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...und was es sonst noch gibt #coronaeltern

Nach Ostern 2021

Ostern vorbei. Ferien zu ende. Distanzunterricht. 

Ich stöhnte auf. Die Kinder auch. Dann aber war die Woche gar nicht so schlimm wie befürchtet, denn unsere Schule hat den Plan des Wechselunterrichts für den Onlineunterricht übernommen und das sorgte tatsächlich für Ordnung, Ruhe und Überblick hier mit den drei GrundschülerInnen und mir.

Die Technik zickte zwar hier und da. Aber immer schon bevor es los ging, so dass ich das Problem rechtzeitig lösen konnte.

Dennoch gibt es Hürden. Gerade die Erstklässlerin ist wackelzahnpupertär und unzufrieden damit, dass sie nicht in die Schule gehen kann. Sie zerknüllt auch gerne mal Arbeitsblätter, die sie nicht mag und sagt frank und frei im Videocall zur Lehrerin, dass sie keinen Bock auf die Aufgaben hatte. upsi….

Das Kind ist ein bunter Strauß an Selbstständigkeit, gefestigtem Willen, unbändiger Kreativität und Schusseligkeit auf Grund der ausufernden Fantasie. Oft streitet sie mit ihrer Schwester und täglich tobt sie einmal laut vor Unbill kreischend durch das Haus. 

Schön ist aber, dass sie mit ihrer Klassenkameradin aus der Nachbarschaft viel Zeit draußen verbringt. Die beiden spielen mit den Hühnern im Garten. Diese Zeit ist wertvoll. Und erst vorgestern hat sie zusehen können, wie „ein Huhn ein Ei bekommt“. Sie durfte das Ei sogar mit nach Hause nehmen. 

Da das Wetter so kalt ist, ist es wieder ungemütlicher draußen. Ich friere. Und mich befällt gar eine bleierne Müdigkeit. Nachdem ich letzte Woche ein paar ganz schlechte Nächte hatte, schlafe ich seit 3 Tagen wie ein Stein ein und durch und werde am Tag nicht richtig wach. Ein bisschen Postwinterschlaf oder so. Die Kinder finden das nicht so tragisch. Sie sind auch nur schwer im Haus zu behalten, wenn sie wittern, dass ein/e Freund/in Zeit hat. Die Kinder haben gemeinsam insgesamt 2 bzw 3 feste Kontakte mit denen sie draußen spielen. So bleibt es übersichtlich hinsichtlicher Infektionen.

Über unsere Politiker und deren Handlungsunwillen ärgere ich mich oft. Wünschte auch, die Wirtschaft würde einfach mal drastisch in die Pflicht genommen, um diese Pandemie einzudämmen. Ich finde es höchst denkwürdig, dass Kinder verpflichtet werden sich testen zu lassen und die Wirtschaft und die Industrie nicht. (Ich rege mich an dieser Stelle jetzt nicht schon wieder auf.) Dennoch finde ich es gut, dass die Kinder getestet werden. Noch lieber wäre mir hingegen ein zügiges Impfangebot für jeden.

Unsere Schule wird ab Montag im Wechselunterricht starten und das mit dem Testen schon gut machen. Und ich habe schon von mehrere Leuten gehört, dass die Kinder in den Notbetreuungen das ganz prima machen und es auch überhaupt nicht schlimm finden. Bei uns haben wir auch die Wahl, ob wir die Kinder im Testzentrum testen lassen und den Beleg mit in die Schule geben oder ob die Kinder in der Schule getestet werden. Erfahrungsgemäß sind Kinder da weitaus unkomplizierter, als wir Erwachsenen es uns denken. Das Einzige was ich wichtig finde ist, dass die Kinder, die vielleicht einen positiven Test haben, gut begleitet werden. 

Natürlich mache ich mir dennoch Gedanken ob die Schulöffnungen bei steigenden Infektionszahlen so schlau sind. Gleichzeitig sehe ich, dass es für die Kinder enorm wichtig ist, wenigstens ein Minimum an Sozialkontakten und Abwechslung zu erleben. Die Psyche ist halt auch sehr wichtig. Isolation und Freiraum in Balance zu halten ist die große Aufgabe.

