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...und was es sonst noch gibt

#WIB Wochenende in Bildern 15./16. Dezember

Ein kinderloses Wochenende in Brüssel

 

Zu unseren 40sten Geburtstagen hatte ich mir mit meiner längsten Freundin gegenseitig eine Wochenendtour geschenkt. Immerhin haben wir es ein Jahr später geschafft einen günstigen Termin zu finden und einen Trip auszuwählen.

Es verschlug uns nach Brüssel.

Aufbruch am frühen Morgen. Leichtes Gepäck an warmer und bequemer Kleidung.

Mit dem Bus ging es pünktlich zum Hbf in Köln. Dort kam auch mega pünktlich unser ICE. Was es besonders zu betonen gilt. Der Zug sollte jedoch sehr voll sein, aber das Glück bescherte uns doch tatsächlich noch zwei Plätze, auf denen wir unser Frühstück zelebrieren konnten.

Frühstück im Zug mit allem was das Herz begehrt.

Wir trafen ebenso pünktlich im beinahe sonnigen Brüssel ein und fanden super einfach unseren Weg zum Hotel. Dort konnte man ab 15 Uhr einchecken. Ich scherzte noch: Vielleicht ist unser Zimmer ja früher fertig! Und siehe da. Wir durften uns tatsächlich sofort einrichten. Es war gerade Mittag.

Unser wirklich angenehm gestaltetes Zimmer. Es war ein barrierefreies Zimmer mit viel Platz und riesen Bad und Sitz in der Dusche. Wir mussten sehr lachen. Reisen mit 40plus….:-D Bekommt man das dann immer extra so zugewiesen?

Nach einer kleinen Erfrischeungspause machten wir uns sofort zu Fuß auf den Weg durch die schöne, aber  nur 1 Grad kalte Stadt.

La Grand Place im touristischen Zentrum von Brüssel im dezenten Sonnenschein mit großer Tanne.

Durch die Touristenströme und schönen Häusergassen hindurch arbeiteten wir uns weiter auf den Mont des Arts, von dem man einen ganz netten Blick über die Stadt hat.

 

Hier „Oben“ wurde es etwas ruhiger hinsichtlich der Besucher.

Vom Mont des Arts, der einige Museen im Angebot hat, die wir aber bei dem tollen Wetter vernachlässigten, arbeiteten wir uns weiter Richtung Quartier des  Marolles. Hier gefiel es mir sofort. Überall Kunst, Vintage, kleine Läden, kreative Menschen….

Ein Gässchen im Quartiers des Marolles.

 

Da uns allerdings zunehmend kälter wurde, wollten wir irgendwie einkehren. Kennt ihr das? Man hat eine konkrete Vorstellung davon wie man einkehren möchte und dann findet sich irgendwie partout nicht genau das? So irrten wir ein wenig umher und landeten in einem Laden, dessen Namen ich vergessen habe. Aber es gab den saftigsten und besten trockenen Kuchen, den wir je gegessen haben!

Der beste trockene Kuchen, der gar nicht trocken war.

Ein bisschen konfus machte mich ja die Sache mit der Sprache in Brüssel. Flämisch hört man zwar selten. Am besten gefiel mit das Schild am Eingang des Hotels. Abends musste man nach einer bestimmten Uhrzeit schellen. Auf dem Schild stand „bellen“. (Das ist ja ein bisschen mein Humor.) Überwiegend spricht man Französisch, und Englisch konnten fast alle. Ich kann irgendwie nichts von allen drei Sprachen besonders gut. Und wenn dann auf der Speisekarte Cake des Pommes steht….dann weiß ich auch nicht wie ich bestellen muss. Ich bestellte also in einem wirren Kauderwelsch. Man verstand mich zum Glück trotz Sprachkonfusion. „Je voudrais a Cake…. ääääh… des Pommes and a Cake du Citron and …ääääh….two Hot Schokolade….ääääh..Choco….äääh….please…oder so…“

Das Ambiente in dem wir speisten.

 

Nachdem wir aufgewärmt und gestärkt waren, schlängelten wir uns durch die Gässchen wieder Berg ab Richtung Zentrum. Nicht ohne unsere Blicke überall hin schweifen zu lassen.

Gässchen mit Comic bemalter Hauswand. Allgegenwärtig in Brüssel.

Nachdem wir noch einen Weihnachtsmarkt kreuzten war uns schon wieder kalt und wir huschten in ein kleines Café, welches sich zufällig als ein in mehreren Reiseblogs empfohlenes Lokal entpuppte. Das Peck 47. Ich gestehe, dass die Räumlichkeiten niedlich und einladend sind, allerdings scheint der Laden sehr beliebt bei hippen jungen Leuten. Somit wartet zumeist eine kleine Schlange vor der Türe auf freie Plätze und glotzt ungeduldig durch die Scheiben. Auch ging ständig die Tür auf uns zu und ließ die Insassen erschaudern ob der frischen Brise. Es war, wie gesagt, ziemlich kalt draußen.

Ein zwar schmackhaftes Warmgetränk, aber der hippste Laden lohnt sich nicht, wenn Mundraub mit Blicken stattfindet und man ständig im Durchzug sitzt. Zum Glück dunkelte es dann auch schon und wir gingen zum Grand Place, der abends ein Lichtspektakel bietet.

Ohne Lichtspektakel am schönsten. Der Baum müsste für mich auch nicht blau sein. Aber gut. Das ist Geschmacksache. Man ahnt wie voll es war. Wir hielten und am Rand und entschwanden auch zügig wieder aus dem Gedränge. Da stehen wir beide nicht so drauf.

