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...und was es sonst noch gibt

Ein Wochenende in Berlin rund um die Blogfamilia 2018

Eigentlich weiß ich nicht wo ich anfangen soll. In meinem Kopf dreht sich noch alles im Kreis und ein warmes Gefühl, fast ein bisschen wie verliebt, kribbelt in meinem Bauch. Es ist eine Mischung aus Glück, Euphorie und Aufgekratzheit. Ein Kopf voller Eindrücken, Gedanken, Ideen, unbedingt-machen-wollen und dringend-sagen-müssen. Ein wilder Mix aus Erlebtem der letzten Tage prallt auf den Alltag hier, der schonungslos beginnt, mit einer Nacht mit Ohrenschmerzen beim Sohn, mit einem Haushalt, der letzte Woche wegen meines Krankseins liegen geblieben ist und den ganzen Aufgaben, die da noch so warten. Außerdem gibt es ein sehr müdes Knöpfchen, welches pausenlos ganz dramatische Dinge feststellt und das laut neben mir beheult. Zum Beispiel, dass ihr Osternest leer ist (was es schon seit vielen Tagen so ist. Hat sie aber vergessen.)

Gleichzeitig sehe ich überall schon die Beiträge zur Blogfamilia der anderen Blogger. Bilder, Texte, liebe Worte…es sind so viele und ich komme nicht hinterher sie zu lesen.

Ich denke, was die meisten Blogfamilia Besucher eint, ist das unglaublich positive Gefühl was bleibt. Vielleicht lässt es sich auf die Leser, die selbst nicht bloggen übertragen. 

Ich versuche mal das Besondere dieser Veranstaltung mit wenigen Worten zusammen zu fassen: Es kommen die unterschiedlichsten Menschen zusammen, die ein paar entscheidende Gemeinsamkeiten haben:

Alle haben Kinder, beschäftigen sich mit dem großen Thema Familie und allem was damit zusammen hängt, alle teilen sich gerne mit (sonst würden sie nicht bloggen), das Bloggen selbst und seine schönen und nervigen Seiten und auch eine große Lust etwas zu geben. Und die, die in der Öffentlichkeit zurückhaltend und schüchtern sind, werden von den Forschen und Unerschrockenen an die Hand genommen. Und schon entstehen neue Netzwerke.

Ich möchte euch aber generell mit zu diesem Berlin-Wochenende mit nehmen, weil es insgesamt einfach zusammen gehört.

Ich starte mal mit meiner Anreise. (Ich bin übrigens ohne die Kinder gereist, was sich einfach auch für 3 Tage mal sehr gut anfühlt.)

Und weil ich par tout dieses Jahr kein preiswertes Zugticket ergattern konnte, musste ich mein ökologisches Gewissen mal hinten anstellen und nahm ein Flugzeug. Skandalöserweise war das deutlich günstiger! Selbst die Sparpreise wollten sich für das besagte Wochenende für mich nicht als annehmbar präsentieren. Daran könnte man auch mal ganz schnell etwas verbessern….liebe Deutsche Bahn!!!! 

Ich flog mit einer Propeller-Maschine, was mich dezent nervös machte. Seit ich Kinder habe, überkommt mich manchmal die Angst, es könne mir etwas passieren. So eine Art Mini-Panikatacken, die ich versuche mit gespielter Lässigkeit in Schach zu halten. Nach dem Motto: Wenn andere es mir nicht ansehen, dann merke ich es vielleicht selbst auch nicht mehr. Oder so. Versteht ihr? 

Was mich spontan beruhigte war die Tatsache, dass Gregor Gysi auch in den Flieger stieg. Den Herrn Gysi hätte ich übrigens gern mal gedrückt, weil ich kluge Menschen mag. Aber weil ich dachte, der findet das vielleicht doof von fremden und verstrahlt grinsenden Frauen einfach gedrückt zu werden und würde sich sehr wahrscheinlich eher über geistreiche Worte freuen, traute ich mich nicht. Das Geistreichteste, was ich in dem Moment nämlich zu sagen gehabt hätte wäre gewesen: „Danke, dass Sie auch im Flieger sitzen, jetzt habe ich das Gefühl, wir kommen auch wirklich sicher an.“ Damit hätte ich mich gewiss sofort disqualifiziert, weil ich fand den Gedanken selbst nicht logisch. Das zweite was ich hätte sagen können, wäre gewesen: „Darf ich mit ihnen ein Foto für Instagram machen?“ Was mir persönlich noch blöder vorkam, als der irrationale Sicherheitsgedanke. Also beließ ich es dabei mir das vorzustellen und werde wohl nie eine erfolgreiche Instagrammerin.        

