Neulich durften die Kinder am Tag fern sehen. Es war Samstag und im Kinderfernsehen wollte nicht das Richtige laufen. Wir zappten gemeinsam ein bisschen rum und blieben hier und da hängen. Ich teilte mit, dass wir nochmal schauen würden, ob wir etwas Spannendes für alle fänden und dann danach auf jeden Fall ausschalten würden. Wir fanden eine Dokumentation über Spaniens Wildpferde. Die Mädchen waren entzückt. Wir sahen es uns gemeinsam an.
Leider ging es nicht so freundlich zu. Die Wildpferde wurden einmal im Jahr zusammen getrieben, in einer kleinen Arena gesammelt und die Fohlen wurden aussortiert. Etwas unsanft und wild ging es zu. Ich war selbst nicht so glücklich mit dem ruppigen Vorgehen und überlegte, wie ich aus der Sache heraus käme. Das Sirenchen schluchzte auf und sagte sie müsse schon weinen. Der Sohn blickte auch ganz verzweifelt.
Ich entschied, den Fernseher auszuschalten und erklärte, dass Wildpferde nun mal auch sehr stark und wild seien und man die nicht zärtlich in die richtige Richtung streicheln kann. Aber ich fände das auch nicht richtig so, das ginge sicherlich auch anders.
Der Sohn reagierte dann ziemlich motzig und fing eine SEHR nervige Diskussion mit mir an, er wolle weiter fern sehen, provozierte und knuffte mich. Dabei kam einfach nichts Passendes. Ich schimpfte. Er verschwand so dann ins Esszimmer und schmollte. Irgendwann malte er dann und kam schließlich mit einem Bild zu mir.
Dieses Bild seht ihr als Titelbild. Die Blasen, die aussehen wie Sprechblasen funktionieren aber nicht wie Sprechblasen, sondern sind eher sowas wie Konsequenzblasen.
Der Sohn erklärte mir alles.
Nr. 1 zeigt was er sah. Die Pferde in der Arena. Eingekreist.
Das findet er ganz schön schlimm.