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...und was es sonst noch gibt Erziehung und Realität

Die Hummel spricht und und lernt

Es hat sich wieder einiges getan bei unserer Hummel. Und wieder wird sichtbar, wie unterschiedlich alle Kinder sind. Selbst die, die aus „einem Stall“ kommen. Faszinierend.

Die Hummel ist wohl das anhänglichste von den 4 Kindern. Sie war ja schon ein ausgesprochenes Kängurubaby seit der Geburt. Aber mittlerweile sehen wir Oma und Opa wieder öfter und die Hummel fasste ganz schnell Vertrauen und freut sich immer sie zu sehen. Erste Babysittersituationen mit Oma gab es auch schon und es klappte gut. Wobei die Hummel 3 von 4 mal immer noch wach war, als ich nach Hause kam und mich einmal sogar arg vermisste. Das gab es bei den drei Geschwistern so nicht.

Weiterhin ist sie auch Abends sehr kuschelig und tagsüber holt sie sich auch viel Körperkontakt. Allerdings nicht nur von mir, sondern bevorzugt auch vom wilden Mädchen. Das ist sehr süß. Die beiden managen manchmal auch das Duschszenario im Bad unter sich. Das wilde Mädchen hockt sich dann mit der Hummel in die Badewanne und dann kommen beide blitzsauber und gut gelaunt wieder nach unten.

Die Sprache erweitert sich auch zusehends. Aktuell kommen täglich neue Wörter dazu. Dreiwortsätze werden oft und ein bisschen abgehackt genutzt und weiterhin ergänzt durch mmmmhmmmh-Laute. „Mmmmm Puppe kommt auuch!“, „Mmmmh Tür mmmh tu.“, 

Mmmmmh Buuuch guck an.“ Schön finde ich verschiedene Wörter. „Bab-babaaa“-balancieren, „Bärle baahn.“-Fahrrad fahren, „Jaujau“- Helm oder Mütze. 

„Dubdade“-Schublade

Besonders amüsiert mich, wenn die Hummel etwas möchte, es aber aus guten Gründen nicht geht, ich dies auch mitteile und sie dann in enttäuschtem Ton sagt: „Ok! Daaade!“-OK! Schade. 

Wenn wir lebhaft am Esstisch plaudern, schaltet sie sich auch ein. Zumeist erzählt sie dann mit aufgerissenen Augen und großer Geste vom Pferdekarussel im Phantasialand. „Dasialand! Auto faaaahn! Peede droooß! Sitze Kind auuuuuch! Dasialand!“

Sie ist in Wort und Tat sehr klar. Ich würde sogar sagen, am klarsten von unseren Vieren. Es gibt selten Missverständnisse. Und umgekehrt versteht sie fast alles, was man ihr erklärt und hört dann auch bzw kann abwarten ohne Drama. „Ok! Daaade.“

Wenn sie einen Bewegungsablauf können möchte, dann übt sie. Still für sich, sehr beharrlich und lässt sich auch nicht von Misserfolgen aufhalten.

Es begann mit dem Laufen und sie erweiterte ihre Skills dahingehend stetig. Sie übte letzten Sommer z.B. eine Rampe im Garten hoch und runter zu laufen. Letzten Herbst um die Zeit nahm sie sich eine kleine Treppe vor. Recht flache Stufen umgeben von dicken Grasbücheln. Sie ging auf und ab. Still für sich. Sie stolperte und plumpste hin, viele Male. Aber sie stand ohne Murren immer wieder auf und übte weiter. Das ging bestimmt 20 Minuten so.

