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Schwangerschaft

Schwangerschaftstagebuch- das zweite Trimester

Von Zipperlein und unangenehmen Wahrheiten

Das zweite Schwangerschaftstrimester neigt sich dem Ende. Zeit, um zu Berichten, wie es mir nach dem ersten Trimester erging.

13. SSW

Die Übelkeit kommt weiterhin am Tag. Aber ich bekam den Tipp Akkupressurarmbänder zu tragen, was mir tatsächlich hilft. Vielen, vielen Dank überhaupt für alle Tipps, die ich auf Instagram so bekam! 

Ich habe das Akkupressurarmband getestet. Ich habe es mit und ohne versucht. Mit den Bändern geht es mir sehr gut und die Übelkeit „schimmert“ ab und an nur ein bisschen durch. Aber das stört nicht weiter. Ich habe wieder richtig Appetit und esse mit Freude.

Die Müdigkeit hat sich tatsächlich etwas gelegt. Ich komme ohne Mittagsschläfchen und Kaffee gut durch den Tag. Kaffee mag ich gerade auch nicht wirklich. Die ein oder andere Tasse, die ich versucht habe, bekam mir nicht.

Was mich weiterhin nervt sind die Hautunreinheiten im Gesicht.  Als sei ich in der Pubertät.

 

14. SSW

Zu Beginn der 14.Woche bekomme ich heftige Kreislaufprobleme. So heftig, dass ich mich mehrfach schnell auf den Boden lege, damit ich nicht umkippe. Ich rufe meine Eltern zur Hilfe, um den Alltag am Laufen zu halten. Ich bin nicht sicher, ob ich dezent an dem Magen-Darm-Virus knabbere, der nun den Sohn doch richtig erwischt hat. Vielleicht ist alles ein bisschen viel gewesen in den letzten Wochen mit den sich übergebenden Kindern und dem Durchfall. Ich renne nur durchs Haus und putze und wasche, in der Hoffnung es so eindämmen zu können. 

Allerdings bin ich ab Ende der 14. Woche von meiner Schwangerschaftsübelkeit befreit. Ganz plötzlich brauche ich keine Akkupressurarmbänder mehr und fühle mich recht fit.

15. SSW

Es geht mir zunehmend besser. Gegen Ende der 15. Woche kehrt abends aber bleierne Müdigkeit zurück. Ich gehe mit den Kindern um 20 Uhr schlafen und höre und sehe nichts mehr. Zu allem Überfluss haben wir jetzt Kopfläuse. Was mich wieder zwingt mehr zu waschen und natürlich die Behandlung aller Familienmitglieder durchzuführen. 

Die 16. und 17. Schwangerschaftswoche verfliegen nur so. 

In der 16. Woche kann ich tatsächlich erste Kindsbewegungen spüren, wenn ich mich auf mich besinne. Beim 4. Kind weiß man, worauf man lauschen muss. Es steht immer überall etwas von „Flattern“, aber so fühlte es sich für mich nie an. In meinem Bauch flattert kein Kind. Vielmehr sind es so kurze leichte Plopps, die eindeutig von Darmbewegungen zu unterschieden sind.

Ich finde das immer sehr angenehm, wenn ich die Babys im Bauch spüre. Dann weiß ich noch einmal mehr, dass alles gut ist.

Mein Rücken macht sich auch schon bemerkbar. Ich hatte bei allen Schwangerschaften recht früh im unteren Rücken Probleme und hinkte ein wenig. In der 3. Schwangerschaft litt ich gar unter einer Symphysenlockerung. Äußerst unangenehm. Tatsächlich profitierte ich von meiner Sportlichkeit und konnte am Ende dank einer auf Schwangere spezialisierten Osteopathin meine Beweglichkeit wieder herstellen.

Diesmal spüre ich die Symphyse auch schon „wackeln“. Wenn ich viel in der Hocke (im Garten, beim Wändestreichen in den zukünftigen Kinderzimmern) gemacht habe, knackt und knarzt es und ich laufe wie eine alte Frau.

Mein Appetit weitete sich etwas aus, auf mehr kalorienreiche Nahrung und das erste Mal seit Schwangerschaftsbeginn bekomme ich auch ganz gezielten Fleischhunger. 

Das ist schon gut so. Ich wiege nämlich in der 17. Woche gerade erst wieder so viel, wie zu Schwangerschaftsbeginn.

Unschön ist die Entdeckung einer Krampfader an einer äußerst intimen und unangenehmen Stelle. Diese Krampfader war zum ersten Mal am Ende der dritten Schwangerschaft aufgetreten und hatte mich etwas in Sorge versetzt. Tatsächlich verschwand sie nach der Geburt innerhalb weniger Tage und blieb verschwunden bis jetzt. Ich bin nicht sehr erfreut über ihr wiederholtes und so frühes Erscheinen. Ich weiß nicht, wie sich das in den heißen Sommermonaten mit wachsendem Bauch weiter gestalten wird. 

