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Esst nie vom gelben Schnee!

Was man nicht ahnt, unser Wochenende hatte wieder was parat. Wir waren im Schnee und als ersten weisen Rat für unsere Kinder hatten wir die Sache mit dem gelben Schnee.

In Ermangelung an Schnee im Rheinland haben wir uns am Samstag kurz entschlossen nach dem Mittagessen ins Auto gesetzt und sind Richtung Eifel gefahren. Ich finde es verrückt, wie man da so stetig aber leicht bergauf fährt und es wird immer weißer. Dem Sohn entfleuchten Entzückensrufe beim Anblick der schneebedeckten Hügel und Felder. Irgendwo in einem kleinen Eifel-Örtchen hielten wir. Ein bisschen planlos vor lauter Schnee. Denn es hatte wieder begonnen zu schneien. Der Wind pfiff eisig. Nachdem alle Kinder winddicht verzurrt in ihrer Kluft waren, wanderten wir mit einem Schlitten einen schneebedeckten Feldweg hoch. Ein leichter Anstieg. Oben angekommen warfen wir die Kinder erstmal in ein paar dicke Schneewehen. Unberührtes dickes Weiß. Ich finde das ja super. Das war ein großer Spaß. Die Schneewehen waren so hoch, dass die Kinder halb versanken. Sie wühlten sich eine ganze Weile durch die Schneeberge. Das Sirenchen sehr versunken mit sich und dem Schnee beschäftigt. Der Sohn und das Knöpfchen mehr auf Entdeckertour. Eine Schneeballschlacht machten wir auch noch. Schließlich beklagte das Knöpfchen kalte Hände. Und ich übertreibe nicht, trotz dicker Schneehandschuhe waren ihre kleinen Händchen furchtbar kalt und rot. Das tat weh. Wir rodelten den leicht absteigenden Feldweg wieder runter zum Auto. Also die Kinder und ich. Der Mann passte einfach nicht mehr mit auf den Schlitten. Wir beschlossen in Anbetracht des immer zunehmender Schneegestöbers nach Hause zu fahren und noch einen zweiten Schlitten zu kaufen. Ich schlief übrigens im Auto ein. Ich!

Am nächsten Tag wollten wir richtig rodeln fahren.

Die Kinder schliefen nach ein paar Albernheiten ein. Jedenfalls bis 2 Uhr. Der Sohn weckte mich dann, wegen Bauchschmerzen. Die wurden immer doller und dann musste er zur Toilette. Mehrfach und eindeutig garnicht gut! Ich wurde immer wieder von ihm geweckt. Und meist, wenn ich gerade wieder richtig eingeschlafen war. Ich bin ja dann wie auf Autopilot. Ich funktioniere. Mann, war ich müde.
Morgens machte ich sofort Tee und verabreichte unser Zauberpulver. Dem Sohn ging es an sich gut. Die Kinder waren quietsch fidel. Nur ich selbst hatte auch etwas Bauchgrimmen.
Da bis Mittags keine weiteren Toilettengänge mehr nötig waren und eigentlich auch kein Inhalt mehr in dem kleinen Kinderbauch war, beschlossen wir dennoch nochmal in den Schnee zu fahren.
Die Sonne schien, naiv steuerten wir den Michelsberg in der Eifel an. Hahahahaha! Wegen einer äußerst angespannten Parkplatzsituation fuhren wir weiter, einfach in einen Wald.
Dort zogen wir die Kinder auf den Schlitten durch das wirklich wunderschöne Weiß. Wunderschön. Die Sonne, der Schnee, alles glitzerte. Die Stille, das leise Knirschen des Schnees unter den Schuhen UND: 2 heulende Mädchen! Sie stritten sich ernsthaft darüber, dass sie nicht genug Platz auf dem Schlitten hätten, auf dem wir am Vortag zu 4. gerodelt waren! Dann wollten sie laufen, dann wieder nicht. Wir kamen nicht weit. Der Sohn beklagte Bauchweh. Mich selbst zwickte es auch. Besinnlicher Winterzauber geht anders. Wir entschieden einen ansteigenden Weg hoch zu laufen und dann wieder runter zu rodeln. Ein langsames Rodeln, aber egal. An der einzigen etwas flotteren Stelle kam eine Truppe Leute mit Kindern getingelt und blieb sehenden Auges gut gelaunt und verteilt mitten auf dem breiten Weg stehen. Wir drosselten unsere bescheidene Abfahrt (Schrittgeschwindigkeit) und standen dann wartend rum. Die Herrschaften schafften es nicht mal ein bisschen Platz zu machen, damit wir aneinander vorbei laufen konnten. Ihre Schlitten standen Kreuz und Quer. Ich hoffe sie fahren so nicht Auto. 😀

