Kategorien
Rund um die Schule

Das erste Grundschuljahr -ein Rückblick

Laura von Heute ist Musik hat ganz frisch ein Resume zum ersten Grundschuljahr gezogen.

Das hat mich animiert das auch zu tun, zumal ich diesen Sommer sofort das zweite Kind einschule und darüber nicht weniger aufgeregt bin, als letztes Jahr. 😀

Das erste Schuljahr vom Sohn lief im Großen und Ganzen gut.

Nachdem ich noch VOR dem Schulbeginn Sorgen hatte, wie das klappen sollte, da er nicht mal ohne mich zur Schnupperstunde ging, legte sich mit dem Einschulungstag ein Schalter um. Der Sohn sprang freudig seiner neuen Klasse hinterher und ging fortan gerne zur Schule.

Die ersten Wochen war er sehr müde und voller Eindrücke. Da er von seiner alten Kindergartengang der Einzige in seiner Klasse war, sortierte er sich auch sozial neu. Seine alten Kumpels trifft er aber weiterhin auf dem Schulhof und auch Nachmittags. Er hat dieses alte Netzwerk nun einfach noch wunderbar durch neue Klassenkameraden erweitert. Das finde ich toll.

Ansonsten musste er schon Bekanntschaft mit frechen großen Jungs auf dem Schulhof und auch einem gemeinen Zwischenfall auf dem Nachhauseweg machen. An diesen Situationen ist er allerdings gewachsen, was mich stolz und vor allem sehr froh macht. 

In diesem Jahr lernte der Sohn seine eigenen Wege zu gehen. Den Schulweg geht er seit den Herbsfreien tatsächlich hin und zurück allein. Bzw er hat schon seine Leute klar gemacht, die mit ihm den Weg bestreiten. Mit dem wachsenden Netzwerk, wächst auch die „Reisegruppe“ und der Spaß an dem Weg. Das ist sehr schön zu sehen.

Die Kinder fühlen sich auf ihren bekannten Pfaden sicher und kennen sich aus.

Holprig ist es mit den Hausaufgaben. Mal kann ich den Sohn besser motivieren, mal nicht. Er ist kein Typ, den man zwingen kann. Dann zerstört man jeden Elan. Die Lehrerin und ich stehen im Austausch und versuchen einen passenden Weg zu finden. 

Die Hausaufgaben macht er übrigens immer in meiner Nähe. Einen eigenen Arbeitsplatz wünscht er sich dennoch. Aber eher zum Malen und Basteln. Für die Schule selbst braucht man tatsächlich keinen Schreibtisch anschaffen. 

 Den Unterricht in der Schule mag der Sohn am liebsten in einer kleinen Gruppe, wenn die Klasse aufgeteilt ist. Auch ist es ihm oft zu unruhig in der Klasse. Er mag es gemütlicher und arbeitet gerne alleine auf dem Flur. Er hat für sich damit schon heraus gefunden, wie er sich am besten konzentrieren kann.

Was ihm nicht gefällt ist, dass die Fächer immer so schnell wechseln. Er würde lieber länger als eine Schulstunde an einem Thema arbeiten. Sofern es ihn interessiert. 🙂

Insgesamt blicke ich auf ein positives Jahr zurück. Denn nicht nur der Sohn hat viel gelernt. Auch ICH.

Vor allem Vertrauen.

Mein Kind fand sich gut in einer neuen Situation zurecht, obwohl seine Freunde alle in eine andere Klasse gingen.

Mein Kind konnte sich gegen Widersacher behaupten und ist daran gewachsen.

Mein Kind geht gerne zur Schule, ohne sich blind anzupassen. Er geht seinen Weg und hat schon erkannt, welche Arbeitsumgebung und Arbeitsweise ihm angenehm sind. Aktuell wird das akzeptiert und ihm Raum gegeben.

Meine Kind kann selbstständige Wege gehen und findet sich in seiner kleinen Welt souverän zurecht.

Mein Kind ist zuverlässig.

Und ich behaupte: Das Kind ist auch glücklich.

(Wobei das nicht bedeutet, dass wir hier zu Hause ein harmonisches Jahr der Glückseligkeit hatten. Es ist nicht leicht ein Erstklässler zu sein. Das kann man hier nachlesen. Auf dieses Gefühlschaos muss man sich einstellen. 😉 )

 

Ich bin gespannt, wie das Sirenchen dieses erste Jahr verlebt.

Kategorien
Rund um die Schule

7 motivierende Schreibanlässe für Grundschüler

Nicht alle Kinder, die schulreif sind, sind auch bereit die schulischen Anforderungen in ihrer oft starren Form zu bedienen.

