Die letzte Woche raste an mir vorbei.
Sie war geprägt durch Kindergeburtstage, Kinderzimmerbaustellenarbeiten, schwangerschaftsbedingter Lahmheit und Müdeigkeit, der Projektwoche in der Schule und stürzenden Kindern.
Am letzten Samstag stürzte ja der Sohn und kam mit einer glimpflichen Prellung davon.
Dann startete die Projektwoche in der Schule und die Kinder waren deswegen ganz schön durch den Wind. Sie waren in Gruppen von Erst- bis Viertklässlern eingeteilt und durchwanderten jeden Tag ein anderes Themenfeld und immer in einem anderen Raum mit einer anderen Lehrerin.
Ich weiß nicht, wie die anderen Erst- und Zweitklässler zurecht kamen. Meine beiden Kinder fanden die Themen zwar toll, aber dass sie nicht in ihrer gewohnten Lerngruppe, Lernumgebung UND nicht mit der Klassenlehrerin zusammen waren, stresste sie enorm.
Der Sohn zog sich nach der Schule gerne alleine ins Kinderzimmer zurück und wollte dort auch alleine sein. Das wiederum stieß den Mädchen bitter auf, die dann maulig reagierten. Ich musste sie vertrösten, dass sie ganz ganz bald wirklich eigene Zimmer haben. Wir nähern uns dem bezugsfertigen Zustand der Räume. Was auch meinen Nerven zu Gute kommt. Denn überall im Haus herrscht deswegen Chaos.
Montag
Das Sirenchen fiel schon Montags durch eine schwierige Laune auf, was ich zunächst nicht mit der Projektwoche in Verbindung brachte.
Dienstag
Dienstags rastete sie beim Mittagessen aus und war nachmittags überaus schwierig, als ich mit ihr und dem Knöpfchen basteln wollte. Es war ein Horrornachmittag, der mich nochmal an meine Grenze der Geduld brachte.
Mittwoch
Mittwochs Mittags wieder ein kreischendes Sirenchen. Und da erst, dämmerte mir dummen Mama, dass die Projektwoche viel anstrengender für sie war, als gedacht. Ich sagte ihr auf den Kopf zu, sie sei bestimmt sehr angestrengt von der Projektwoche, da alles so anders liefe. Andere Kinder, andere Erwachsene andere Abläufe……und da fing sie bitterlich an zu weinen und meinte, sie wolle wieder in der Klasse Unterricht haben.
Nachmittags feierte das Knöpfchen Kindergeburtstag. Der lief gut, war aber für mich sehr anstrenget, weil die fröhliche Schar so aufgekratzt war und ich so schlapp am dem Tag.
Donnerstag
Donnerstags half ich morgens in der Schule mit. Allerdings war ich auch nicht in der Gruppe vom Sirenchen eingeteilt. Was etwas schade war.
Ich hatte allerdings früher wieder frei, als die Kinder. Zu Hause werkelte an diesem Tag schon meine Mama. Vor allem wenn ich schwanger bin, schwingt sie hin und wieder den Putzlappen in unserem Haus. Ich bin sehr dankbar, denn vor allem in den letzten Wochen komme ich nicht hinterher und wollte dann die Zeit selbst auch noch für ein paar Dinge nutzen. Doch dann erreichte mich ein Anruf aus der Schule. Das Sirenchen sei nach der zweiten Pause nicht wieder in der Gruppe angekommen und andere Kinder hatten gesagt, sie sei nach Hause gegangen. Ob sie schon zu Hause angekommen sei.
War sie nicht. Jedoch war ich nicht in Sorge.
Ich vermutete, dass das Sirenchen noch auf dem Schulhof (in dem Wissen, sie hat mit dem Bruder zeitgleich Schule aus) auf ihn gewartete hat. Der Bruder war aber logischerweise nach der zweiten Pause nochmal in die letzte Stunde gegangen und deshalb nicht am Treffpunkt erschienen. Somit würde das Sirenchen entweder eine Stunde auf ihn warten, oder bald alleine erscheinen.
So war es dann auch. Sie klingelte schließlich und wirkte etwas verwirrt.
Ich sagte: „Du bist ein bisschen früh!“
„Ja, Mama, aber ich habe soooo lange auf meinen Bruder gewartete, aber der kam nicht. Da bin ich irgendwann gegangen!“
„Ja, weil du bist aus versehen zu früh gegangen. Du hättest noch eine Stunde Unterricht gehabt. Deshalb war auch dein Bruder noch nicht am Treffpunkt.“
Da fing sie wieder bitterlich an zu weinen. Ich tröstete sie. Sie sagte, sie sei ganz durcheinander von der Projektwoche. Und ich habe sie verstanden.
Ich überließ eine weitere Trösterunde der Oma und radelte nochmal zur Schule, um den Sohn einzusammeln. DER hatte nämlich dann wirklich regulär Schluss und würde auf das Sirenchen warten. Aber natürlich auch vergebens. Und er würde sich Sorgen machen. Das hatten wir schonmal bei einem Absprachemissverständnis. Also holte ich ihn ab, damit er nicht auch komplett aufgelöst wäre.
Den Nachmittag verbrachten wir dann zu Hause im Garten in der Sonne. Einfach mal „runter fahren“ von der ganzen Aufregung.
Freitag
Freitags vormittags wollte ich um 9 Uhr die letzte kleine Fummelsarbeit im Flur zu den neuen Kinderzimmern erledigen, damit ab 10 Uhr der Mann und mein Vater den Fußboden komplett fertig verlegen könnten. Es verzögerte sich ALLES. Mein Plan spätestens um 10.30 wieder den üblichen häuslichen Dingen nachgehen zu können und einzukaufen, verpuffte. (Immerhin schaffte ich noch die Verlosung der kleinen Omi online zu stellen.)