Es nagt wohl der Zahn der Zeit an mir.

Übrigens bin ich zwar eine „alte“ Schwangere mit 41. Aber da alle drei anderen Schwangerschaften und Geburten komplett gesund und ohne Komplikationen liefen, werde ich nicht zu extra Untersuchungen gedrängt. 

Da meine Gynäkologin mich kennt, nimmt sie auch kommentarlos hin, dass ich nur noch zum gängigen Ultraschall erscheine und den Rest der Vorsorge meine Hebamme übernimmt. (Es sei denn es würden sich doch noch irgendwelche Auffälligkeiten ergeben).

 

18. SSW 

Ich mag wieder Kaffee. In kleinen Mengen, aber wohltuend belebend empfunden. Nach wie vor gibt es rund um den Wochenwechsel ein bis zwei Tage an denen ich mich sehr müde und lahm fühle und es im Bauch zwickt, zwackt und drückt. Als würde kräftig gewachsen und alles neu sortiert. Ich nehme es, wie es ist und gönne mir dann mehr Pausen und lasse liegen, was keine Dringlichkeit hat. In dieser 18. Woche hält das Zwacken und Drücken allerdings an. Ich habe das Gefühl der Bauch wächst in jeder Minute. Tatsächlich habe ich am Ende der 18. SSW auch „endlich“ ein Kilo mehr auf der Waage, als am Anfang. 

Das Baby in meinem Bauch ist munter. Bewegungen sind nun auch von den Kindern als leichtest Stubsen an der Hand wahrnehmbar. 

Abgesehen von dem Gefühl des Wachsens und einsetzendem Heuschnupfen geht es mir aber sehr gut.

 

19.SSW

Die 19. ssw zieht beinahe unbemerkt an mir vorbei. Es ist Karneval im Rheinland und die Ablenkung ist groß.

 

20.SSW

Ich habe vermehrt Zahnfleischbluten und meine Heuschnupfennase wird ergänzt durch den typischen Schwangerschaftsschnupfen.

Die Kinder und ich sprechen viel darüber, wie es mit ihnen als Baby so war.

Am Ende der 20. Woche bekomme ich noch größeren Appetit und könnte die ganze Zeit essen, gleichzeitig plagen mich ein Völlegefühl und Sodbrennen. Es drück und zwackt im ganzen Bauch. Unten drückt es auf die Blase und die Mutterbände machen sich vermehrt bemerkbar. Oben drückt der Magen und ich habe viel Luft im Bauch. Alles sortiert sich wieder neu.

Manchmal habe ich das Gefühl, der Bauch wird hart, aber wird er gar nicht. Es ist nur dieses Gefühl von Völle.

Unangenehm hinzu kommt die Realität der meisten Schwangeren. Ich habe das Gefühl nicht ganz dicht zu sein. Ich brauche Slipeinlagen. Aber es gehört dazu.In der ersten Schwangerschaft hatte ich ständig Sorge die Fruchtblase können vielleicht nicht ganz dicht sein oder ich eine Infektion haben. Damals besorgte ich mir in der Apotheke Teststreifen, um den PH Wert der Scheide zu überprüfen. Es war immer alles in Ordnung, obwohl es sich für mich anders anfühlte.

Ich kaufe diesmal keine Teststreifen und bin nur etwas genervt davon.

 

21. / 22./ 23. SSW

Der Bauch ist nun für wirklich jeden unverkennbar rund. Angenehmerweise habe ich den Eindruck die Krampfader an der empfindlichen Stelle hat sich wieder etwas  verringert. Tatsächlich habe ich kein Druckgefühl mehr und die Frauenärztin bemerkt, dass auch der Muttermund völlig unbelastet ist, was bei Mehrfachgebährenden nicht zwingend der Fall ist.

Ich fühle mich die meiste Zeit ganz fit und bin im Alltag auch entsprechend aktiv. Wenn es nicht mehr geht, lege ich mich hin und lasse alles liegen. Damit fahre ich ganz gut. Zwischendurch mache ich Schwangerschaftsyoga.

Mein Appetit wird mehr. 

 

24./25. SSW

Ich bin etwas irritiert, denn mein Bauch wird zwischendurch sehr hart. Es zieht und drückt sehr unangenehm. Das gefällt mir nicht. Das ist mehr als einfach nur Übungswehen. Ich bewahre Ruhe und mache mehr Pausen als bislang. Außerdem kaufe ich mir Magnesiumtabletten. Ich habe wohl etwas zu viel gewerkelt im Haus.

Tatsächlich beruhigt sich die Lage. Zwar wird der Bauch hin und wieder weiterhin hart. Aber es fühlt sich anders an. Entspannter. So, wie sich Übungswehen anfühlen. Ich behalte also meine Pausenstrategie bei und lausche auf alle Signale meines Körpers. Ab jetzt gilt: Keine übermütigen Experimente machen und sofort hinsetzen, sobald ich mich unbehaglich fühle.

