Wochen zurück. Die Zahnspange wird erstaunlich fleißig getragen, obgleich wir Eltern schon auch immer wieder daran erinnern müssen. Bei den Kontrollen in der Zahnklink waren immer alle zufrieden mit dem Verlauf.

Gegessen wird fast normal. Vor allem Nudeln, aber auch Reis, Kartoffeln, Kartoffelpüree, Grießbrei, umgetoastetes Toastbrot, Joghurt (Fällt euch was auf? Hat alles eine Farbe.) Brei aus Banane, Haferflocken, Orangensaft und Mandelmus. Zufällig alles Dinge, die die Hummel ohnehin bevorzugt isst.

Mein Nervenkostüm hat sich insgesamt etwas beruhigt, aber ist tendenziell schneller alarmiert, als vor dem Unfall. Die Hummel macht es mir dahingehend aber auch nicht so leicht. Sie ist so aktiv und unbedarft und trotz großem Geschick passieren ihr oft genug Dinge. So klemmte sie sich in den letzten 4 Wochen die Finger an der Scharnierseite der Haustür und wurde an einem anderen Tag von einer fast zahmen Krähe, die sich von der Hummel bedrängt fühlte, in die Wange gekniffen. Beides ging glimpflich aus. Finger und Wange blieben heil. Aber der Schreck…! Zumal ich den „Krähenangriff“ sah, aber die Hummel mit dem Rücken zu mir stand. Ich wusste ein paar Sekunden nicht, was mich erwartet, wenn ich die Hummel von vorne sehe. Kopfkino vom Feinsten. Zur Entschuldigung für die Krähe sei gesagt: Sie war zwar weitestgehend zahm, hatte sich aber den Lieblingssnack ganz frisch versteckt und die Hummel war ziemlich unvorsichtig und sehr nah an die Krähe heran getreten und ich hatte nicht rechtzeitig sagen können, dass sie auch zahme Tieren nicht zu sehr bedrängen darf. 

Im Gelände rennt die Hummel, springt von Treppen, klettert auf Gerüste und hier zu Hause stand sie neulich auf einem Beistelltisch und sprang darauf Springseil. 

Die KiTa-freien Wochen haben wir ganz gut gemeistert. Wobei ich sagen muss, dass zum Glück der Mann diese Zeit überbrücken konnte, was die Organisation deutlich vereinfachte. Um der einkehrenden Langeweile Herr zu werden, wurde sehr viel Memory oder Kuh und Co gespielt, kleine Ausflüge in den Tierpark, ein Wochenende im Wald, hier und da eine Verabredung auf dem Spielplatz und jüngst ein Zirkusbesuch unternommen. Der Mann stellte nun selbst fest, dass man selbst mit „nur“ einem Kleinkind zu Hause nicht viel schafft und ja auch ständig bei allem unterbrochen wird. 

Ich berichtete ja, dass die Hummel sehr gerne und ausdauernd Peppa Wutz schaut. Mittlerweile hat sie noch eine Sendung für sich entdeckt, aus der sie tatsächlich einige alltagspraktische Informationen zieht und nebenbei wird gepuzzelt. Ja, sie macht beides gleichzeitig. Wenn sie nicht puzzelt, sortiert sie Autos und andere Gegenstände oder spielt mit Barbie-und Schleicheinhörnern oder baut sich die Holzeisenbahn auf. Damit ist sie eine Weile mal allein beschäftigt.

Das fordernde Wesen bleibt weiterhin erhalten. Sie besteht weiterhin sehr oft darauf, dass ich ihr zum Beispiel ein Getränk reiche, obwohl alle anderen Familienmitglieder viel näher am Gewünschten stehen. Etagen und Räume darf ich nicht wechseln ohne mich abzumelden und ohne mich einschlafen geht auch weiterhin nicht. Das ist oft sehr zermürbend, vor allem, wenn sich der Einschlafprozess in die Länge zieht.

Eine wahre Herausforderung ist nach wie vor das Haarewaschen. Am ehesten geht es, wenn sie rückwärts am Waschbecken steht, ein Handtuch über die Schultern gelegt und ich mit einem Waschlappen die Haare über dem Waschbecken einseife. Augen und Ohren dürfen auf keinen Fall mit Wasser in Berührung kommen, sonst ist Stress und Geschrei angesagt. Die anhaltende Abneigung gegen Wasser am Kopf war nun jüngst sehr ungünstig, da wir Läuse hatten. Das ölige Zeug gegen Läuse lässt sich ja auch nicht einfach so mal schnell auswaschen. Das Ergebnis war zweimal Haare gründlich waschen unter lautem Getöse. Beim zweiten Mal versuchten wir es in der Badewanne, die sie im übrigen auch nur im Badeanzug genießt. Trotz Taucherbrille und mit Waschlappen zugehaltenen Ohren war Panik und Geschrei angesagt.

Es wird nicht langweilig. 

 

 

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