Berlin empfing mich wie immer mit strahlendem Sonnenschein und ich traf mich mit meiner „Blogfamilia WG“. Kerstin von Tagaustagein und Laura von heuteistmusik, die schon einen schönen Beitrag zur Blogfamilia geschrieben hat. (Da hat sie auch schon aufgelistet, mit wem wir u.a. so gesprochen haben) Wenn man sich virtuell schon „kennt“ und mag, fragt man sich, wie das reale Treffen so wird. Für mich war es, als treffe ich zwei alte Bekannte wieder. Es war überhaupt nicht komisch oder fremd und es passte auf Anhieb super. Danke ihr beiden für dieses wunderbare Wochenende mit euch! Das würde auch als WG für länger klappen!!! Ich hab euch lieb! 

Laura und ich nahmen Kerstins Koffer mit zu unserem Apartment, weil Kerstin noch einen Termin hatte. Unser Vermieter war sehr nett, aber auch etwas verwirrt. Ursprünglich wären wir 4 gewesen, Nina von toddlerworldtour, die das Apartment gebucht hatte war leider verhindert, und ich erklärte, die Dritte sei in einem der Koffer. Aber er hat mir irgendwie nicht geglaubt. 😬

Nachdem Laura und ich uns im 19. Stock „unserer Luxus-Platte“ in Mitte (ein tolles Apartment, sauber, geräumig, nett gemacht und mit tollen Ausblick) sortiert hatten, brachen wir auf zum Blogfamilia-Konferenzhotel.

Es gab noch einiges zu tun und wir konnten uns nützlich machen. 

Da kann ich auch nur sagen: Was das Blogfamilia-Team (grossekoepfe, Ich bin dein Vater, Nieselpriem, herrpfarrfrau,  Familienbetrieb , die Rike Drust und die Stadtlandmama -Lisa, sowie  Guntermann GmbH) jedes Jahr auf die Beine stellt und das alles neben der Familie und dem Job, ist echt der Wahnsinn. Dafür muss ich auch nochmal Vielen vielen Dank sagen! Denn ohne euch hätten nicht so viele Leute ein so tolles Wochenende gehabt!

 

Abends war ich dann noch mit einer Freundin in Schöneberg verabredet, meiner alten Heimat. Abgesehen davon, dass die Zeit viel zu kurz war, ich es sehr genossen habe und wir auch noch in einer super Bar, die wir aus sehr vernünftigen Gründen viel zu früh wieder verließen (Ich fürchte, wir wären sonst hoffnungslos versackt), klappte die Absprache mit Kerstin und Laura  super und unkompliziert. Wir hatten nämlich nur einen Schlüssel und waren alle wo anders unterwegs. Das ist ja nicht immer so einfach dann.

Als ich an dem späten Abend unser super modernes Hochhaus betrat, begegnete mir im Foyer noch ein Orientale mittleren Alters in einem Outfit, welches mich schwer an Dittsche (Olli Dietrich) erinnerte. Wir fuhren gemeinsam mit dem Aufzug und als er ausstieg, klemmte er sich die Zeitung unter den Arm, blieb im Flur stehen und lud mich mit großer Geste und gebrochenem Deutsch zu einem Tee oder Kaffee ein. Ich kann nur ahnen, wie irritiert ich drein geblickt habe. „What?????“ und „Aaaaaah, Hilfe!“, dachte ich. „So aus einer 15 Sekunden Aufzugfahrt heraus, war ich auch noch nie eingeladen worden.“ Ich sagte dann  freundlich: „Nein, nein vielen Dank! Da oben warten Zwei auf mich!“  

Kerstin und Laura waren nämlich schon „zu Hause“ und wir quasselten noch eine ganze Weile und während die beiden irgendwann einschliefen, lag ich wach. 

Ich lag bequem, es war heimelig, ich war glücklich und sorglos, aber ich war emotional komplett aufgepeitscht. Und so tat ich das, was der Sohn manchmal macht: „wachschlafen“.  Ich lag da und lauschte in die Stille und ruhte meinen Körper aus. Ab 3 Uhr morgens beschloss ich nicht mehr auf die Uhr zu sehen und mich nicht über die Schlaflosigkeit zu ärgern. 

Die Voraussetzung am nächsten Tag viele Stunden mit klarem Verstand zu durchleben waren damit allerdings nicht die besten.

Unsere WG erwachte früh. Es war vor 7 Uhr, was sich als angenehm herausstellte, weil wir so noch ganz in Ruhe quatschen, viiiiil quatschen :-D, Kaffeetrinken und uns fertig machen konnten.

