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...und was es sonst noch gibt Es könnte so einfach sein seufz

Lehrermangel in NRW

Passend zur Einschulung in NRW werden mir die Zahlen der fehlenden Lehrer zugespült. Vor allem in NRW fehlen weit über 2000 Lehrer. Und überwiegend in der Grundschule.
Ich könnte mir auf diesem Hintergrund lachend die Hände reiben und rufen: „HIER, was bietet ihr mir? Ich bin ausgebildete Grundschullehrerin! Wo darf ich anfangen?“

Aber das tue ich nicht.

Ich frage mich: Wie konnte es zu dem Lehrermangel kommen? Wie kommt es, dass sehr viele Grundschulen ohne Schulleiter sind? Oder nur kommissarisch geleitet werden? Oder notdürftig von den dienstältesten Kollegen, die dann wegen doppelt und dreifacher Belastung wegen Burnout ausfallen. Und auch im Unterricht ausfallen. Da fehlen dann auch wieder Stunden.

Sind in den fehlenden Lehrerstellen eigentlich auch die unbesetzten Vertretungsstellen eingerechnet? Wenn z.B. eine Lehrerin schwanger wird oder krank, dann bleibt die Stelle zwar für die Schule bestehen, ist aber unbesetzt und muss mit Vertretungsstellen belegt werden. Die werden aber auch nicht so gerne genommen. Weil sie befristet sind.
Ich war so eine Kandidatin, die sich erstmal auf eine Vertretungsstelle bewarb und diese dann befristet für ein paar Monate mit 15 Stunden antrat. Die Schule gefiel mir, das Kollegium war auch toll. Und es ergab sich, dass ich recht fix eine volle Stelle bekleidete und Klassenlehrerin wurde. In Vertretung. Befristet. Mir war es egal. Zum Glück war ich schon in einen Zeitraum hineingerutscht, in dem trotz Befristung auch die Ferien bezahlt wurden. Es gab einst befristete Verstretungsverträge, die endeten vor den Ferien und wurden nach den Ferien wieder aufgenommen. Das muss man sich mal vorstellen!
Die Vertreungsstellen werden natürlich auch nicht entlohnt, wie eine feste Beamtenstelle. Man macht aber die gleiche Arbeit! Über das Gemauschel im Hintergrund will ich mich jetzt gar nicht auslassen. Ich sage nur soviel: Ich hatte Glück und ich konnte konstant an einer Schule eine volle Stelle bekleiden, bis ich selbst in den Mutterschutz ging.
Die Verbeamtung hätte ich haben können. Aber ich wollte sie nicht. Aus vielen Gründen. Einer davon ist, dass ich mir ungern Aufgaben aufbürden lasse, in denen ich weder Sinn noch Verstand erkennen kann. Als verbeamtete Lehrerin MUSS man die aber dann machen, weil es eine Dienstanweisung ist. Es war mir ein Fest eine solche widersinnige Aufgabe unter der Androhung die Schule zu verlassen, abschmettern zu können! Diese Aufgabe war vom Tisch und ich blieb.

Wenn die unbesetzten Vertretungsstellen also nicht mit in die fehlenden Lehrerstellen eingerechnet sind, dann dürfte eine sehr große Dunkelziffer an fehlenden Lehrern zusätzlich bestehen!

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Mama Error seufz

Reif für die Insel?

Am Samstag hatte ich einen Totalausflall. Mama Error Delux.

Seit einer ganze Weile schleppe ich mich schon immer mal so durch den Tag. Mal hab ich mehr Elan, mal weniger. Bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein habe ich mehr Energie. Oder kann noch welche aus mir heraus kitzeln. Ansonsten muss ich mich ganz schön in den Hintern treten und ich bin oft sehr gereizt. Glaubt man gar nicht, wenn man mich nicht genauer kennt. Das weiß ich. Ich lache ja auch meistens. Und grundsätzlich ist meine Lebenseinstellung ja auch gut gelaunt und optimistisch. Die Grundkoordinaten stimmen. Dennoch, da ist gerade ein Ungleichgewicht, das nicht gut ist. Das muss ich mir nun doch mal selbst eingestehen.

Ich versuche mich mit allerlei entspannenden Gedanken wieder aufzutanken und jeden noch so kleinen Moment der Entspannung sauge ich auf, so gut es geht. Das ist mit unter auch ein Grund, warum ich mit meinen Kindern nachmittags gern alleine unterwegs bin bei schönem Wetter. Dann habe sie meine volle Aufmerksamkeit und tanken Mama und ich kann stur vor mich Hinstarren, wenn sie beschäftigt sind. Viel Raum habe ich dazu allerdings nicht.

