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Erziehung und Realität Es könnte so einfach sein seufz

Zwei von drei Kindern sind krank…und der Trotz hält uns in Atem

Kaum aus dem Kurzurlaub zurück, fieberte das Knöpfchen. Eine wunderbare Kombination so ein Infekt mit derzeit neu aufloderndem Autonomiegefühl.

Gestern nachmittag fand ich dann auch noch ein kreidebleiches und tendenziell warmes Sirenchen im Kindergarten vor. Einmal anfassen reicht als Mama ja schon, dann weiß man, welch Stündlein einem geschlagen hat. Der Sohn jedoch war und ist noch fit.

Ich fuhr das nölige Knöpfchen, den fidelen Sohn und das bibbernde und heulende Sirenchen nach Hause. Das Sirenchen wehklagte über Kopfschmerzen und Kältegefühl. Das Knöpfchen stieg alsbald ein in das Wehklagen. Ich versuchte die Kinder zu beruhigen und zu trösten. Draußen strahlte das schönste Herbstwetter. Eigentlich wären wir auf einem Spielplatz verabredet gewesen. So saßen wir da. Vor allem der Sohn tat mir leid. Er langweilte sich. Das sind die Momente, die ich furchtbar finde. Drei Kinder, drei Bedürfnisse (meines steht dann sowieso hinten an) und ich mit ihnen alleine.

Ich machte den Kindern ein kuschliges Deckenlager mit Kissen mitten im Esszimmer, denn sie wollten an meiner Seite sein und nicht im Wohnzimmer liegen. Zum Trost machte ich für alle Eierkuchen mit Honig. Das Sirenchen wollte keinen, was mich nicht wunderte, aber das Knöpfchen hatte ein wenig Appetit und der Sohn, wie immer, Bärenhunger.

Später hörte der Sohn ein Hörspiel und malte. Ich saß bei den weinerlichen Mädchen. Aber dann sitzt man da so. Die Kinder dämmern vor sich hin und kaum steht man auf, geht das Geheule wieder los. Ich kann mich aber sehr gut daran erinnern, dass ich als Kind auch sehr gerne mochte, wenn jemand neben mir saß bei Krankheiten. Bevorzugt natürlich die Mama.

Netterweise gingen alle problemlos und komplett erschlagen schlafen. Die Nacht war wirklich gut. Zum Glück. Denn ich fühle mich irgendwie auch schlapp. seufz

Heute hatte ich es dann mit einem weinerlichen und zart erhöht temperierten Sirenchen zu tun und mit einem äußerst unausgeglichen Knöpfchen. Die beiden Damen bestanden lautstark darauf den Sohn mit zum Kindergarten zu geleiten, blieben aber im Lastenrad sitzen.

Zu Hause kam die Oma hinzu, die netterweise geduldig eine Batterie Bücher vorlas. Derweil werkelte ich mich durch teilweise lästigen Kleinkram, den man gerne so vor sich her schiebt.

Mittags schlief das Sirenchen ein. Das Knöpfchen leider nicht. Sie bekam einen fulminanten hysterischen lang andauernden Anfall und kreischte Haus und Garten zusammen. Das Kind war außer sich und ich hatte ernsthaft Sorge, sie könne sich selbst verletzten, weil sie sich ohne Kontrolle so hin und her warf und auch nicht auf dem Boden liegen blieb. Sie wollte nicht zur Oma, nicht zur Mama, nicht auf den Arm, nicht nicht auf den Arm, auf dem Boden war es aber auch falsch. Auf der Bank auch. Drinnen, wollte sie nicht sein, draußen auch nicht. Sie schlug um sich und biss. Es war fürchterlich.

Ich schnappte sie dann und trug sie oben auf unser Matratzenlager. Da war es weich. Ich hielt sie ein Weilchen feste (was ganz schön anstrengend war), bis sie sich etwas beruhigt hatte. Dann war sie wieder ansprechbar. Sie wollte wieder nach unten, auf meinen Arm und kuschelte sich ganz süß an mich. Einen Mittagsschlaf machte sie aber leider nicht.

Nachdem ich den Sohn vom Kindergarten abgeholt hatte, musste die Oma wieder fahren. Zunächst verlief es friedlich, doch dann kippte die Stimmung. Ich sah mich am spät nachmittag in dem Szenario auf dem Beitragsbild wieder. Es heulte und jaulte aus allen Ecken. Unser Kater setzt dem Ganzen mit seiner Penetranz dann noch das i-Tüpfelchen auf. AAAAAAAAAH!

Was macht man denn da? Der Sohn weinte, weil er etwas basteln wollte, es nicht klappte und Hilfe brauchte. Ich wollte ihm ja gerne helfen, aber wieso kommt der auch immer mit Bastelideen, wenn es gerade ungünstig ist? Wenn ich mir Zeit zum Basteln mit den Kindern nehme, wollen die nie! Das Sirenchen weinte vor Müdigkeit und wollte ins Bett. Das Knöpfchen weinte, weil ihr etwas weh tat. Die musste aber auch ins Bett. Das Konzert riss nicht ab. Ich rief ein lautes: AAAAAAAAAAH! Aufhören mit den Geräuschen!

Der Kater trollte sich. Der Sohn nölte weiter. Ich sagte, ich würde ihm später helfen, oder er solle den Papa fragen, wenn dieser gleich käme. Die Mädchen hörten auf zu weinen, als ich sagte, wir würden jetzt einfach schon nach oben ins Bett gehen. Bereitwillig gingen sie mit ins Bad. Das Knöpfchen trumpfte dort nochmal kurz auf und dann legten wir uns ins frisch gemachte Bett zum Vorlesen. Gerade als die Mädchen ins Dösen gerieten, kam der Sohn. Es hätte ja noch kein Abendbrot gegeben. Ich sagte, die Mädchen seien auch krank und fiebrig. Die wollten einfach nur schlafen. Ich käme gleich und würde ihm was machen. Aber der Sohn drängte beharrlich auf ein sofortiges Abendbrot. Da sprangen die Mädchen aus den Betten und wollten auch was essen. Da sagt man ja dann nicht nein, obwohl man ahnt, dass das nix gescheites wird.

Unter erneuten Geheule machte ich ein paar Brote. Die Mädchen aßen natürlich nichts und starrten nur auf´s Brot.  🙁

Nun war das Knöpfchen ziemlich drüber und kam nicht gut zur Ruhe. Sie geisterte zunächst noch autark gut 20 Minuten durchs Haus. Hundemüde. Aber wehe, man wollte mit ihr kuscheln. Is nich! Schließlich fand sie alleine den Weg in ihr Bett. Versteh mal einer die Zweijährigen.

 

 

 

 

2 Antworten auf „Zwei von drei Kindern sind krank…und der Trotz hält uns in Atem“

Vielen Dank. 😀 Der Grad meiner Müdigkeit nach der „Meisterleistung“ ließ sich heute morgen gut ablesen. Die Jüngste teilte mir mit, der Wecker habe geklingelt. Ich hab ihn nicht gehört! 😀

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