Insgesamt finde ich das alles weiter und zunehmend herausfordernd, versuche dem ganzen aber etwas Positives abzuringen. Wenn wir es schaffen den Kindern neben den aktuellen Herausforderungen weiter Wurzeln wachsen zu lassen, dann ist das alles gerade ein Training für die Flexibilität. Zwar ein extremes Training, aber seichter gibt es gerade halt nicht. Also versuche ich zu vermitteln: Fakten akzeptieren, schauen was die persönlichen Handlungsspielräume sind und sich der Situation best möglich anpassen.

Das Gleiche gilt für den Onlineunterricht. So viel Medienkompetenz hätten die Kinder sonst in dem Tempo in dem Alter noch nicht gelernt. Da ist auf jeden Fall jetzt ein guter Grundstock gelegt. Allerdings auch nur, weil wir hier überdurchschnittlich gute Bedingungen vorfinden.

Ein anderes Lernfeld tat sich auch auf.

Unser Kater macht Kummer. Über Ostern kam er plötzlich mit einer kahlen Stelle im Fell nach Hause. Es sah aus, als hätte ihn etwas gestochen und er hätte sich dort gejuckt.  Aber nach Ostern kam er abends und blutete etwas. Er ließ mich nicht richtig nachsehen. Tat wahrscheinlich weh.  Der Tierarzt diagnostizierte eine kleine Bissverletzung, welche sich entzündet hatte. Bei der Untersuchung fand er den Kater auch etwas leicht und meinte eine so alte Katze könne man auch mal richtig durchchecken. Ein paar Tage später ging ich mit ihm zur Blutabnahme. Das Ergebnis deutet auf eine massiv fortgeschrittene Herzerkrankung hin. Ich hätte es dem Kater nicht angemerkt. Er ist halt 13 oder 14 Jahre alt und immer noch munter draußen unterwegs. Da würde ich keine Herzschwäche vermuten. Nächste Woche muss ich mit ihm dann zum Herzultraschall. Ich fang schon mal an zu sparen. 🙈

Mit den Kindern habe ich in dem Zusammenhang schon über das Alter und den Tod sprechen müssen. Sie hatten Sorge, der Kater würde sofort sterben. 

Und unsere Hummel macht weiter Fortschritte. Es kommen neue Wörter hinzu. Die Geschwister sprachen in dem Alter deutlich mehr, aber da es der Hummel nicht am Verständnis mangelt und sie alles versteht, was wir ihr sagen und erklären, warte ich mal ab. Ihr neuester Coup ist es Biii-tee, Maa-maa zu sagen, wenn sie etwas möchte. Und was mich sehr verblüfft: Seit ein paar Tagen spricht sie in ICH-Form. Also jedenfalls klopft sie sich auf die Brust/den Bauch und sagt Igh .  Ich hielt es zunächst für Zufall, aber sie macht es immer wieder. Heute morgen zum Beispiel klopfte sie sich wieder auf die Brust und sagte Igh und Eihei. Mit Eihei meint sie ein Einhornkuscheltier. Das Einhorn klemmte sie sich dann demonstrativ unter den Arm und wiederholte Igh Eihei.

Abends gab es in den letzten Wochen immer mal wieder Ausreißer. Das wilde Mädchen konnte nicht einschlafen und die Hummel wurde wieder wach gegen 10. An einem Abend saß ich mit beiden Mädchen müde auf der Couch. Sie durften mit mir eine seichte Komödie mit zu ende ansehen. Ich hatte keine Energie mehr noch irgendwas vorzulesen. Der Kater fand es auch sehr gemütlich und danach konnten alle gut einschlafen. 

Ich hoffe nun fest auf besseres, wärmeres Wetter und dass wir alle weiter gut durch den ganzen Mist durch kommen. Was anderes bleibt uns aj nicht übrig.

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