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...und was es sonst noch gibt

Vom Aberglaube und roter Unterwäsche

Alu von grosseköpfe hat über ihren Wäscheberg zwischen den Jahren wegen gewisser Gründe geschrieben. 

Diese „gewissen Gründe“, sind mir in anderer Form nur zu sehr bekannt. 

Es geht um Aberglaube. 

Ich bin nicht frei von Aberglaube, denn schon in meiner Kindheit begleiteten mich in meinem Umfeld bestimmte Aussprüche. Mich hat das einerseits immer genervt, aber doch unfreiwillig beeindruckt.

Obwohl ich versuche den Aberglauben stets abzuschütteln und mir das mittlerweile meistens auch passabel gelingt, passiert es hin und wieder, dass ich kurz zusammen zucke. So neulich, als das Sirenchen mit ihrem Roller unter einer Leiter hindurch sauste. Aber was soll ich sagen: Es ist nichts passiert.

Auch lebe ich seit über 16 Jahren mit schwarzen Katzen in einem Haushalt. Ich müsste vom Unglück überschüttet sein, wenn man bedenkt, wie oft sie von links nach rechts und umgekehrt meine Wege kreuzen.

Ich könnte eine kleine Liste fortsetzen.

Die Sache mit der Wäsche zwischen den Jahren, wie Alu sie benennt, war mir bisher allerdings unbekannt. Einzig eine Empfehlung, die mir im frühen Erwachsenenalter zugetragen wurde, heißt da: In der Silvesternacht soll man keine Wäsche auf die Leine hängen, sonst verfängt sich der Teufel darin. 

Wenn ich mich richtig erinnere, kommt das aus Irland. Korrigiert mich bitte, wenn ich mich irre.

Jedenfalls hänge ich in der Silvesternacht keine Wäsche mehr auf. Wobei ich eh nicht erinnern kann das je getan zu haben, an diesem Tag habe ich zumeist ohnehin andere Pläne als die Wäsche.

Einen Schwank habe ich aber zu Silvesteraberglaube noch aus meiner Jugend. 

Ich war ungefähr 18, 19 Jahre alt, auf jeden Fall schwer verliebt und in einer nicht ganz einfachen Beziehung. Irgendwo hatte ich gelesen, für eine glückliche Liebesbeziehung müsse man ganz neue rote Unterwäsche in der Silvesternacht tragen. 

Hab ich gemacht. 

Der Silvesterabend ging in die Geschichte der schlimmsten Silvesternächte in meiner bisherigen Erinnerung ein. 

Kurz zusammen gefasst: 

Ich war wie gesagt unfassbar verliebt, hatte ein ziemlich überteuertes Ticket für eine „fette“ Silvestersause (und für Unterwäsche) ausgegeben und fand mich in einer äußert dröge arrangierten Veranstaltung wieder. Mein damaliger Freund hatte ein paar seiner Freunde dabei, die sich irgendwie in der Partygesellschaft verliefen und mein Freund verschwand plötzlich gegen 23.45 auch. 

Ich stand alleine irgendwo zwischen Wildfremden und zu allem Überfluss überwiegend deutliche älterem Publikum auf der Party herum.

Ich suchte meinen Freund und fand ihn nicht. Die 12 Uhr Marke näherte sich und ich hoffte er möge zum großen Feuerwerk wieder auftauchen. Aber dem war nicht so. Das Feuerwerk sah ich alleine im Nieselregen mit dezenter Verärgerung und noch größerer Enttäuschung. Ich suchte nach ihm und bekam von einem Freund den Hinweis, er sei zu einem Kiosk gelaufen, er hätte Hunger gehabt. Ok, Hunger hatten wir alle, denn die völlig überteuerte Party hatte ein katastrophales Catering. 

Ich lief durch den Regen Richtung Kiosk und fand dort meinen Freund seelenruhig ein paar Pommes essen. Die bescheuerte rote Unterwäsche flog am nächsten Tag in die Mülltonne. Die Beziehung fast auch. 

 

 

Dann gibt es ja den Brauch, an Silvester Blei zu gießen.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass es da einmal eine Art Prophezeiung gegeben hat.

Ich goss zum Jahreswechsel 2009/2010, bevor ich das erste Mal schwanger wurde, eine Art Jungfer Maria mit einem Kind im Arm. In irgendeiner Schachtel bewahre ich sie auch noch auf.

 

 

Jetzt seid ihr dran. 

Kennt ihr irgendwelche Silvester/Zwischen-den-Jahren- Bräuche oder Aberglauben? Und haltet ihr euch daran?

4 Antworten auf „Vom Aberglaube und roter Unterwäsche“

Ich kann mich nur ans Bleigießen erinnern, da gibt es aber eine lustige Geschichte dazu. Eine Freundin hatte zum ersten Mal ihren Freund dabei und das, was wir in seinem Bleistückchen sahen (ich weiß nicht mehr genau, was es war), bedeutete angeblich, dass ihn im nächsten Jahr jemand betrügen würde. Alle schauten seine Freundin an und drohten spaßeshalber mit dem Finger (spaßeshalber, weil das gar nicht ihre Art war, jemanden zu betrügen). Er, furztrocken: „Na klar. Die Telekom. Wie jedes Jahr.“ Herrlich! 🙂
Doch, ein Brauch fällt mir noch ein, dass man die Arme beim Anstoßen nicht Überkreuzen darf und dass man demjenigen, mit dem man gerade anstößt, in die Augen sehen soll. Sonst gibt es sieben Jahre schlechten Sex oder sowas? Aber ich glaube, das gilt allgemein beim Anstoßen und ist nicht direkt ein Silvesterbrauch.

Rote Unterwäsche trage ich auch, ich hielt das für eine spanische Tradition, weil vor vielen Jahren eine spanische Kollegin sich und mir rote Wäsche gekauft hat, damit wir Glück im neuen Jahr haben (in dem Jahr hab ich dann meinen Mann kennengelernt). Eigentlich glaube ich nicht an sowas und Wäsche hängt hier immer. Aber warum nicht 😉 Euch alles Gute fürs neue Jahr!

Mit der Wäsche kenne ich es so, dass man vor Silvester alles wegwaschen soll, sonst kommt man im neuen Jahr nicht mit der Wäsche auf gleich und hat immer Berge.

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