Wir fuhren wieder Richtung Heimat und kamen an einem kleinen Anfängerrodelberg vorbei. Kurzentschlossen stiegen wir nochmal aus.

Unten am Hang war ein Spielplatz. Das Knöpfchen heulte, weil sie schaukeln wollte, aber die Handschuhe störten. Sie wollte auch nicht mit auf den Hügel klettern. Ich klemmte sie mir dann einfach unter den Arm. Ich WUSSTE, richtig rodeln würde ihr Spaß machen. Und ICH wollte wenigstens einmal einen Hügel runter sausen.
Und so war es. Die Mädels und ich sausten jubelnd den Hang hinunter! Dem Sirenchen stand die Freude ins Gesicht geschrieben. Hohohoooooo!, machte sie begeistert, als wir unten angekommen waren. Wir schafften eine zweite Fahrt. Der Sohn versuchte es alleine, bekam aber dann wieder furchtbare Bauchschmerzen.
Wir nahmen das zum Anlass fluchtartig das Feld zu räumen.
Ich sag nur: Gut, dass wir irgendwann wieder zu Hause waren! Rechtzeitig, möchte ich sagen.

Die Kinder und ich bekamen einfach gesalzenen Reis zum Abendbrot. Wenn man hungrig ist, schmeckt selbst sowas. Mein Bauch tat auch weh und ich war unfassbar müde.
Die Kinder und ich gingen gemeinsam um 19 Uhr 30 ins Bett! Da mir furchtbar kalt war, war ich äußerst dankbar von meinen Kinder warm gekuschelt zu werden. Darüber schlief ich ein. Ich glaube vor den Kindern.

Heute behalte ich die Kinder zu Hause. Sicher ist sicher. Mal sehen wie sich der Tag gestaltet. Ich für meinen Teil bin jedenfalls trotz, oder wegen? der 12 Stunden Schlaf nicht fit. Ich fühle mich belämmert. Die Kinder leider nicht. 😀 Ist ja klar.

2 Antworten auf „Esst nie vom gelben Schnee!“

Frau Confuß – da hätten wir uns am Samstag doch fast zufällig in der Eifel getroffen! Sehr erheiternd zu lesen, dass Eure Kinder ähnlich wie unsere knatschten und stritten…
Manchmal denkt man ja, dass nur die eigenen Kinder den ganzen Quatsch machen – und alle anderen brav die tolle Schneelandschaft loben, das Schlittenfahren bejubeln und einfach dankbar und gnädig mal mitmachen, so, wie man es sich vorstellt. Aber: Nix da! Uns erging es ganz ähnlich – mit Kindergejaulerei schon nach der 2.Abfahrt, in schönsten Schneelandschaften… machste nix. Musste mindestens noch 2 Jahre warten. Die Fingerchen schmerzten einfach zu sehr und das Weinen nahm lange kein Ende. Ich saß heute auch mit dem Muck zu Hause – sicher ist sicher… ich hoffe, dass es Euch allen schon wieder besser geht! Krank werden geht also auch ohne den gelben Schnee… :-().

Frau Lampenhügel,
ja manchmal ist der Wurm drin. Die romantischen Szenen im Kopf werden gnadenlos von Kindergemütern zerstört. 😀 Aber das erstaunt mich nicht mehr. Mit Kindern muss man alles nehmen wie es kommt. Auch die Wehwehchen und Krankheiten. Es scheinen heute aber wieder alle fit zu sein. Mal gucken. 😀

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