Am letzten Wochenende waren wir nicht nur im Rheinischen Industriebahnmuseum, sondern Sonntags auch auf auf der sogenannten Schäl Sick unterwegs. (So nennt man gemeinerweise in Köln die vom Dom aus gesehen andere Rheinseite. Dabei hat die sehr viel zu bieten).
Im Stadtteil Mülheim war Mülheimer Tag. Und da sich Freunde dort kulturell engagieren und tolle Sachen auf die Beine stellen, mussten wir einfach hin. An diesem Tag gab es nämlich auch explizit ein Kinderprogramm.
Mülheim liegt direkt am Rhein und ist optisch sehr städtisch, was man an sich von Köln nur von wenigen Ecken sagen kann. Dort gibt es noch viel Altbaubestand und es ist gesellschaftlich gesehen sehr durchwachsen.
In Mülheim liegt auch die Keupstraße, die wahrscheinlich den Meisten ein Begriff ist. (NSU-Anschlag)
So findet man zwischen kulturellem Mischmasch auch alle sozialen Unterschiede.
Unsere Begrüßungsszene, frisch dem Auto entklommen, ging so:
Ein noch relativ junger Mann mit lichtem kurz geschorenem Haar und tätowierten Armen, in schwarz gekleidet, sitzt rauchend auf einer Treppe. Vor ihm steht ein Kinderwagen mit einem schlafenden Baby. Ein zweiter Mann, ebenfalls schwarz gekleidet, auch rauchend, schon etwas älter, spricht zu dem bereits Sitzenden. Er hat die typisch kölsche rauhe Männerstimme. Er sagt: „Da setzt die sisch so hin! So breitbeinig!“ und miemt die Sitzposition der Dame in der Erzählung übertrieben nach. Dann spricht er, unbeeindruckt, dass wir, dass unsere Kinder genau vor ihm stehen weiter: „Da sitzt die da so und man kann voll die Ritze sehen!“ Dabei macht er eine eindeutige Handbewegung, die das Szenario unterstreicht. 😀
Alles klar. Wir sind in der Stadt.