Selbst wenn die Lehrmaterialien ansprechend und anregend gestaltet sind, langweilen sich manche Kinder und verstehen den Sinn nicht hinter den Aufgaben. Oder es ist ihnen einfach zu blöd.

Möglicherweise bleiben die Kinder deswegen sogar unter ihren Möglichkeiten und kommen nicht richtig mit.

Aber gerade in den ersten Klassen ist es wichtig die Basics zu lernen. Lesen, Schreiben und Rechnen sind Kernkompetenzen, die jedes weitere Lernen erst richtig ermöglichen. Deshalb ist es besonders wichtig dort nicht steif auf normierte Lehrwerke und standardisierte Lehrmethoden zu beharren.

Ich habe so einen „speziellen“ Kandidaten hier zu Hause. Wie die beiden Geschwister so „funktionieren“ werden, werden wir noch sehen. Der Sohn arbeitet in der Schule in jedem Fall stark Interessen gesteuert und es ist ihm ziemlich schnuppe, was die Lehrer so von ihm erwarten. Dabei hat er eine super tolle Klassenlehrerin. Besser hätte er es nicht treffen können. Er mag sie auch sehr.

Die Hausaufgaben sind ihm dennoch ein Graus. Und obwohl ich auch kein großer Freund von Hausaufgaben bin, sehe ich, dass der Sohn hier und da ein bisschen nacharbeiten muss, weil er sonst nicht von der Stelle kommt. Und das nicht, weil er es nicht könnte. Er sagt so Dinge wie: „Oarrrr, das haben wir doch schon in der Schule gemacht!“ oder „Das ist mir zu langweilig!“ oder „Das interessiert mich nicht.“ oder auch: „Das ist mir zu schwer.“ Die Liste an Ausreden ist lang. In seinem Fall würde ich sagen, ist sein Kopf in vielen Dingen unterfordert, aber seine Hände müssen einfach das Schreiben üben.

Dabei werden ihm schon in Quantität und Qualität sehr passende Aufgaben gestellt. Ich bin da mit den Anforderungen an ihn vollkommen einverstanden. Dieses überschaubare Pensum bekäme er von mir auch.

Ein besonderes Desaster  bei uns sind Schreibaufgaben. 

Was macht man jetzt mit so einem Vogel?

Kategorien
Rund um die Schule

Aktuelle Situation-Der Erstklässler ist nicht in seiner Mitte und Mama ist ne Angeberin

Der Sohn hat eine äußerst hartnäckige Erkältung und der Schnupfen verstopft die Ohren. Es ist, als hätten wir es mit einem extrem schwerhörigen Opi zu tun. In Anbetracht der Tatsache, dass ich derzeit ohnehin ALLES ständig wiederholen muss (ohne Erfolg, übrigens), muss ich es jetzt auch noch lauter sprechen, als ohnehin schon. Und ich spreche von natur aus schon laut.

Am vorgestrigen Elternsprechtag bekam ich bestätigt: Das Kind ist gerade ohnehin etwas durch den Wind, verstärkt weil es akustisch schwer versteht. (Ich bin sehr froh, dass sich viele Dinge in der Schule und zu Hause sehr ähneln und die Lehrerin und ich ihn gleich sehen und erkennen.)

Hinzu kommen diverse kleine Verunsicherungen, die einfach in seiner Persönlichkeit liegen. Der Sohn ist sehr kreativ und feinfühlig, arbeitet deutlich erkennbar interessenabhängig mit und ist nur schwer zu motivieren Dinge zu tun, deren Sinn sich für ihn persönlich nicht erschließen. Da erklärt man sich Fusseln an den Mund, wenn ER es nicht einsieht. Die Theorie beherrscht er immer schnell (wenn sie denn von Interesse ist), nur die Praxis, diese lästige „Handarbeit“, das können doch andere für ihn übernehmen. Neulich zum Beispiel ertappte ich den Sohn und das Sirenchen bei den Hausaufgaben. Das Sirenchen schrieb bereitwillig die Schreibaufgabe für den Sohn, der sie anleitete. Weißt te Bescheid.

Kategorien
Neues vom wilden Mädchen (Sirenchen) Rund um die Schule

Mein Sirenchen-mein baldiges Schulkind

Die Einladung zum ersten Elternabend für das Sirenchen kam letzte Woche an. Nun wird die nahende Einschulung greifbar.

Noch im letzten Herbst war ich unsicher, ob das Sirenchen diesen Sommer bereit für die Schule sein würde. Sie wird punktgenau zum Schulstart 6 Jahre alt. Ich finde ja, es schadet nicht, wenn die Kinder schon einen Ticken älter sind.