Laufrad fahren ging genau so. Und so übt sie aktuell bergab fahren. Kürzere und nicht zu steile Strecken gehen schon sehr souverän. Letzte Woche fuhr sie an einen geübten und beherrschten und absolut Autofreien Abschnitt hoch und runter und weigerte sich einen Helm zu tragen. Was ich in diesem abgesteckten und erprobten Terrain dann duldete. Dummerweise kam sie dann auf die Idee, auf einen kleinen Hang zu fahren. Leider versperrte ein Fußgänger kurz die Sicht und wir sahen zu spät, was sie vor hatte. Sie fuhr den kleinen Hang senkrecht runter. Sehr ungünstig ist, dass der Miniabhang begrenzt wird von einem Bordstein, der 30cm hoch ist. Das Kind bremste noch, aber das Vorderrad rollte über die Kante und das Rad nebst Kind vollzog einen Salto. Die Hummel bremste mit der Stirn. Ich sah es gerade noch, als der Fußgänger aus unserem Sichtfeld trat. Ich sah mich schon den Rettungswagen bestellen. Aber es war überraschenderweise gut gegangen. Bis auf ein paar leichter Kratzer war nicht passiert. Nahezu ein Wunder bei dem Stunt. Die Hummel saß auch schnell wieder auf und hat nun erfreulicherweise verstanden, warum ein Helm Pflicht ist.

Die Helmpflicht konnte dann vorgestern sofort nochmal bekräftigt werden.

Die Hummel übte eine neue Abfahrtsstrecke (mit Helm) und legte einen spektakulären Sturz hin. Ich war sicher, sie würde danach lieber in mein Lastenfahrrad steigen und hätte genug. Aber auch da weinte sie nur kurz, klopfte die Knie ab und wollte dringend weiter „Bärle baaahn.“ Ich sagte, es wäre gut gewesen, dass die den Helm an hatte, sonst wäre sie wieder mit der Stirn auf den Boden geknallt. Und sie nickte und klopfte auf den „Jaujau.“ 

Puh.

Jedenfalls, beirren sie auch spektakuläre Stürze nicht und sie macht einfach weiter. Ich bin zudem sehr dankbar, dass sie sich bisher nie ernsthaft etwas getan hat. Sprich, sie scheint sich dann doch immer noch gut abzufangen. Zum Glück!

Ihre Geschwister begrüßt sie jeden Tag nach der Schule mit Begeisterung. Mit der Zweitklässlern schaukelt sie weiterhin unfassbar gerne zusammen. Die Hummel sitzt in der Babyschaukel und die Zweitklässlern steht hinter ihr auf der Schaukel und dann geht es wild zur Sache. Das Schaukelgerüst wackelt ordentlich. 

Und aktuell spielt sie mit dem Mann unglaublich gerne mit der Kugelbahn. Neulich setzte sie sich Sonntags morgens mit einem kleinen Stuhl vor die verschlossene Schlafzimmertür und wartete auf den Papa. Nicht ohne immer wieder zu rufen: „Papa! Kugelbahn piel! Bitte, bitte!“

Wenn sie alleine spielt, steht sie sehr gerne auf den Spielküche. Also auf dem Kochfeld. Klettern findet sie super. Neulich musste ich sie vom Sideboard im Wohnzimmer retten. Sie wusste nicht mehr, wie sie runter kommt.

Es ist schon lustig mit der Hummel.

Das Einzige, woran ich mir bei ihr „die Zähne ausbeiße“ ist der Schnuller. Dabei dachte ich immer, das wilde Mädchen sei am versessensten nach dem Schnuller gewesen. 

Die Hummel fordert ihn ganz klar ein. Sie sagt: „Mama, Ham (Schnuller) brauch!“ 

Und zwar auch am Tag, wobei ich ihn da so oft es geht verschwinden lasse und auch unterwegs möglichst zu Hause lasse. Nachts suche ich oft genug nach dem verlorenen Schnuller. Ich muss allerdings auch zugeben, dass ICH da derzeit nicht entschlossen genug bin, hinsichtlich des Abgewöhnens. Ich habe gerade keine Energie übrig in einen entschlossenen Abgewöhnungsprozess zu gehen. Ich weiß, dass man sich über das Abgewöhnen bestimmter Dinge streiten kann. In diesem Haus war es bisher immer so, dass sich, wenn ich nur entschlossen genug war, solche Dinge überraschend schnell und völlig unkompliziert erledigen ließen. Oft auch im Kombination mit dem passenden Augenblick. Auf den warte ich jetzt. 

 

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