Samstag
Nach einem etwas chaotischen Frühstück kleiden die Damen des Hauses sich eigenwillig. Das Knöpfchen hält sich die ganze Zeit einen gelben Strohhalm an die Stirn und ist ein goldenes Feuereinhorn. Dazu hat das Sirenchen Michael Jacksons Off the Wall aufgelegt.
Während der Sohn und das Sirenchen tatsächlich friedlich im Kinderzimmer verschwunden sind (für 30 Minuten) , kommt das Knöpfchen alle Nase lang gelaufen und bringt mir „Geburtstagsgeschenke“, die in einer Wollsocke eingepackt sind. 🙂
Es lässt nicht lange auf sich warten und eine Verwüstung aller Räumlichkeiten setzt ein. Die Kinder streiten, malen, werfen dann alles einfach auf den Esstisch und insgesamt wird es sehr unruhig. Es ist wieder diese typische Samstagssituation. Der Sohn will das Haus nicht verlassen. Ich habe an sich auch genug zu tun und die Mädchen würden gerne das Haus verlassen. Das Planschbecken allein kann nicht locken. mmmmh
In meiner „Not“ locke ich den Sohn zur Eisdiele und so geleiten mich wenigsten alle nach einem Eis noch flott zum Supermarkt und haben sich ein wenig die Beine vertreten. Ich vergesse jedoch die Hälfte, weil mit 3 nöligen und etwas irren Kindern Einkaufen gehen ist immer eine ungünstige Sache.
Nachdem ich gefühlt zig Streitereien ertragen und geschlichtet und umkorrigierbare Schäden im Haus verhindert habe, setzt endlich so etwas wie Frieden ein. Die Großen sind nun doch im Planschbecken und helfen sogar mit es nach und nach leer zu gießen. Die Pflanzen haben Durst. Das Knöpfchen beerdigt vor dem Haus auf dem Bürgersteig eine tote Hummel und hat ihr sogar Blumen als Nahrung hingelegt. Falls sie doch aufwacht. Ich sammele derweil zig Zigarettenstummel ein, die leider viel zu viel in dieser Straße durch die Vorgärten fliegen.
Abends sind hier alle müde. Auch der Kater auf seinem neuen Lieblingsplatz will nicht mehr raus.
Sonntag
Ich erwache von den Worten: „Komm, lass uns wieder telefonieren.“ Die Kinder greifen zu ihren Telefonen.
Ich frage: „Wann habt ihr die denn gebaut?“
„Na, diese Nacht, Mama.“
„Aha.“ 😀
Bald darauf bauen sie noch andere Sachen. Morgens sind sie meistens erstmal friedlich und kreativ.
Beim Frühstück entdecken wir, dass der Kater im Garten eine Maus gefangen hat. Eine kurze Inspektion ergibt, dass sie schon fies verletzt ist. Also überlasse ich dem Kater die Maus und erkläre den Kindern, dass niemand die Maus mehr retten kann und dass der Kater nunmal ein Raubtier ist. Es ist natürlicher, wenn er eine Maus frisst, als von uns Dosenfutter zu bekommen. Die Drei drücken sich die Nase an der Scheibe platt, während der Kater die Maus tatsächlich frisst. Im Radio läuft ironischer Weise: „C´est la vie.“
Bald darauf bereitet das Sirenchen mir einen zweiten Kaffee. Dazu trägt sie einen Glitzerüberwurf und hat wieder ihre aktuelle Lieblingsmusik aufgelegt.
Später befüllen wir das Planschbecken neu und der Mann spielt mit den Kindern Karten. Ich verkrümle mich mal in Ruhe ins Bad.
Ich bereite schließlich Salate für den Nachmittag zu. Wir erwarten liebe Gäste und freuen uns schon. Der Mann übernimmt das Grillgut und die Kartoffeln.
Die Kinder warten ungeduldig und zählen die Minuten.
Und dann wird gegessen, geplanscht und gespielt.
Wir zählen 6 Kinder in unserem Garten und es ist so schön und entspannt, dass ich keine weiteren Bilder mehr mache. Alle Geräte liegen ihrgendwo stumm im Haus und wir plaudern und lachen und genießen den Sommersonntag.
Mehr WIBs gibt’s bei Susanne von Geborgen Wachsen