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Osterferienstart 2021-mütend

Jetzt, wo ich für meine altersweitsichtigen Augen,( jaja, es geht bergab mit Ü40 ) endlich passende neue Brillen habe (eine Gleitsichtbrille und eine Lesebrille und ich liiiiibe sie beide, vor allem weil jetzt wieder alles richtig gut sehen kann), wollte ich eigentlich wieder mehr malen, lesen, nähen etc. und mal etwas auf den Weg bringen, was ich schon immer mal versuchen wollte. Stattdessen bin ich so müüüüüde! Die neue Empfindung mütend (müde und wütend zusammen) hat auch bei mir Einzug gehalten. Gerade kann ich kein Ende dieser Pandemie-Situation erkennen. Im Gegenteil. Aber vielleicht werde ich langsam auch pessimistisch? Und der Frühling wirbelt mir die Pollen in meinen allergischen Organismus. Das macht mich auch müde. Lange Rede kurzer Sinn. Es gibt kein gemaltes Beitragsbild. Das spannende Buch, welches ich schon vor zwei Wochen begonnen habe, muss auch warten.

Der Mann und ich stellten jüngst fest, dass unser Elterndasein recht entspannt wäre, jedenfalls nach dem Erleben des letzten Jahres, wären die drei Grundschüler:innen jeden Morgen in der Schule, müssten dann nur mit Mittagessen und noch ein bisschen Hausaufgabenbetreuung versorgt werden, um dann nahezu selbstständig am Nachmittag verabredet zu sein. Was wäre das ein Leben! Eines, wie es vorher schon oft war und jetzt halt noch mehr wäre. Ohne Pandemie. 

Der Wechselunterricht sorgte für uns unerwartet für eine deutliche Entspannung unserer Situation. Ich dachte zunächst, ich würde den Überblick über die unterschiedlichen Unterrichtstage verlieren, aber tatsächlich funktionierte es wunderbar und selbst e i n Kind weniger im Distanzlernen schaffte Ruhe.

Alle drei Kinder hatten gestern nochmal gleichzeitig einen Präsenztag in der Schule vor den Osterferien. Einerseits freute ich mich für sie. Für uns. Denn vielleicht war das der letzte Tag für die nächste Zeit, an dem die Kinder mal alle drei aus dem Haus waren. Weiß der Kuckuck, was nach den Osterferien für ein Szenario auf uns wartet.

Ich bin dezent in Sorge, weil die Fallzahlen hier bei uns auch deutlich ansteigen und es ein paar Verdachtsfälle an der Schule, als auch einen bestätigten Fall in einer Familie in einer der Klassen meiner Kinder gibt. Die Kinder nicht zur Schule zu schicken wäre vielleicht sicherer gewesen. Die Kinder zu Hause zu behalten, wäre aber auch für die Kinder schade. Denn sie gehen gern. Selbst mit Maske und unter Einschränkungen.

Einen Selbsttest haben wir vor zwei Tagen auch mal gemacht. Wobei die im Geschäft ja nur bis 8Uhr15 zu bekommen sind. Dann sind schon wieder alle ausverkauft. Was ein bisschen für die engagierte Mithilfe zum Eindämmen des ganzen Geschehens spricht. Hoffe ich. 

Der Nasenabstrich stieß hier übrigens auf sehr gemischte Reaktionen. Ich möchte sagen: Nasenabstriche sind nicht jedermanns Sache. (Ich kann es verstehen! Wer schmale Nasen hat, hat es in dieser Sache besonders unbequem.)

Am nächsten Montag haben wir einen Testtermin in der Apotheke. Ich bin froh, dass die Kinder es hier zu Hause schon mal ausprobieren konnten und wissen, was auf sie zukommt. Wir wollen es derzeit regelmäßig abklären lassen und damit wenigstens die Treffen der Kinder und ihrer Spielkameraden draußen ermöglichen.

Nachmittags haben die Kinder faktisch (von unserer Seite jedenfalls) zwei feste Kontakte. Die Mädchen einen gemeinsamen und der Sohn einen. Immer nur draußen. So ist das Geschehen überschaubar. Wirklich zu Hause „einsperren“ klappt einfach nicht mehr länger. Im Winter haben sie gut durchgehalten, dafür aber auch zunehmend viel Medien konsumiert.

Was die Mediennutzung betrifft, die uferte zuletzt so aus, dass wir einen Riegel vorgeschoben haben. Unter der Woche gibt es derzeit keine Medien mehr (außer Bücher und Hörspiele) und das ist sehr wohltuend. Keine Diskussionen über „was gucken“ und „was zocken“ und die Kinder spielen und lesen wieder! Das war kurz nämlich mal abhanden gekommen und eine scheinbar unüberwindbare Langeweile hatte die Kinder dazu „gezwungen“ nur noch unter Medienberieselung zufrieden zu sein. Jetzt lesen, spielen und basteln sie wieder. 

Was das Gemüt ansonsten betrifft, muss ich sagen, dass unsere Kinder bisher gut zurecht kommen und nicht außerordentlich leiden. Es hat auch keines einen Waschzwang oder andere neurotische Anflüge entwickelt. Es wird aber schwieriger, alles was dann doch mal irgendwie fehlt, aufzufangen. Die Rufe nach Ausflügen oder Sport am Nachmittag und nach Aufmerksamkeit werden lauter.

Es wird zunehmend aufwändiger Ausgleich zu schaffen. Und die einerseits tolle intensive und auch wertvolle Zeit zusammen, zeigt deutliche Anstrengungen. Etwas mehr Abstand hier und da täte uns allen gut. Das birgt durchaus Konfliktpotential. Das ist ohnehin gegeben, denn ein Kind befindet sich in der Wackelzahnpubertät, zwei in der Vorpubertät und eines in der beginnenden Autonomiephase. Hilfe.

Mal ein Kinobesuch für uns Eltern, während jemand babysittet oder ein kinderfreies Wochenende, während die Kinder bei den Großeltern übernachten, wären toll. Energiestiftend! 

Wobei, kürzlich fuhr recht spontan eine Freundin mit ihrem schlafenden Baby im Auto vor. Unsere Hummel hielt ebenfalls Mittagsschlaf, da tranken wir gemeinsam vorm Haus in der Sonne einen Tee, auf Abstand, und plauderten ein bisschen. Das tat auch schon ungemein gut.

Wir starten dann heute mal sehr gemütlich in die Osterferien und hoffen, dass wir weiterhin physisch und psychisch gesund durch diese ganze Kacke kommen. 

Wie geht es euch gerade?

Eine Antwort auf „Osterferienstart 2021-mütend“

Liebe Beatrice,
Vielen Dank für deine Zeilen…
ich freue mich immer von dir zu lesen, 5 Minuten Mamazeit quasi 🙂
das neue Wort ist definitiv das Wort des Jahres!!!
Uns geht es ähnlich wie euch- einerseits gut, da alle gesund und kein CoronaKrankheitsfall in der engen Familie.
Andererseits fahren wir ebenfalls mit angezogener Handbremse im Schneckentempo um alle Möglichkeiten zu beachten…

Hoffen wir das wir alle physisch und psychisch gut durch dieses Jahr kommen,
Ganz liebe Grüße aus der Ferne!

Sonja

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