Der Blick aus unserem Apartment. Guten Morgen Berlin!

 

 

Stresslos aber aufgeregt marschierten wir die Friedrichstraße hoch zur Blogfamilia. 

Viele waren schon da. Einige kannte ich schon. Laura hat sie ja wie gesagt auch schon aufgezählt. Man begrüßt sich, freut sich, macht smalltalk, meldet sich an, trägt sich für die Workshops ein, orientiert sich erstmal und ist ein bisschen überfordert. Ich gebe zu, dass ich froh war Kerstin und Laura als eine Art Anker zu haben.

Und dann ist man schon mitten drin. Vom letzten Jahr kannte ich auch einige Gesichter ( darunter chaosandqueen,  kinderwärts,  momsfavoritsandmore Filea,  lieblingichbloggejetzt, sonneasonnenschein..sandkuchengeschichten..und so weiter und so fort  und   die Anker wurden mehr. 🙂 und einige wollte ich endlich mal treffen (z.B die zauberhafte Priska von mamalismus!, die mir auch so vertraut war)  und ich versuchte mit allen zu sprechen. Was natürlich nicht gelang. Es waren zu viele. Viele sprach ich viel zu kurz, wurde man doch vom Wogen der Vielen, den tollen Workshops und Vorträgen hin und her getragen. Einige Bloggerinnen und Blogger kannte ich noch gar nicht, was ich teilweise skandalös finde und wieder andere lernte ich persönlich endlich mal kennen. Ein Workshop zusammen mit mama-notes war zum Beispiel sehr erheiternd. Was für eine tolle Frau! Die MUSS man einfach lieb haben!

In meiner Begeisterung wollte ich auch immer alle miteinander bekannt machen, die ich schon kannte.

Etwas unangenehm war, dass mein Hirn aufgrund der extrem kurzen Nacht und der zusätzlichen fieberhaften Freude, gegen Nachmittag immer weniger rationalen Speicher parat hatte und ich Laura plötzlich Anna nannte und die echte Anna von kinderwärts als Namensvetterin vorstellte. Bin ich froh, dass die beiden mich ein bisschen kennen. Hier und da fiel ich, glaub ich, auch durch konfuses Gefasel auf. Ich hoffe sehr, dass sich niemand irgendwie von mir blöd angeqautscht fühlte. Denn wenn dem so wäre: Das war und ist nie meine Absicht. Ich fand alle ganz ganz toll! Bettie von Frühes Vogerl, Rike Drust, und Danielle und Katja von Gewünschtestes Wunschkind. Ihr seid alle so bemerkenswert Persönlichkeiten! 

Mein „Genickbruch“ war dann abends ein Bier, welches ich übermütig vor dem Abendessen getrunken hatte. Immerhin traute ich mich so aber unvermittelt, der Juramama mal meine ehrliche Bewunderung mitzuteilen. Da stand se plötzlich einfach neben mir am Foodtruck. Es gibt ja immer wieder Leute, da ist man so ehrfürchtig und traut sich sonst nicht.

Durch eine ungeschickte Formulierung ließ ich schließlich den Mann vom Foodtruck annehmen, ich hätte zu Hause einen Geldautomaten. Ich sag mal so: Wir hatten echt viel zu lachen, da alle zusammen vor dem Foodtruck. Und ich war zu meiner Beruhigung nicht die Einzige, die einen im Kahn hatte.

Komplett ergriffen war ich noch vom Nicole Staudinger. Bei ihrem Vortrag wollte ich weinen, klatschen und jubeln zugleich. Mensch, was für eine Frau! Was für eine Energie! Und ganz viele Scheiben zum Abschneiden! Lauft los und besorgt euch die Bücher und werdet Fan! Ich habe auch hier versäumt ein Insta-Selfie mit ihr zu machen. (Wie mit (fast) allen an diesem Tag.) Allerdings finde ich es eigentlich auch schöner, bewusst miteinander gesprochen zu haben, als nur ein kurzes Foto zu machen. Wie ihr also heraus lesen könnt, haben Nicole und ich gesprochen und gelacht und das ist viel mehr Wert für mich, als irgendein Foto. Eine großartige Frau, die ich z.B. auch noch nicht kannte. Welch Bereicherung! Danke Lisa von Stadtlandmama fürs quasi Vorstellen! 🙂 Es war so lustig und erfrischend mit euch!

Insgesamt gab es natürlich auch diverse Referenten, die viel zu sagen hatten und ich hoffe, ich habe keinen einzigen daraus gezogenen Gedanken davon vergessen in mein Notizbuch zu kritzeln.