Ich fühle mich mit jedem Tage Ruhe wieder stabiler und wohler.

Was mich sehr froh macht ist, dass ich meine Rücken- und Symphysenprobleme gut im Griff habe. Ich versuche immer beide Körperseiten parallel zu halten. Sprich, mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen und nicht nur eines belasten. Im Bett klemme ich mir konsequent ein dickes Kissen zwischen die Knie. Und wenn ich aus dem Bett aufstehe, nehme ich meine Beine gleichzeitig zur Seite. 

Auch vermeide ich schiefes Sitzen, was ich nämlich eigentlich sehr bequem finde, und halte mich möglichst kerzengerade.

 

26. SSW

Die 26. Woche vergeht mit einem vermehrten Anflug von Süßigkeitenappetit. Ich habe weiterhin hin und wieder Übungswehen. Das Baby turnt fleißig in meinem Bauch, sehr zum Vergnügen der Kinder. Das Stuben ist einem Beulen und Boxen gewichen.

Hin und wieder habe ich das Gefühl eines Milcheinschusses in den Brüsten. Dieses warme ziehende Kribbeln kannte ich bisher nur in der Stillzeit. 

Was meine Schlafpositition angeht, so muss ich tatsächlich seit einiger Zeit auf der linken Körperseite liegen. Hin und wieder drehe ich mich mal auf die andere Seite, bemerke dann aber nach kurzer Zeit einen latenten Schwindel. Drehe ich mich wieder auf die linke Seite, geht der Schwindel vorbei und ich kann wieder einschlafen. Das Kissen zwischen den Knien darf nie fehlen.

 

27. SSW

Die 27.ssw startet mit einem extremen Gefühl des Aufgedunsenseins. Der Bauch spannt. Alles drückt und schiebt gefühlt in meinem Inneren. Wenn ich etwas esse, fühle ich mich voll. Oft muss ich aufstoßen. Ich fühle mich nicht ganz wohl in meiner Haut.

Zu Beginn dieser Woche habe ich am Abend plötzlich 3 Kilo mehr, als zwei Tage vorher. Das scheint mir sehr viel in den wenigen Tagen. 

Als ich am nächsten Morgen nochmal auf die Wage steige ist es nur noch ein Kilo mehr. Abends dann wieder zwei Kilo. Ich vermute, dass ich im Laufe des Tages etwas Wasser ansammele. Also trinke ich bewusst mehr und es reguliert sich wieder.

Ansonsten macht sich bleiernde Müdigkeit breit. Ich werde morgens gar nicht richtig wach und finde Kaffee plötzlich wieder weniger lecker.

Nachts träume ich mir buchstäblich einen Sch….zusammen.

Gegen Ende der Woche fühle ich mich wieder wohler. Das Gefühl der Völle weicht einem sehr munteren Baby in meinem Bauch. Es kitzelt, krabbelt, boxt und hickst in mir drin. Ich habe abwechselnd Appetit auf ganz gemeinen Süßkram oder Obstsalat. Obstsalat ist das Größte! mmmmmmmh Obwohl….grüner Salat ist auch super!

 

28. SSW

Auch wenn ich meine Rückenzipperlein gut im Griff habe….es wird beschwerlich. Solange ich nur Kurzstrecke laufe, wackel ich unbeeindruckt vor mich hin. Mit Kurzstrecke meine ich von der Küche zum Bad oder von der Kitatür zum Gruppenraum. 😀 

Das Fahrrad ist eindeutig mein Fortbewegungsfavorit.

Als ich einen Strecke, die ich normalerweise im Stechschritt binnen 5 Minuten zurücklege, in 15 Minuten mache, dabei wie eine Omma mit Hüftschaden wackel und dazu puste als hätte ich Asthma, wird mir klar: Mein Bewegungsradius ohne Fahrrad oder Auto wird in den letzten 12 Wochen bis zur Geburt sehr klein sein.

Meine Symphyse meckert auch vermehrt und beim Aufstehen und Hinlegen ins Bett vollziehe ich eine minutiöse Choreografie, um jaaaa das fragile Skelett nicht durcheinander zu bringen. 

Dafür ist meine Gesichtshaut  gerade super.

 

 

Übrigens habe ich mich nach reichlicher Überlegung und Recherche gegen ein paar mögliche Untersuchungen entschieden. U.a. mache ich den Zuckertest auch in dieser Schwangerschaft nicht. Es gibt  weder Vorerkrankungen, noch Diabetes in der Familie, noch wäre bisher bei mir irgendetwas auffällig gewesen.

 

 

2 Antworten auf „Schwangerschaftstagebuch- das zweite Trimester“

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