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...und was es sonst noch gibt

Der neue Alltag zu Sechst

Alltag, was ist das mit einem Baby? 😀 

Ein Entwicklungssprung jagt den nÀchsten und das bestimmt ein klitze kleines bisschen den Ablauf.

Aber es wĂ€re unfair zu sagen, das Baby wĂŒrfele alles durcheinander. Im Großen und Ganzen lĂ€uft es nĂ€mlich ganz gut. Es gibt natĂŒrlich gute und weniger gute Tage und Momente in denen ich mal kurz weglaufen möchte, aber seien wir ehrlich, die hatte ich mit 3 Kindern auch. Insgesamt ĂŒberwiegt das GlĂŒck ĂŒber diese wunderbaren 4 Kinder. Zum Beispiel wenn die drei Großen dem Baby gemeinsam etwas vorsingen. Der Mann und ich möchten jedes Mal gemeinsam vor RĂŒhrung zusammen brechen. 

An weniger guten Tagen lĂ€sst mir das Baby ĂŒberhaupt keinen Raum, um irgend etwas von meiner to do Liste zu machen. Dann ist Daueraufmerksamkeit und viel Stillen gefragt. Oder ich selbst habe auch mal einen DurchhĂ€ngen und SchwĂ€chel etwas mit wenig Elan durch meinen Alltag. Vornehmlich nach den besonders fordernden Phasen oder gar schlechten NĂ€chten. Einmal ereilte mich sogar ein Milchstau und ich fĂŒhlte mich einen kompletten Tag richtig krank.

Das Baby ist zudem ein KĂ€nguru und wohnt am liebsten, mit wenigen Ausnahmen, auf mir oder direkt neben mir. Das ist einerseits sehr rĂŒhrend, andererseits aber auch körperlich fĂŒr mich anstrengend. Ich finde nicht, dass sich alles im Haushalt gut machen lĂ€sst mit Baby in der Trage. Man merkt so auch erstmal wie oft man sich am Tag bĂŒckt. Vor allem wenn man einen 6 Kilo Rucksack vor dem Bauch trĂ€gt.

Ich kann und will nicht immer die Kinder zu allen Aufgaben hinzuziehen. Sie machen das alles nĂ€mlich schon unglaublich gut und sind wirklich die meiste Zeit sehr hilfsbereit und fĂŒrsorglich. Sie können sich sogar selbst einfache Mahlzeiten zubereiten, wenn ich gerade wegen der Stillerei nicht kann. Dazu gehören Spiegeleier, WĂŒrstchen, Salat, Nudeln, Kartoffeln und natĂŒrlich Brote und Obstteller. Zum GlĂŒck machen sie das schon mal ganz gerne und erkennen auch, wenn ich es gerade wirklich nicht kann.

Nichts was ein paar Tage klappt, klappt auf Dauer mit einem Baby. Aber das wird ja mit zunehmendem Alter besser.

Seit Kurzem kann ich das Baby-MĂ€dchen immer öfter am Tag mal ins Bett legen fĂŒr ein kurzes SchlĂ€fchen. Und vormittags ist es fast schon eine Routine eine Runde mit dem Kinderwagen zu spazieren. Sie blickt dann knapp 30 Minuten in den Himmel und die BĂ€ume und schafft es dann fast 30 Minuten zu schlafen. Mal sehen, wie lange das so klappt. Es ist tatsĂ€chlich ein ganz feines ErspĂŒren der Dinge, die möglich sind.

Ich fahre zum Beispiel mit dem Baby in der Trage auch mit meinem Lastenfahrrad. Ein hysterisch schreiendes Baby im MaxiCosi lĂ€sst mich nĂ€mlich nicht sicher durch den Straßenverkehr kommen, weil mich das unfassbar nervös macht. Und ohne Fahrrad wĂ€re ich aufgeschmissen. Die drei großen Kinder können einfach noch nicht alle Strecken alleine schaffen und die Zeitfenster des Alltags sind oft zu knapp, um alles zu Fuß zu erledigen.

Immer wieder werde ich gefragt, ob das nicht gefĂ€hrlich sei, Fahrradfahren mit Baby in der Trage. Nun, ich muss gestehen, dass ich manchmal mehr Angst habe die Treppe mit dem Baby auf dem Arm runter zu stĂŒrzen. Ehrlich. 

Ich fahre sehr defensiv und möglichst verkehrsarme Strecken. Was hier im Ort auch super möglich ist. Es gibt viele Wege, die autofrei sind. Und Autofahrer erlebe ich als sehr rĂŒcksichtsvoll mir gegenĂŒber. Und das Lastenfahrrad kippt so einfach auch nicht um.

Letzten Samstags allerdings gab es eine Premiere. Da fuhr das Baby schlafend im Maxicose im Lastenrad mit. Jipii! 

