Irgendwann gegen 1 Uhr 22 fuhren wir des Nachts aus dem Schlaf, da aus dem Kinderzimmer ein lautes Poltern und Rumpeln drang und alle drei Kinder im Chor heulten und weinten. Ich hörte heraus, dass vor allem das Knöpfchen ernsthaft erschrocken und leicht panisch weinte. Ich sprang mit Herzklopfen aus dem Bett, rannte ins Kinderzimmer rüber, trat dabei noch auf irgendein Spielzeug, ignorierte den stechenden Schmerz im Fuß und eilte zu den Kindern. Das Knöpfchen kreischte und zappelte und trat gegen das Bett (daher das Poltern), das Sirenchen und der Sohn weinten laut. Ich verstand KEIN Wort. Ich schnappte mir das Knöpfchen und setzte mich zum Sirenchen. Nach und nach wurde klar, was sich zugetragen hatte. Das Knöpfchen hatte geträumt oder wirklich erlebt (man weiß es nicht), dass etwas über ihr Gesicht gekrabbelt war. Fiege und Pinne hörte ich aus dem Geweine und Gesicht kabbet. Alle drei Kinder meinten dann, sie wollten bei uns im Bett schlafen. Die Großen hatten sich vom Geschrei und dem Poltern der kleinen Schwester erschreckt. Also gut. Alle Mann ins Schlafzimmer. Dort dauerte es einen Moment bis sich alle zurecht gekramt hatten. 1,80 sind in der Breite für 5 Personen nicht wirklich viel. Die Mädchen wollten zudem dann auch noch was trinken. Der Herr Papa entwirrte sich wieder aus Kinderarmen und Bettdecken und organisierte das Getränk und wir fanden dann zur Ruhe. Kurz. Denn dann rief der Sohn freudig aus: „Da sieht man ja einen STERN! Wie schöööön!“ und gleich darauf: „Da sind ja ganz viiiiele Sterne am Himmel!“
Das Sirenchen setzte sich dann auch auf und rief entrüstet aus: „Wo? Ich sehe nur Kreisel!“
Der Herr Papa sagte: „Die Sterne sehen so aus wie Kreisel, weil du noch Tränen in den Augen hast!“
Da bekam ich einen fulminanten Lachkrampf. So mitten in der Nacht. Ich lachte laut schallend und ausdauernd. Ich sah vor meinem geistigen Auge, was das Sirenchen sah und konnte mir so gut vorstellen, wie es in dem kleinen Kopf rattert. Die Kinder hatten so bewusst den Nachthimmel noch nie betrachtet. Und dann ist es seltsam, wenn man durch den Tränenschleier Kreisel am Himmel sieht. Ich fand, das hatte sie gut beschrieben. 😀
Dann hatte der Sohn noch ein paar Fragen zu weiteren Beobachtungen. 1. Warum sind die Sterne nicht eckig? Man malt sie doch eckig.
2. Die fliegen ja über den Himmel! Die bleiben garnicht an der gleichen Stelle. Wieso? Wo fliegen die hin?
In Anbetracht der Uhrzeit, meiner Belustigung und gleichzeitiger Müdigkeit verwies ich darauf, dass ich diese Fragen gerne am nächsten Tag beantworten wolle und gluckste noch ein bisschen vor mich hin.
Als gerade alle eingenickt zu sein schienen, setzte sich das Knöpfchen auf, blickte aus dem Fenster und rief: „DAAAAA, EIN, ZWEI, VIIIIIELE Terne!“
Das Sirenchen fügte matt aber ehrlich verzückt hinzu: „Schööööön!“ und dann schlief ich jedenfalls ein. Keine Ahnung ob die Astronomiekunde dann noch weiter ging.
Alles in allem eine wirklich schöne, lustige und sehr gemütliche Nacht. Heute morgen erwachten alle gut gelaunt von Gackern der Hühner und dem zwitschern der Spatzen.
2 Antworten auf „Eine lustige Nacht mit Astronomiekunde“
<3 Das sind die anstrengenden, aber auch schönen Episoden im Leben mit Kindern 🙂
Deine neue Schrift für die Überschriften gefällt mir! LG
Danke, ja die Schrift :-)….mir war garnicht klar wieviel Auswahl man hat. Da kann man sich ja auch verzetteln.