 

 

Stattdessen flanierten wir zu einem Weihnachtsmarkt mit Riesenrad und gönnten uns eine Runde. So ganz behagt mir Höhe nicht und mein Lächeln kommt etwas steif daher. Der Blick war allerdings ganz wunderbar!

Danach irrten wir ein wenig umher, um ein Lokal zum Aufwärmen und Speisen zu finden. Wir endeten in einem einfachen Brauhaus. Aber das passte gut und wir aßen uns zufrieden satt. Ich würde  nun gerne erzählen, dass wir noch ein kesses Nachtleben verlebt haben, aber es zog und beide in unser heimeliges Zimmer mit dem bequemen Bett zurück. Kaum lagen wir um 20:15 in unseren Schlafanzügen eingekuschelt, satt und zufrieden in den Kissen, regnete es draußen in Strömen los. Ach, war das gemütlich! Und wir hatten endlich Zeit in Ruhe zu quatschen ohne eine Flut an Eindrücken um uns herum..

Wir genossen es beide sehr! Ich liebe Hotelbetten! Ernsthaft!

Und so als Mama von Dreien kann ich gar nicht sagen, wie geruhsam diese Nacht war. Wir erhoben uns erst gegen 9 Uhr morgens aus den Kissen zum Frühstück und nach dem Frühstück streckten wir uns nochmals aus. Draußen war es sehr grau und nicht so einladend.

 

Gegen Mittag brachen wir aber wieder auf und zogen zum Flohmarkt im Quartier des Marolles.

Eine Schatztruhe, wenn ihr mich fragt. Allerdings schwer in nordafrikanischer Hand. Man muss handeln können. 😉

Der Platz ist zudem umgeben von einigen unglaublich tollen Vintage Läden. Ich bin sehr begeistert vom Angebot! Man darf leider in den besonders tollen Läden nicht fotografieren.

Als bald straucheln wir wieder etwas verfroren und trotz sehr guter Nachtruhe müde durch die Gassen und landen in einem Café mit sehr lauter Musik und ich bestelle sehr versiert Butter.

„Voules vous manger?“

„No, merci! No, ääääh… quelque chose a buerre!“…..tröt….ich habe Butter gesagt, ich Trollo.

„A boire“ korrigiert mich die  freundlich lachende Bedienung.

„Yes! Merci!“ antworte ich und bestelle eigentlich zwei Latte Macchiato. Dachte ich. Aber es kam eine sehr geschrumpfte, dafür aber extrem leckere Version davon. Irgendwas war schief gelaufen. Egal. Es ist zu laut in dem Laden. Wir brechen bald wieder auf und kommen an weiteren bemalten Häusern vorbei.

Und an besonderen Bäumen….

Brüssel ist toll! Und es ist nur ein Bruchteil von dem was wir gesehen haben hier auf diesen Bildern. Ich finde ja, man muss eine Stadt fühlen. Man muss selbst durchwandern und Gerüche, Geräusche, Licht und Sprache wahrnehmen.

Auf die Faust genehmigen wir uns noch ein Sandwich und steuern aus Zeitgründen das Hotel an, um unser Gepäck einzusammeln.

Von dort laufen wir zum Gare du Nord. Jedoch schießen wir aus Versehen beim Plappern übers Ziel hinaus, verpassen eine Abzweigung und landen mitten Im Rotlichtmillieu. Die Damen in den Fenstern haben wir nicht fotografiert. 😉

Flux zurück Marsch Marsch und zum überaus fiesen und ungastlichen Gare du Nord.

Unser Zug kommt aber auch heute pünktlich und wir ergattern auch in diesem sehr vollen Zug zwei Plätze im Kleinkindabteil. Erst ab Aachen war reserviert. Unser gewohntes Picknick machten wir auch hier.

 

 

Die Freude über unsere Plätze hielt aber nicht lange.

Eine Schaffnerin trat kurz vor Lüttich an uns heran und bat uns das Abteil für eine Familie frei zugeben, deren Kind sich ständig übergab.

Wir räumten pronto die Plätze und wurden von dem ultra intensiven säuerlichen Geruch in Richtung Speisewagen getrieben. Die arme Zugbegleiterin musste auch schon fast würgen und meinte, wir dürften auch in der ersten Klasse Platz nehmen. Mir tat die Familie und das Kind ziemlich leid. Und die Leute in dem Großraumabteil. Wir sind ja sozusagen mega entspannt um diese Unannehmlichkeit herum gekommen.

Nachdem wir uns etwas gesammelt  und auch den Geruch nicht mehr in der Nase hatten, tranken wir einen heißen Kakao und blieben bis Köln im Speisewagen sitzen.

 

In Köln kamen wir pünktlich am Bus an und auch planmäßig wieder zu Hause.

 

Mehr Wochenenden in Bildern finder ihr ab sofort übrigens bei grosseköpfe!

 

Eine Antwort auf „#WIB Wochenende in Bildern 15./16. Dezember“

Das freut mich, dass Ihr so ein schönes Wochenende in Brüssel hattet. Ich mochte die Stadt auch sehr gern, als ich 1993 auf Fahrradtour mit einer Freundin ein paar Stunden und die Nacht dort verbracht haben. Jetzt hast du wieder Energie getankt, um die anstrengenden Tage besser durchzustehen.

LG, Annett

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