Mein aktuelles Bedürfnis einfach nur da zu sitzen, zu denken, zu lesen und zu träumen wird zu knapp gestillt. Einer plappert ja immer auf mich ein. Und ich finde es schade, dass ich kaum mehr Kapazität habe das Geplapper zu genießen.
Die letzten Monate (eigentlich ja Jahre :-D) waren wegen diverser Termine anstregend, die Kinder waren auch dauernd krank und eine allgemeine Umbruchstimmung führt zu aufgekratzten Kindern. Der Sohn ist nervös wegen des nahenden Schulstarts, ist launisch, für seine Verhältnisse sehr aufmüpfig und diskutiert ALLES. Er fragt mich etwas, bekommt eine Antwort und sagt dann das würde nicht stimmen. Und wird sauer. Er zankt seine Schwestern, die aktuell ein schönes Spielteam geworden sind und in ihrer Mädchenwelt versinken und keinen „kämpfenden Ritter“ dabei haben wollen. Das führt zu Frust. Dann kommt noch das krabitzige Köpfchen, die mit ausdauernden Wutanfällen aufwartet und meinen allerletzten Rest der Geduld auffrisst.

Und ich merke einmal mehr, dass ich schon länger auf Reserve laufe und jede zusätzliche Aufgabe an meinem Gleichgewicht gewaltig rüttelt. Ich kann mich manchmal selbst nicht leiden, wenn ich genervt, gereizt und ungerecht reagiere. So möchte ich nicht sein.

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...und was es sonst noch gibt seufz

Gedankenurlaub- wenn der Kopf mal „verreist“

Ich sitz hier so mit einem Handtuchturban auf dem Kopf und Schlabberlook. Die Bude sieht aus wie ein Schlachtfeld. Und das ist nicht übertrieben. Aber es ist mir fast egal. Ich lass das jetzt so und bringe das morgen früh in Ordnung.
Der Mann ist heute unterwegs und nächtigt wahrscheinlich sogar auswärts. Das bedeutet für mich einen Abend für MICH. ALLEIN. Naja fast. Die Kinder sind ja da. Wenn ich Glück habe schlafen sie gut und ich habe me-myself-and-I-Zeit. Inshallah (So Gott will), sagt der Muselmane.
Wahrscheinlich falle ich vom Sofa, bevor der Abend richtig anfängt, denn die Kinder verwickeln mich derzeit in ein wildes Durcheinander an überschäumender Liebe und unfassbarer Verzweiflung. Ich bin müde. Ich schrieb es schon. Und die letzte richtigen Päuschen für mich, haben zwar meine wirren und komplett irrationalen Ausbruchsgedanken weg gebügelt, aber waren dennoch Tropfen auf den heißen Stein.

Ich könnt mal so´n Urlaub vertragen. Nen richtigen! Echten. Am besten mit Vollservice. Nach sechseinhalb Jahren Dauereinsatz.

Wie kann ich mir nun sowas wie Urlaub zaubern?, dachte ich so bei mir. VOR den Kindern bin ich zum Glück ein bisschen rum gekommen und habe die Reisen sehr bewusst gespeichert. In meinem Kopf. Die paar Fotos dazu sind sozusagen nur Beweis für die gespeicherten Erinnerungen. Und somit können mich vornehmlich Gerüche, aber auch Musik und Stimmungen sofort wegbeamen in eine dieser Reiseerinnerung. Sofern mich nichts davon abhält. z.B. die Kinder.

Das derzeitige Sommerregenwetter mit bisweilen leicht stürmischen Abschnitten, erinnert mich doch sehr an den irischen Sommer, der sich gern durchwachsen präsentiert. Irgendwie mag ich das, obwohl mich grundsätzlich eher zu südlichen Gefilden hingezogen fühle.

 

Jedenfalls gab es ein paar Jahre, in denen ich Sommer und Winter nach Irland reiste. Nicht selbst gewählt, aber doch dann unerwartet begeistert. Ich begleitete einen Lebensabschnittsgefährten.
Im irischen Südwesten gab es eine Bucht und ein funktionstüchtiges Haus dicht an der felsigen Küste mit jede Menge Land drum herum, aber keinen Fernseher, kein Radio, kein Telefon. Nichts was mit modernen Medien zu tun hatte. Die nächsten Nachbarn, wenn sie denn zugegen waren, lebten in einem Häuschen 20 Fußminuten bergauf. Mit dem Auto über einen holprigen, aber mit wild wachsenden Fuchsien gesäumten Feldweg nur schlecht zu erreichen. Und die nächste Ortschaft lag über einen Bergkamm hinweg auch 30 Minuten Fahrt entfernt. Sofern man über ein Auto mit Allradantrieb verfügte.
Es war einsam. Und wenn kein Wind pfiff und das Meer ruhig in der Bucht lag, war es sehr still. SEHR still. Ich möchte es nachts fast gruselig nennen, wenn man diese echte Stille nicht gewohnt ist. Man hörte neben dem Rauschen des eigenen Blutes im Ohr, vielleicht ein knisterndes Kaminfeuer oder die Mäuse unter dem Holzboden und jedes leise Rascheln draußen. Ich habe mir sagen lassen, dass auch schon mal Schafe durch ein Fenster späten. Das habe ich jedoch nie erlebt.