Allerdings hat sich in dem letzten Jahr so viel getan beim Sirenchen.

Sie ist ausgeglichener geworden. Obwohl sie im November letzten Jahres nochmal in alte Muster zurück verfiel.

Das Sirenchen hatte frisch ihr erstes Kindergartenjahr OHNE ihren großen Bruder begonnen und war zudem zu den Vorschulkindern aufgestiegen. Zwei Dinge, die neu und ein bisschen aufregend waren. Das kann verunsichern.

Schön zu sehen war allerdings, wie sie in diese neue Rolle mit der Zeit hinein wuchs. Sie musste sich ohne ihren großen Bruder in der Gruppe orientieren und konnte ihre unglaubliche Selbstständigkeit ausleben. Sie half/hilft den jüngeren Kindern im Kindergartenalltag (was sie sehr gerne macht) und wird von den jüngeren Kindern auch bewundert. Das große Vorschulmädchen. Wow. Mittlerweile macht sie sich das durchaus auch zu nutze und spielt die Karte der Stärkeren auch gerne mal aus. Sie bestimmt dann einfach darüber was gespielt oder getan werden soll. Nicht immer zur Freude der kleineren Kinder.

Das Sirenchen kann zunehmend besser ihre Emotionen verbal ausdrücken. Es schützt aber nicht vor kleineren Aussetzern. Ihre Kleidung, vornehmlich Socken, treiben sie manchmal zur Verzweiflung, weil irgendwas nicht so am Körper sitzt, wie sie es gerne hätte.

(Wenn man sie lässt, trägt sie übrigens ausschließlich rosa, pink und kitschige Tierbildaufdrucke mit großen Kulleraugen. 🙂 Das ist ihr Geschmack, den wir so nicht geprägt haben. Ich bin nur froh, dass sie bei Jacken und Schuhen noch die Bequemlichkeit in den Vordergrund stellt.)

Was sie insgesamt ruhiger macht, sind ihre erweiterten Kompetenzen. Sie kann Dinge selbst besser einschätzen und somit entscheiden und darf das dann auch. Was ihrem Bedürfnis ALLES selbst zu tun, sehr entgegen kommt.

Sie kann jetzt besser Gefahren einschätzen, versteht besser, wenn es zeitliche Gründe hat und ich deshalb für alle eine Entscheidung treffe oder sie in gewissen Situationen nicht an sich alleine ohne die Folgen für andere denken kann.

Kategorien
Rund um die Schule

Die Sache mit dem Schulweg-Wie aus Hürden Stärke wurde

Ich schrieb vor einiger Zeit darüber, dass der Sohn auf dem Schulweg eine ungemütliche Bekanntschaft gemacht hatte und wir waren beide etwas aufgeregt deswegen

Hier nachzulesen.

Ich bekam damals von einigen Seiten zu hören: „Geh direkt zur Schulleitung oder zur Lehrerin! Das geht gar nicht!“

Ja, könnte ich machen.

Doch solche Schritte würde ich mir für den Fall aufsparen, wenn die Situation nicht anders zu lösen ist.

Denn eines ist klar: Die Schule kann zwar Druck auf Widersacher ausüben. Aber schützt das mein Kind auf seinen Wegen im Ort am Nachmittag? 

Die Wiedersacher können meinem Kind ÜBERALL wieder begegnen. Auf dem Schulweg, auf dem Spielplatz, auf dem Weg zu einem Freund….

Soweit reicht der Einfluss der Schule nicht. Und das ist auch nicht die Aufgabe von Schule.

Die Eltern kann man natürlich auch ansprechen, aber es gibt auch Eltern, da nützt das nichts. Im Gegenteil. Es leben nicht alle in der heilen Welt.

Wenn man Pech hat, macht man auf diesem Weg die Sache größer und am Ende unangenehmer, als sie sein müsste. Manch einer lässt dann seinen daraus resultierenden Frust doppelt am schwächeren Glied aus. 

Mal ganz davon abgesehen, Gründe kann man im Elternhaus  suchen und manchmal auch finden, aber oft genug sind es einfach nur Entwicklungsphasen der Kinder, die zum ungleichen Kräftemessen führen. 

Alt bekannt ist ja auch: Schenke einem bestimmten Verhalten Beachtung, so festigt sich dieses und wird noch verstärkt. Entzieh dem Produzenten der Unruhe das Publikum und die Sachlage beruhigt sich nach einer Weile von selbst.

Außerdem stellte ich mir die Frage: Gebe ich mit dem sofortigen Einschalten der Institution nicht auch zu schnell die Verantwortung an andere ab?