Nach einer überstandenen Krankheit, egal ob eine oder mehrere Familienmitglieder betroffen waren, packt mich ein Putz- und Waschzwang. Vielleicht sogar neurotisch.
Ich werfe alles was waschbar ist in die Waschmaschine und wiener alles, was in Kontakt gekommen ist.
Obwohl man ja dann gegen die Keime ohnehin resistent ist. Ich brauche das zum Abschluss mit der Sache.
Diesmal wird das Krankheitsbild wohl noch ein bisschen erhalten bleiben, aber die Ansteckung ist durch das Antibiotikum dann zum Glück vom Tisch.
Morgen beginnt das große Waschen und Putzen. Das schafft man ja nicht an einem Tag mit Kindern im Schlepptau. Die Quarantäne ist bald vorbei.
Nach dem ganze Schlamassel ist dann allerdings nicht nur der Haushalt wieder in Schuss (was ja durchaus auch ein positiver Nebeneffekt ist) sondern die genesenen Kinder sind dann auch irgendwie neu. Nach einer durchgestandene Krankheit können die plötzlich was, was sie vorher noch nicht konnten!
In diesem Fall werde ich da zwei „neue“ Kinder haben. Der Sohn ist tatsächlich am wenigsten betroffen. Ich würde sagen, der ist auch schon durch mit der Sache und verhält sich noch wie der Sohn.
Beim Sirenchen und dem Knöpfchen deuten sich schon neue Fähigkeiten und Fertigkeiten an.
Das ohnehin so patente und selbstständige Sirenchen wird wohl noch eigenständiger. Ich weiß nicht, ob sie mich noch lange braucht. 🙁 Naja, zum Kuscheln schon und zum Ankreischen und zum „Blöde-Mama-Beschimpfen“ wenn was nicht klappt. Ansonsten: sie zieht sich alleine an, sie wäscht sich alleine (wenn sie will), sie putzt sich alleine die Zähne (etwas zuuu alleine, wenn man mich fragt. Das mit dem elterlichen Nachputzen klappt nicht so gut!), sie macht was sie meint einfach selbst. Ohne was zu sagen. Diese wunderbare Eigenart wird aber noch ausgeweitet. Jetzt macht sie sich einfach alleine ein Müsli, verteilt Saft und Gläser an die Geschwister, geht sich alleine umziehen, weil ihr Pulli am Ärmel nass geworden ist, wischt und spült, fegt von alleine die Nuss- und Pistazienschalen weg, staubsaugt….wer weiß was sie noch alles macht, wenn die Husterei aufhört. Autofahren?
Das Knöpfchen spielt neuerdings mit Puppen, wie man sich das von Mädchen so vorstellt, rückt sich auch Stühle überall ran und bedient sich (stark am Sirenchen orientiert) und heute wollte sie doch glatt auf Toilette! „Mama, Pipiii!“, sagte sie mit hellem Stimmchen, lief zur Toilette, klappte den Deckel hoch und zog sich die Strumpfhose runter. Die ist doch noch keine 2 Jahre alt! Aber gut. Ich fragte: „Du musst mal Pipi machen, auf Toilette?“ Sie nickte und machte gleichzeitig ihr typisches, zustimmendes „Mmmmmh!“ Ich zog ihr die Windel aus und setzte sich auf die Toilette. Die kleinen Beinchen waren viel zu kurz. Wenn sie wirklich Pipi gemacht hätte, wäre es wahrscheinlich über den Toilettensitz geplätschert. Aber der Sohn war ganz engagiert und holte im oberen Bad den Toilettenaufsatz für Kinder. Der staubt da seit geraumer Zeit ein, weil die Großen ihn nicht brauchen. Für´s Knöpfchen wars aber perfekt. Keine Ahnung ob etwas kam. Die Geschwister standen schnatternd dabei. Man hörte nichts.
Später beim abendlichen Badezimmerstelldichein, wollte das Knöpfchen auch wieder auf Toilette. Wenn das so weiter geht, schaffe ich am Ende das Jumbo-Windel-Packet gar nicht mehr aufzubrauchen. (Ach, das wäre ein Traum 🙂 )