Zu viele Köche verderben manchmal den Brei und es wurde final nochmal was diskutiert, was am Ende doch so gemacht wurde, wie von Anfang an gedacht. Ich war etwas verstimmt, wegen dieser Verzögerung. Weil ich meinen Kram nicht geschafft hatte und weil ich verdammt noch mal endlich keine Baustelle mehr im Haus haben möchte!
Wir nähern uns aber einem schönen Ergebnis.
Nachmittags hatte ich das Knöpfchen dann bei einer Kindergartenmama untergebracht, die mit ihren Kindern und dem Knöpfchen zum Kinderturnen ging. Ich musste nämlich beim Abschlussfest und der Präsentation in der Schule helfen. Von 14 bis 16 Uhr backte und verkaufte ich Waffeln.
Gegen 16.20 fand ich mich dann an der Turnhalle vom Kinderturnen ein. Dort erwartete mich ein weinendes Knöpfchen und eine besorgte Mama. Das Knöpfchen war frisch und unglücklich auf ihren Arm gestürzt und hatte Schmerzen. Sie schien etwas geschockt und war sehr müde und wollte unbedingt nach Hause. Da man so an dem Arm nichts Auffälliges sehen konnte, entschied ich diesem Wunsch nach zu kommen und nicht direkt ins nahegelegende Krankenhaus zu fahren. Ein aufgelöstes Kind ist in der Regel nicht kooperativ, wenn es um Wartezeiten und Untersuchungen geht. Und ein Notfall war es ja nun auch nicht.
Zu Hause beruhigte sich das Knöpfchen recht schnell und wollte ins Bett. Gegen 22 Uhr klagte sie aber über Schmerzen im Arm und bekam von mir Nurofen. Sie schlief dann gut, aber ich nicht. Die halbe Nacht überlegte ich, in welches Krankenhaus wir am nächsten Morgen fahren würden. Bzw wenn das nahegelegene Krankenhaus keinen passenden Arzt im Dienst hatte. Ich wusste, ich hätte drei Kinder und das Lastenrad, um von A nach B zu kommen. Der Mann musste arbeiten. Ob ich mir ein Auto organisieren müsste etc pp. Kreisende Gedanken in der Nacht. Vielleicht wäre es am nächsten Morgen auch alles gar nicht mehr so schlimm.
Samstag
Am nächsten Morgen tat der Arm aber immer noch weh und das Knöpfchen nahm eine Schonhaltung ein. Sie weigerte sich aber zum Arzt zu gehen. Wir redeten alle auf sie ein und brachten gute Argumente, warum das besser sei, mal alles kontrollieren zu lassen.
Als der Sohn mehrfach erklär hatte, dass Röntgen nicht weh tut, sogar das Geräusch vom Röntgenapparat nachmachte und ich versicherte, der Arm täte weniger weh, wenn dann ein Verband oder Gips drum sei, willigte sie ein.
Wir hatten Glück. Das naheliegende Krankenhaus hatte einen passenden Arzt zugegen und tatsächlich waren Speiche und Elle des linken Armes gebrochen. Da der Bruch sehr mittig im Arm liegt, musste nicht nur das Handgelenk, sondern auch der Ellenbogen stillgelegt werden. Nun trägt sie eine Gipsschiene. Es hieß dann, wir sollten am nächsten Morgen nochmal zur Gipskontrolle kommen und in einer Woche solle ein Orthopäde nochmal röntgen und drauf schauen. 6 Wochen Gips seien angezeigt.
Oh weia.
Sonntag
Sonntag morgen radelte ich dann mit dem Knöpfchen zur Gipskontrolle. Der wurde tatsächlich nochmal etwas lockerer gewickelt und eine nun andere diensthabende Ärztin sah sich nochmals die Röntgenbilder an. Ich muss gestehen, dass sie auf mich kompetenter wirkte. Sie meinte, drei Wochen Gips und dann könne sogar „nur“ der Kinderarzt nochmal kontrollieren. Kein wiederholtes Röntgen oder gar Orthopäden vorstellig werden.
Das klang schon weniger aufwendig und deckt sich auch mit sämtlichen Informationen hinsichtlich der Behandlung kindlicher und vor allem unkomplizierter Armbrüche.
Ich denke, ich werde tatsächlich in 3 Wochen unserem Kinderarzt vorstellig mit dem Knöpfchen und dann sehen wir weiter. Es sei denn es ergeben sich zwischenzeitlich noch irgendwelche denkwürdigen Dinge.
Und nun startet eine neue Woche. Mal sehen was die so bringt.
3 Antworten auf „Huiiii, also die letzte Woche…..“
Liebe Beatrice,
Du schreibst immer so toll – ich lese furchtbar gerne Deinen Blog und folge Dir auf Instgramm.
Ich bin genau das Gegenteil. Single ohne Kind 🙂 Ich könnte mir gar nicht vorstellen, das alles
zu wuppen was Du alles machst. Bin gespannt auf viele neue Geschichten und Erlebnisse.
Ich schicke ganz liebe Grüsse aus Stuttgart.
Heike
P.S: Was ist denn das für ein Boden den Ihr da im neuen Kinderzimmer verlegt? Sieht sooooo
schön aus. LG
Liebe Heike,
ich freue mich sehr, dass es dir hier gefällt. 🙂
Der Boden ist ein geöltes Eichenparkett.
Und weil ich gerade etwas lahm bin, nur einen kurzen aber herzlichen Gruß!
Vielen lieben Dank 🙂