Ich probiere beharrlich weiter aus, was alles möglich ist. 

 

Nachtruhe

Was die Nachtruhe angeht haben wir GlĂŒck. Es gibt natĂŒrlich immer die verhexten NĂ€chte, nach denen ich gerĂ€dert und mit deutlich zu wenig Schlaf aufstehen muss. Dann torkele ich nahezu unzurechnungsfĂ€hig durch den Tag.

Das Baby stillt circa um 20 Uhr und dann wieder um 1 Uhr nachts und wieder um 5 oder 6 Uhr. Ausnahmen bestĂ€tigen die Regel. Meistens wird dazwischen passabel oder sogar richtig gut geschlafen. Manchmal setzt um 4 Uhr die Verdauung ein und dann ist die Nacht vorbei. Ganz am Anfang blieb das Baby abends sehr oft ab 20 Uhr oft alleine im Bettchen und schlief bis zur nĂ€chsten Stillmahlzeit allein und verschaffte mir eine kurze Phase des Verschnaufens. Aktuell klappt das gar nicht. Ich muss irgendwann mit schlafen gehen und sie fest in den Arm nehmen. Bevorzugt gegen 20 Uhr. Meistens ist das fĂŒr mich ok, denn ich bin abends auch super mĂŒde. Manchmal wĂŒrde ich mich aber auch gern noch mit dem Mann unterhalten oder mal einen Film anschauen. Diese Gelegenheiten sind aktuell noch rar.

TagesablÀufe

Ich stelle den Wecker etwas frĂŒher als bisher, das Baby ist meist eh schon wach um die Zeit und dann stille ich erstmal. Dann wecke ich die Kinder, falls sie nicht schon wach sind. Die Kinder ziehen sich an, ich bin im Idealfall auch schon komplett angezogen und startklar und habe das Baby im Tragetuch.

Wenn dem nicht so ist, muss eines der Kinder das Baby halten, bis ich auch angezogen bin. Das machen die Geschwister super gern. Wobei seit Kurzem sitzt das Baby im Bad im Wippchen und beobachtet das Geschehen. Auch so eine Sache die ich einfach mal ausprobiert habe und die plötzlich funktionierte.

Dann machen wir unten FrĂŒhstĂŒck, ich mache die Schulbrote und ich schicke das Kind, welches zur ersten Stunde Schule hat, los. Wenn das Baby andere PlĂ€ne hatte, sitze ich stillend irgendwo in der KĂŒche und delegiere das FrĂŒhstĂŒcksszenario.

Man kann sagen, zwischen 6 Uhr und 9 Uhr bin ich mit dem „Abfertigen“ der Kinder beschĂ€ftigt. Es hat sich also nicht viel geĂ€ndert im Vergleich zu vorher.

Je nach Wetter, Laune und To Dos UND je nach Stimmung des Babys mache ich mich an die nötigen Aufgaben des Tages so gut es geht. 

Abends beginne ich nun wieder sehr pĂŒnktlich mit dem Abendprogramm. In dieser Zeit bereite ich das Abendbrot fĂŒr die Kinder und mich vor und schreibe dem Mann noch einen Einkaufszettel per SMS. Dann essen wir und meist stille ich parallel dazu. Das Baby merkt nĂ€mlich genau, wann ich esse, wird wach und will dann auch.

Wenn es nicht so gut lĂ€uft, ist das Baby sehr unruhig und ist sehr meckerig und will dauerstillen oder schreit, weil am Tag zu viel los war. Dann mĂŒssen die Kinder ihr Abendbrot alleine machen. Das machen sie ganz prima.

Ich habe sogar schon mit schreiendem Baby abends vorgelesen. Nicht ganz einfach. 😀 

Ich bin wirklich sehr froh, dass die Geschwister das alles so prima mitmachen und ihre Freude ĂŒber die kleine Schwester ungebremst ist.

 

So viel zum Allgemeinen. Es gab aber auch ein paar Momente des wahren Irrsinns. Aber davon erzĂ€hle ich ein andermal. 😉

Eine Antwort auf „Der neue Alltag zu Sechst“

Danke fĂŒr den wundervollen Bericht und das passende Bild! Habe gerade mit viel Genuss gelesen und mich erinnert an unsere Zeit mit vier kleinen Kindern. Obwohl…, drei von dir sind ja schon eher „groß“.
Und die Szene mit dem Vorsingen! Das kenne ich aus meiner Kindheit. Angeblich ist der jĂŒngste BrĂŒder deshalb besonders musikalisch geworden, es gibt zumindest so ein GerĂŒcht.

Herzliche GlĂŒckwĂŒnsche zum kleinen MĂ€dchen und weiterhin ein möglichst positives Familienleben

Cornelia

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