Ungeachtet der weltweiten Corona-Krise, wird unser viertes Kind 8 Monate alt und freut sich sichtlich darüber, dass alle Familienmitglieder jetzt immer alle da sind.
Vor einigen Tagen hat das kleine Hummelchen begonnen zu krabbeln. Ich dachte schon, das würde sie überspringen, denn sie schob sich auf dem Bauch nun wochenlang behänd durch alle Räume, zog sich aber schon an allen möglichen Haltegriffen hoch in den Stand. Nun krabbelt sie aber auch und das ist ja super niedlich. Dazu knurrt und gluckst sie. Das Knurren könnte ihr Markenzeichen werden.
Am Stehen, einhändig und ganz manchmal auch freihändig 🙈 arbeitet sie weiter sehr konsequent. Sie hat da auf jeden Fall ein Ziel vor Augen. Ich denke immer, mach halb lang, du hast Zeit. Aber ein bisschen Stolz bin ich auch. Es ist zu niedlich, wie sie selbst ganz stolz um sich blickt, ob auch alle sehen, wie sie steht. Wenn sie eine Hand löst, plappert sie ein lautes fröhliches Hadadadadada in den Raum.
Ich habe diese Entwicklung wachsam beobachtet, um ihre Sturzkompetenzen einschätzen zu können. Nichts ist fieser, als wenn die kleinen Menschlein bei ihren Übungen ständig umfallen und mit dem Kopf auf den Boden knallen. Allerdings stürzt unser Grinsebäckchen relativ selten und wenn dann sehr souverän.
Sie rollt sich erstaunlich gut ab (sportlich hochbegabt. ganz klar! 😜) und knallt nie mit dem Kopf richtig auf. Meistens landet sie sehr stabil im Sitzen. Ich bin darüber sehr froh, denn es wäre deutlich Aufwendiger sie zu beaufsichtigen, wenn es anders wäre.
Wenn sie müde wird, muss man aber ein bisschen mehr aufpassen, dann werfe ich zumeist schnell ein Kissen oder ein Decke in die Fallzone. Sicher ist sicher. Das reicht dann als Schutz.
Was sie leider sehr exzessiv betreibt, ist an mir herum kneten, kneifen und kratzen. Die kleinen Händchen sind immer in Bewegung und wahrscheinlich auch dadurch ziemlich kräftig. So sehr ich auch die Nägelchen kürze, irgendwelche Eckchen stehen dann doch immer noch und die rammt sie mir gnadenlos und mit zweifelsohne großer Liebe in die Haut. Mein Dekolleté ist völlig zerkratzt und meine linker Arm auch. Der wird bevorzugt beim Einschlafen maltretiert.
Wenn ich sie auf dem Arm habe, dann versucht sie sich gern mal an meinen Schlüsselbeinen festzuhalten. Und sie beißt mir oft und hingebungsvoll ins Kinn.
Beim Stillen ist es manchmal schwierig. Mit dem ersten beiden Zähnchen wird ab und an mal zur Probe in meine Brust gebissen.
Ich wollte deswegen auch mit dem Abstillen beginnen. Allerdings mochte das Hummelchen alle bisher dargebotenen Speisen nicht. Die Flasche schlug sie auch weg. Das Erste, was sie tatsächlich engagiert probierte war eine Banane letzten Sonntag. Die war richtig gut.
Ich forciere das Abstillen allerdings erstmal nicht weiter, denn ich glaube es ist unter den gegebenen Umständen mit der Corona-Pandemie vielleicht ganz gut, wenn sie weiter Abwehrstoffe von mir bekommt und die Beschaffung spezieller Nahrungsmittel ist ja Streckenweise auch etwas komplizierter gerade. Selbst wenn benötigte Lebensmittel zu haben sind, dann ist das Einkaufen der selben äußerst Nervenaufreibend. Das macht keinen Spaß und wird so gut es geht vermieden. Also stille ich einfach weiter.
Am Tag schläft das Hummelchen nun schon lange bevorzugt im Kinderwagen (in der Babywanne) auf der Terrasse. Sie liebt es draußen zu sein. Es wird allerdings langsam knapp in der Länge und den Buggy nimmt sie nicht ganz so gerne für ausgiebige Schläfchen. Mal sehen, wie wir die Sache lösen.
Abends hingegen muss ich weiterhin mit schlafen gehen, was ich nach wie vor meistens seitens meiner Müdigkeit völlig ok finde. Jedoch kann ich auch nichts lesen, denn sie krallt mir dann das Buch weg. Und sie muss meinen Arm kneten können. UND sie rumort so lange herum bis auch wirklich das letzte Licht aus ist. Ein Kind mit klaren Vorstellungen.
Nachts stillt sie manchmal mehr, manchmal weniger. Als der erste Zahn durchbrach war es sehr unruhig. Dann kam eine recht entspannte Nachruhe und aktuell scheint der nächste Zahn unterwegs zu sein. Es ist wieder unruhig. Sie will nicht „aufstehen“. Aber es ist ein Gewälzte und Geknurre….Stillen, Nuckeln, Gähnen, Kuscheln…und meinen Arm oder meinen Ausschnitt kneifen .…ach ja…
Was die Kommunikation angeht, da ist sie auch sehr klar. Sie knurrt alle an und quietscht vergnügt. Sie flirtet, schaut verlegen weg, grinst wieder. Wenn ich sie in der Trage habe, schaut sie mich manchmal ganz bewusst und fest an und grinst dann. Manchmal packt sie der Schalk, kneift mein Gesicht und lässt mich mit dem Kopf wackeln und lacht. Dann wird eindringlich lautiert.
Natürlich ist auch alles interessant und spannend, was die Geschwister so machen.
Sie nehmen es bisher gelassen hin, wenn „Godzilla“ über ein Bauwerk herfällt, ein Kunstwerk zerknittert oder einen Spielaufbau durcheinander pfeffert. Bisher finden sie es immer noch süß und geben sich auch keine sonderliche Mühe ihre Spiele außerhalb der Babyreichweite aufzubauen.
Angenehmer Weise nimmt das Hummelchen weiter nicht wirklich viel in den Mund und bleibt bei ihrer Tast-und Sichtuntersuchungsmethode.
Wir können sie deshalb auch recht lange und ohne Unterbrechungen alles erkunden lassen. Wir haben immer ein Auge drauf, aber hektisches Bewachen ist (noch) nicht nötig.
Ich bin nun gespannt, wie sie sich weiter entwickelt. Ich macht mir wirklich Freude, sie zu beobachten. Und wir alle finden es toll, dass aus dem immer schlafenden Baby ein aktives Familienmitglied wird, welches wirklich unentwegt gute Laune hat und verbreitet.