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Mama Error seufz

Faulenzen ist heilsam.

Manchmal bin ich so müde. Einfach so. Gar nicht weil ich zu wenig geschlafen habe in der Nacht. Also auch noch oft. Aber manchmal ist es einfach auch nur so. Ich könnte dann immer weiter schlafen, komme nicht richtig zu mir und wenn es ganz dicke kommt, dann frage ich mich sogar, wieso ich mich körperlich fühle, als hätte ich einen Marathon mitgelaufen. Da hilft dann auch kein Kaffe mehr.

Dabei fühle ich mich weder traurig, noch leer. Nur irgendwie unzufrieden, rastlos auch, lustlos und vor allem unfassbar müde und erschöpft. Eine komische Kombination.
Und trotzdem habe ich noch Energie übrig mit meinen Kindern etwas zu unternehmen. Auch, weil ich das Bedürfnis habe mal raus zu kommen.

Und trotzdem erledige ich noch alles, was dringend zu erledigen ist. Aber auch NUR das. Der Rest bleibt liegen.

Und ich reagiere dann manchmal heftiger, als es angemessen wäre, wenn die Kinder mich fordern. Ich fühle mich dann überfordert. Mein Bedürfnis nach einer Pause ist dann übergroß. Ich werde ungeduldig und blind.

Und dann kommt es vor, dass ich eine Frau, alleine auf einer Bank im Schatten sitzen sehe und denke: „Oh, hat die es gut! Da säße ich jetzt auch gern!“
Und dann stelle ich mir vor, wie ich da so sitzen kann. In Ruhe. Mit einem Buch. Ohne Uhrzeiten im Nacken. Ohne Gequake neben mir. Einfach ICH, allein.
Und dann stelle ich mir vor, wie das Leben so wäre ohne Kinder. Ich hätte nach der Arbeit frei. Ich hätte ein Wochenende. Ich könnte Nachts immer schlafen und müsste nicht trösten, neu zudecken, Zimmerservice spielen und Getränke anreichen etc. Ich könnte, hätte, würde….
Doch wenn ich den Gedanken über den Moment hinaus spinne, wird mir klar, dass ich diese Freiheit ja schon vor den Kindern hatte. Und ich habe das durchaus auch ausgekostet auf verschiedene Art und Weise und mich am Ende ….gelangweilt. Denn der Genuss der Ruhe hielt sich nur sehr kurz. Dann musste ich mir ein „Problem“ suchen, eine Herausforderung finden, alles kompliziert machen.

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...und was es sonst noch gibt Es könnte so einfach sein seufz

Waschmaschine, Spülmaschine und Co- Womit haushaltet ihr denn so?

Haushaltsgeräte sind für mich so Dinger, die müssen funktionieren und einem das Leben erleichtern.

Wir haben eine Waschmaschine deren Hersteller mit dem Slogan: Die neue Art der Wäschepflege wirbt.

Ich bin entzückt. Und kann nur laut lachen.

Unser Gerät ist ein 7 Jahre alter Waschtrockner, den wir einst wegen Platzmangel als Waschtrockner wählten. Seit 3 Jahren trocknet dieser Waschtrockner aber einfach nicht mehr (obwohl ich regelmäßig Flusenspülen gemacht habe) und vor kurzem machte sogar die Waschfunktion die Beine lang. Meiner Recherche nach musste es an abgenutzten Kohlestäben liegen, was sich dann bestätigte, als der Reparaturservice kam. Die besagten Kohlestäbe, wenn man denn in der Lage ist so etwas selbst zu tauschen, kosten einen „Appel und ein Ei.“
Dass die Reparatur, sprich das Austauschen dieses Cent-Artikels dann einen „Apple und ein Ei“ kosten würde (merkt ihr was? Ein Wortspiel 😉 ) konnte niemand ahnen. Ich zahlte also zähneknirschend eine Unsumme für den Austausch der Kohledinger und die Waschmaschine lief wieder. Allerdings blieb die Trockenfunktion weiterhin kaputt. Eine Reparatur der selben hätte nochmal ein Vermögen gekostet. Aber Danke, da kann ich verzichten. Meistens.

Nun begab es sich, dass unsere Spülmaschine auch von eben diesem Hersteller ist und auch schon länger mal kleine Aussetzer hatte. Diese Aussetzer konnten behoben werden, wir waren aber unzufrieden, wegen diverser Kleinigkeiten. Da man sich ja aber nicht einfach mal so ein neues Haushaltsgerät leisten kann, waren wir dankbar um jeden weiteren erfolgreichen Spüldurchlauf. Und ich nahm auch in Kauf, dass ich das Spülprogramm nicht mehr wechseln konnte.