Die Workshops  hätte ich fast alle besuchen wollen, aber da reicht die Zeit einfach nicht. Man schafft nur zwei am Tag. Und überhaupt schafft mein Kopf ohnehin nicht mehr an einem Tag. Maximales Input, sag ich da nur.

 

Aus sehr vernünftigen Gründen, bewegten Kerstin, Laura und ich uns zu einer sehr vernünftigen Zeit am Abend wieder in unsere WG-Unterkunft. Wir hatten ja auch untereinander genug zu bequatschen und um ehrlich zu sein….in dieser Nacht schlief ich wie ein Stein und auch sehr zeitig.

Kerstin musste am nächsten Morgen schon früh los, ein bisschen schade war das, aber ich genoss auch mit Laura noch die Ruhe so kinderlos in den Tag starten zu können. Gegen Mittag brachen wir unsere Zelte ab und unsere Wege trennten sich schon bald.

Ich war wieder allein. In dieser Stadt, die sowas wie meine Affaire ist. Eine Beziehung geht irgendwie nicht. Da der Flughafen Tegel ziemlich überlastet ist, sollte man dringend sehr rechtzeitig am Flughafen sein. Somit entschied ich mich gegen ein Mittagessen am Winterfeldplatz, sondern arbeitet mich von Mitte aus zu Fuß gemütlich Richtung Hbf, wo ich zum einen eine Quelle (der Obstthresen) für einen super Griespudding (ich liebe Griespudding) mit frischem Obst ansteuern und zum anderen den TXL-Bus nehmen wollte.

Auf einer Wiese im Schatten eines Fliederbuches machte ich noch eine besinnliche Pause und versuchte das Wochenende gedanklich zu sortieren, um mich dann durch die unsäglichen Touristenströme zu quälen. Das ist schon anstrengend. 

Noch anstrengender war allerdings, dass mein Flieger Verspätung haben würde. Und dann hängt man da bei dem schönsten Wetter mit den vielen unlustigen Reisenden am Flughafen rum. 🙁 Da hätte ich auch auf dem Winterfeldplatz essen gehen können. So war es unruhig und ungemütlich. Meine zaghaft sortierten Gedanken wurden erneut durcheinander geschüttelt und konnten sich nicht setzen. Ich allerdings auch nicht. Es war ätzend voll und insgesamt verzögerte sich alles immer weiter nach hinten.

Zu meinem Vergnügen allerdings reiste Leonie von Minimenschlein mit dem gleichen Flieger wieder nach Hause. (Hin saßen wir auch im gleichen Flugzeug, aber kannten uns noch nicht.) Wir fanden uns am Gate, setzten uns an der nächsten Ladestation zusammen, um die Smartphones zu laden und quatschten. Die Zeit ging dann angenehm schnell vorbei. Und ich kann euch nur ans Herz legen, mal auf Leonies Blog vorbei zu schauen! Sie ist letzten November nach Kambodscha gereist, um sich für die Kinder dort einzusetzen!  https://www.minimenschlein.de/kambodscha/  Und hat dafür auf der Blogfamilia zurecht auch einen Preis bekommen. Schaut unbedingt einmal herein!

 

Statt, wie geplant um 17:55 aus dem Flieger zu steigen, stand ich schließlich um 19: 21 am Gepäckband und wartete genervt auf mein Handgepäck, welches ich zwar kostenlos, aber nerviger Weise aufgeben sollte.

Ich war sehr froh, weder übernächtig, noch mit einem Kater diesen Tag bestreiten zu müssen. So konnte ich zu Hause noch halbwegs frisch beisammen meine Kinder begrüßen. Die hätten mich normalerweise am Flughafen abgeholt, aber da sich alles auf unbestimmte Zeit verzögerte, hatte ich darauf bestanden, dass sie zu Hause auf mich warten sollten. Ich nahm mir ein Taxi.

Und nun ist Montag und ich bin überhaupt noch nicht angekommen. Ich bin noch nicht sortiert. Dennoch hat es geholfen schon mal grob alles aufzuschreiben.

Und wenn ich wen vergessen habe zu erwähnen….ist nicht extra.

 

Wer mehr Hintergründe  über die Blogfamilia und die tollen Sponsoren wissen möchte, folgt einfach dem Link: blogfamilia

 

 

 

 

3 Antworten auf „Ein Wochenende in Berlin rund um die Blogfamilia 2018“

Jaaaa, ich erinnere mich an dich. Wir haben echt nur kurz Hallo gesagt. Es waren einfach zu viele Leute…:-D Nächstes Jahr sprechen wir richtig miteinander. 😉

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